Auch wenn das Finale der zweiten Staffel einige Fans enttäuscht hat, lässt sich „House Of The Dragon“ wohl bislang als klarer Erfolg für US-Sender HBO verbuchen. Die Einschaltquoten und Abrufzahlen, das größtenteils starke Feedback von Kritik und Publikum sowie die wochenlange Dominanz in den sozialen Medien sprechen eine deutliche Sprache. Und so ist es dann auch nicht verwunderlich, dass mit „Aegon's Conquest“ (so der aktuelle Arbeitstitel) bereits Anfang 2024 ein weiteres „Game Of Thrones“-Spin-off angekündigt wurde, das in eine ganz ähnliche Kerbe schlägt.
Targaryens & Drachen
Die Serie über Aegon den Eroberer und seine Schwestern (und Ehefrauen) Rhaenys und Visenya dreht sich nämlich wie „House Of The Dragon“ um das Haus Targaryen und wird wenn schon nicht mehr, dann zumindest noch größere Drachen als diese Serie bieten:
Neben dem gewaltigen Drachenweibchen Vhagar, das wir aus „HotD“ kennen und das ursprünglich von Visenya geritten wurde, würden wir in der „Aegon“-Serie nämlich auch noch Rhaenys' Drachen Meraxes sehen, der so groß war, das er ein ganzes Pferd verschlingen konnte – sowie natürlich auch noch Aegon höchstpersönlich auf Balerion, dem Schwarzen Schrecken. Über Balerion heißt es, dass seine Schwingen komplett die Sonne verdunkelten, wenn er über ein Dorf hinwegflog.
Feuer & Blut
Doch bei den Targaryens und ihren Drachen hören die Gemeinsamkeiten nicht auf, wie „Aegon's Conquest“-Autor Mattson Tomlin kürzlich in gleich zwei Interviews verriet. So erklärte Tomlin gegenüber der Seite Nexus Point News nämlich, dass er sich für die „Aegon der Eroberer“-Serie ebenfalls sehr stark auf das fiktive Geschichtsbuch „Feuer und Blut“ von „Game Of Thrones“-Guru George R.R. Martin stützt, das auch schon als Vorlage für „House Of The Dragon“ dient.
„[Meine Arbeit] fängt damit an, was George geschrieben hat“, so Tomlin. Er habe eine Menge Zeit mit Martin verbracht und ihn zur Bedeutung von verschiedenen Passagen von „Feuer und Blut“ ausgefragt. „Ich nehme den Text und behandele ihn wie ein tatsächliches Geschichtsbuch […], aber wir wissen nicht alles. Wir kennen nicht die ganze Geschichte. […] Es gibt dieses großartige Zitat von jemandem, der viel schlauer als ich ist: Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben.“
Bei allem Respekt vor der Vorlage von George R.R. Martin bestehe ein großer Teil seiner Arbeit nämlich auch darin, die inhaltlichen und erzählerischen Lücken zu füllen, die „Feuer und Blut“ lässt, so Tomlin. Auch „House Of The Dragon“-Showrunner Ryan Condal hat uns im Interview verraten, dass das der schwierigste, aber auch spannendste Teil seiner Arbeit sei:
"Mehr Drachen, mehr Action, mehr Figuren": "House Of The Dragon"-Showrunner verspricht eine noch bessere zweite StaffelUnd das betont nun auch Tomlin gegenüber Nexus Point News: „Es muss immer noch eine dramatische Geschichte sein. Diese Figuren müssen eine Entwicklung durchlaufen, sie müssen sich verändern, sie müssen einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben. Ich gebe mein Bestes, das mit den Hinweisen [in ‚Feuer und Blut‘] und meiner eigenen Interpretation dieses sehr realen Geschichtsbuchs hinzukriegen daraus eine wirklich lebendige Serie zu machen.“
Eine persönliche Note
Doch damit nicht genug: Gegenüber dem US-Branchenmagazin The Hollywood Reporter enthüllte Mattson Tomlin noch einen sehr persönlichen Zugang zur Geschichte von Aegon dem Eroberer. Tomlin, der in Rumänien während der Nachwehen der Rumänischen Revolution aus dem Jahr 1989 geboren wurde, habe mit seiner Mutter darüber gesprochen, wie Eroberungen oder Umwälzungen manchmal auch etwas Gutes bewirken können.
„Aber sie können auch Familien auseinanderreißen. Ich hatte also etwas mehr zu sagen als nur ‚die Drachen kommen‘. Aber das ist auch nicht leicht, weil man ja eine werkgetreue Adaption machen will, in der die Drachen kommen“, erklärte Tomlin gegenüber THR.
Aktuell sei er dabei, das Drehbuch für die Pilotfolge von „Aegon's Conquest“ zu schreiben, verriet der Autor außerdem. Ob die Serie dann tatsächlich grünes Licht erhält und gedreht wird, hängt stark von diesem Drehbuch ab. Bei „Game Of Thrones“ wurde damals die Pilotfolge neu gedreht, das erste geplante Spin-Off hingegen wurde wegen eines nicht überzeugenden Piloten direkt wieder eingestampft.
Einen Überblick über alle acht (!) „Game Of Thrones“-Serien, die aktuell noch in Arbeit sind, findet ihr im nachfolgenden Artikel. Zu diesen Serien gehört auch der Ableger „A Knight Of The Seven Kingdoms“, der schon 2025 startet und eine eher kleinere Geschichte aus dem „GoT“-Universum erzählt.
Nach "House Of The Dragon": Diese 8 (!) weiteren “Game Of Thrones”-Spin-offs sind in Arbeit