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    Robin Williams hatte die Hauptrolle in einem legendären Marvel-Flop von George Lucas – hat aber nach nur drei Tagen hingeschmissen!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Mitte der 80er Jahre hat sich Robin Williams in letzter Minute erfolgreich davor gedrückt, am ersten Marvel-Kinofilm überhaupt mitzuwirken – der zu einem der größten Flops seiner Karriere geworden wäre...

    Wüsstet ihr aus dem Kopf, was der allererste Kinofilm war, der auf einem Marvel-Comic basiert? 1986, als die Abkürzung „MCU“ noch längst keine Bedeutung hatte und der Comic-Riese noch kein eigenes Filmstudio besaß, entschied sich „Star Wars“-Schöpfer George Lucas dazu, nicht etwa „Spider-Man“, „Hulk“ oder „Captain America“ auf die große Leinwand zu bringen – sondern … Howard The Duck.

    Eine anthropomorphe Ente, die aufgrund eines fehlgeschlagenen Experiments von ihrem Heimatpaneten auf die Erde katapultiert wird und dort auf eine junge Sängerin trifft. Das führt nicht nur zu einer der seltsamsten Sexszenen der Filmgeschichte, sondern auch zu einem Abenteuer, das gerade in der so monotonen wie lauten zweiten Hälfte erstaunlicherweise gar nicht mal so weit von heutigen Comic-Blockbustern entfernt ist.

    Allerdings hatte wirklich niemand nach einem „Howard The Duck“-Realfilm gefragt, und so erlitt die Regiearbeit von Willard Huyck (u.a. Drehbuch zu „Indiana Jones und der Tempel des Todes“) sowohl bei der Kritik als auch an den Kinokassen schlimmen Schiffbruch. „Howard – Ein tierischer Held“ – so der deutsche Verleihtitel – wurde für sieben Anti-Oscars nominiert, von denen er vier gewann (darunter für den schlechtesten Film), und mit 38 Millionen Dollar am Box Office konnte die George-Lucas-Produktion kaum ihr Budget wieder einspielen.

    Chip Zien lieh der humanoiden Ente seine Stimme – und wenn ihr euch jetzt fragt, wer das ist, hat das gute Gründe: Ein Filmstar wurde aus dem Schauspieler nämlich nicht, wenn er auch mit dem Stephen-Sondheim-Musical „Into The Woods“ immerhin Erfolge am Broadway feiern konnte. Ursprünglich war für die Rolle allerdings ein anderer Schauspieler vorgesehen, der seinen großen Durchbruch noch vor sich hatte: Robin Williams.

    Anlässlich des 35. Jahrestages der legendär gefloppten Sci-Fi-Komödie erinnerte sich Zien daran, wie er die Rolle bekam, nachdem Williams in letzter Minute hinschmiss – und das eher aus technischen als aus qualitativen Gründen, denn dem „Mrs. Doubtfire“-Star ist es einfach nicht gelungen, seine Stimme mit dem animatronischen Entenschnabel in Einklang zu bringen.

    Robin Williams: "Ich kann das nicht tun!"

    „[...] Robin sagte am dritten Tag: ,Ich kann das nicht tun. Es ist wahnsinnig. Ich kann den Rhythmus nicht finden. Ich bin eingesperrt.'“, erinnert sich Zien gegenüber dem Hollywood Reporter. „Am Memorial Day 1985 bekam ich einen Anruf von meinem Agenten, der sagte: ,Du musst sofort zum Flughafen fahren! Robin Williams hat gerade aufgehört und du bist jetzt Howard the Duck. Du musst schon heute Abend dort sein, am Schalter liegt ein Ticket für dich bereit.' Ich war unheimlich aufgeregt!“

    „Howard – Ein tierischer Held“ war ursprünglich als Zeichentrickfilm geplant, musste aufgrund einer vertraglichen Verpflichtung aber zum Live-Action-Film werden. Für Williams hätte die Beteiligung an dem heute obskuren Werk einen frühen Karriere-Killer bedeuten können – ein Jahr später hatte der 2014 verstorbene Schauspieler mit „Good Morning, Vietnam“ dann aber seinen ersten großen Kinoerfolg, der ihm nicht nur Aufmerksamkeit und Kritiker-Lob, sondern auch seine erste Oscar-Nominierung einbrachte. Howard the Duck war übrigens nicht zum letzten Mal auf der Leinwand zu sehen – mit dem ersten „Guardians Of The Galaxy“-Abenteuer holte ihn James Gunn ins MCU...

    Williams war übrigens nicht nur ein begnadeter Komiker, sondern auch ein extrem warmherziger, mitfühlender Mensch, der seine Einfluss für viele positive Zwecke nutzte So stellte er etwa bei jedem seiner Projekte die Bedingung, dass obdachlose Menschen einen Job am Filmset bekommen. Die ganze Geschichte lest ihr im folgenden Artikel:

    Robin Williams ließ sich vertraglich zusichern, dass Obdachlose einen Job in seinen Filmen bekommen: "Habe ihn nie mehr mit denselben Augen gesehen"

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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