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    TV-Warnung: Heute Abend läuft ein saucooler Actioner mit Bruce Willis – und trotzdem solltet ihr nicht einschalten!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Im Free-TV gibt es die beste Fortsetzung zu Bruce Willis' oft kopierten Action-Megaerfolg „Stirb langsam“ zu sehen. Allerdings solltet ihr „Stirb langsam: Jetzt erst recht“ besser nicht einschalten: ProSieben zeigt den Blockbuster heute nur gekürzt!

    Actionlegende Bruce Willis im verschmutzten Unterhemd, Samuel L. Jackson als sein bebrillter Partner wider Willen und ein wunderbar-fieser Jeremy Irons, der sie mit kniffligen Aufgaben quer durch New York hetzt: „Stirb langsam: Jetzt erst recht“ ist in den Augen vieler Fans die beste Fortsetzung des Action-Klassikers „Stirb langsam“ – auch ich bin dieser Ansicht.

    Und dennoch muss ich an dieser Stelle eine Einschaltwarnung aussprechen. Denn heute Abend, am 13. September 2024, zeigt ProSieben „Stirb langsam 3“ ab 20.15 Uhr in einer gekürzten Fassung. Der explosive 90er-Blockbuster ist nämlich in voller Länge ab 16 Jahren freigegeben und darf im Free-TV daher so erst ab 22 Uhr gezeigt werden. Wenigstens ist der Kracher uncut bei Disney+ im Abo enthalten:

    "Stirb langsam 3": John McClane und die bombigen Rätsel

    John McClane (Bruce Willis) ist mies drauf, verkatert und vom Dienst suspendiert. Er kann es also absolut nicht gebrauchen, dass ausgerechnet jetzt ein große Töne spuckender Schurke, der sich selbst Simon (Jeremy Irons) nennt, mit ihm ein explosives Versteckspiel spielt: Ganz New York ist der Spielplatz, Simon der Bomben versteckende Rätselmeister und nur John McClane bekommt die verdrehten Hinweise. Wider seinen Willen wird aber auch Elektrik-Fachmann und Ladenbesitzer Zeus Carver (Samuel L. Jackson) in diese mörderische Hetzjagd einbezogen, hinter der sich womöglich mehr verbirgt, als Simon durchblicken lässt...

    Mit Teil drei hat die „Stirb langsam“-Reihe den Turbo gezündet: Nachdem im Original ein Hochhaus und im zweiten Teil ein Flughafen als Schauplatz dienten, zieht sich dieses Mal die Action durch eine ganze Stadt. Das Budget schnellte auf die damals überaus respektable Summe von 90 Millionen Dollar an. Und zum ersten und letzten Mal in der Geschichte des Franchises erkämpfte sich die Materialschlacht den Titel des erfolgreichsten Films des Jahres!

    Stattliche 366 Millionen Dollar generierte Willis' und Jacksons Hast durch ein mit Sprengstoff bestücktes New York City – fast 30 Jahre Inflation später ist das kein Jahresbestergebnis mehr, sondern eines, für das Superheldenfilme als finanzielle Enttäuschung deklariert werden. Verrückt, diese Finanzwelt...

    Ein unerreichter Erfolg, der so gar nicht geplant war

    Aber zurück zu „Stirb langsam 3“: Der Action-Hit ist zudem der größte Hit von John McTiernan! Der Regisseur, der zuvor unter anderem den ersten „Stirb langsam“ und den U-Boot-Thriller „Jagd auf Roter Oktober“ gedreht hat, prägte zwar das Popcornkino der späten 80er-Jahre und der 90er-Jahre mit, kam an den Kinokassen aber nie an McClanes dritte Mission heran.

    Dabei wäre diese Story beinahe gar kein „Stirb langsam“-Stoff geworden: Das Grundgerüst des Films wurde als Originalstoff entwickelt, bevor Warner Bros. das Drehbuch erwarb und zu einem „Lethal Weapon“-Sequel umschreiben lassen wollte. Als sich der Prozess zu sehr hinzog, wurde das Skript an 20th Century Fox veräußert, wo man händeringend nach einer Steilvorlage für den nächsten „Stirb langsam“-Teil suchte.

    Diese Entstehungsgeschichte erklärt durchaus, weshalb sich der Erzählfluss von „Stirb langsam 3“ zwischenzeitlich etwas holprig anfühlt, da die Ur-Idee mit einem Rätsel stellenden Bombenleger mit der Brechstange zur „Stirb langsam“-Weitererzählung verformt wird. Doch diese dramaturgischen Stolperschwellen lassen sich angesichts der Chemie zwischen Willis und Jackson, dem sich in seiner Bosheit suhlenden Irons und die wuchtig-spaßige Action extrem leicht verzeihen. Da gibt es schon ganz andere Kaliber in Willis' Vita...

    "Wirklich schlecht, wirklich erbärmlich": Für diesen Action-Thriller hat sich Bruce Willis öffentlich entschuldigt

    Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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