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    Heute Abend im TV: Die blutige Fortsetzung eines der besten Sci-Fi-Actioner aller Zeiten – unbedingt ungekürzt schauen!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Jahrelang war dieser Reißer, der Sci-Fi, Action und bitterbösen Humor vereint, in Deutschland indiziert. Mittlerweile ist er ungeschnitten ab 18 Jahren freigegeben – und läuft heute für den vollen Genuss leider wenige Minuten zu früh im Fernsehen.

    Mittlerweile ist die „Predator“-Saga im Mainstream angekommen, doch jahrelang war ihr Fundament in Deutschland indiziert: Der Original-Kulthit mit Arnold Schwarzenegger stand über 20 Jahre lang auf dem Index, genauso wie „Predator 2“. Während der Erstling nach seiner Listenstreichung eine FSK-Freigabe ab 16 Jahren erhielt, sicherte sich die Fortsetzung immerhin das 18er-Siegel.

    Das bedeutet, dass sie im deutschen Fernsehen erst ab 23 Uhr in voller Länge gezeigt werden darf. Heute, am 11. September 2024, zeigt Nitro „Predator 2“ allerdings wohl in gekürzter Form ab 22.55 Uhr. Da der Sci-Fi-Actioner jedoch auch von seinen grotesk-genüsslich ausgekosteten Gewaltspitzen lebt, raten wir dazu, ihn uncut zu schauen – etwa im Abo auf Disney+:

    "Predator 2": Aus dem Dschungel, in den Dschungel

    1997: Los Angeles wird sogleich dreifach geplagt. Eine erdrückende Hitzewelle sucht die kalifornische Metropole heim. Es ist ein hitziger, brutaler Bandenkrieg zwischen dem kolumbianischen und dem jamaikanischen Drogenkartell entbrannt. Und ein Predator (Kevin Peter Hall) verwandelt die Stadt in einen verdreckten, stinkigen Schlachthof! Aber sowohl Polizei-Sergeant Mike Harrigan (Danny Glover) als auch der geheimnisvolle Agent Keyes (Gary Busey) machen Jagd auf den außerirdischen Jäger!

    Neuer Schauplatz, neue Hauptfiguren, neuer Regisseur! Doch das war nicht von Anfang an so geplant: Zunächst versuchte das Studio, Schwarzenegger und „Predator“-Regisseur John McTiernan zurückzugewinnen. McTiernan lehnte allerdings ab, um stattdessen „Jagd nach roter Oktober“ zu drehen.

    Im Falle Schwarzeneggers streitet sich die Filmgeschichtsschreibung derweil, ob er aufgrund terminlicher Konflikte absagte, oder weil er mit der ihm angebotenen Gage unzufrieden war. Ganz gleich, woran es lag: Somit stand fest, dass die „Predator“-Reihe keiner zentralen Person folgt, sondern immer neue Begegnungen zwischen Menschen und der fiesen Alienrasse schildert. Ein Schema, dem sie seither treu geblieben ist.

    Es gibt aber auch „Predator“-Veteranen beim Sequel – darunter das Autoren-Doppel Jim & John Thomas, das sich dafür entschieden hat, im Sequel den feucht-diesigen Dschungel Mittelamerikas hinter sich zu lassen und in den asphaltierten, stickigen Großstadt-Dschungel überzusiedeln.

    Paul Verhoeven in der Light-Variante

    Wir begegnen also nicht nur neuen Figuren, sondern erleben auch eine neue Kampfarena, die Regisseur Stephen Hopkins neckisch in Szene setzt. Schließlich führt uns der Filmemacher, der zuvor den Albtraum-Slasher „Nightmare on Elm Street 5 – Das Trauma“ verantwortete, nicht ins reale Los Angeles: Der 1990 gestartete Sci-Fi-Actioner reist sieben Jahre in die Zukunft, um ein Los Angeles zu zeigen, das jeden Moment droht, in eine Dystopie abzurutschen.

    Schweiß und Smog stehen förmlich in der Luft, überall herrscht kämpferisches Chaos, und die Technologie machte gegenüber der (damaligen) Gegenwart kleine, klobige Sprünge. Die Mixtur aus tropischem Survival-Horror und Action aus dem Original wird in „Predator 2“ konsequent eingetauscht: Da die außerirdische Bedrohung keine unbekannte Variable mehr ist, setzt Hopkins ersatzweise auf groteskere Gewaltdarstellungen, womit das Sequel zu einem gewollt-sündigeren Vergnügen wird.

    Vor dem quasi-dystopischen Setting inklusive Impressionen abstrus-sensationalistischer Medien entsteht so eine kernig-ironisch-bizarre Grundstimmung, die Erinnerungen an Paul Verhoevens „RoboCop“ weckt. An dessen satirischen Biss und erzählerischen Schmiss reicht „Predator 2“ zwar keinesfalls heran, trotzdem kreiert Hopkins einige amüsant-feist übertriebene Bilder.

    Der Mega-Muskel-Macho-Handschlag in „Predator“ etwa mag schon ironisch-amüsant gewesen sein. Aber dass in Teil zwei ein Blitz in einen triumphierenden, von der Naturgewalt unbeeindruckten Predator einschlägt? Das ist eine ganz eigene Ebene an martialischer Übertreibung! Die Explosivität des Vorläufers geht „Predator 2“ alles in allem dennoch abhanden. Doch dafür haben Busey und Glover sichtbare, ansteckende Freude daran, ihre übertrieben-kernigen Dialoge, ihre Hitzewelle-Erschöpfung und die schmierigen Actioneinlagen unter einen Hut zu bringen.

    Und falls ihr euch nach einem atmosphärischen Sci-Fi-Schrecken sehnt, solltet ihr den folgenden postapokalyptischen Actionfilm im Blick behalten:

    Postapokalyptische Survival-Action: Trailer zum blutig-brutalen Horrorfilm "Azrael" mit Samara Weaving

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