Eigentlich kaum zu glauben: Obwohl er dank „Indiana Jones“ und „Star Wars“ längst den Status einer lebenden Legende innehat und sich auch als Charakterdarsteller profilieren konnte, hat Harrison Ford in seiner fast 60 Jahre umspannenden Karriere noch nie einen Oscar gewonnen. Und nicht nur das: Tatsächlich war der 82-Jährige nur ein einziges Mal überhaupt nominiert, und zwar 1986 für seine Hauptrolle in Peter Weirs romantischem Thriller „Der einzige Zeuge“.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er ein weiteres Mal in die engere Auswahl gekommen wäre, wenn er eine bestimmte Rolle nicht abgelehnt hätte – schließlich gewann George Clooney dafür seinen ersten Academy Award. Doch manchmal liegt eben auch ein Harrison Ford daneben...
Als Drehbuchautor und Regisseur Stephen Gaghan („Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“) das Drehbuch für den Politthriller „Syriana“ schrieb, hatte er für die Rolle des Agenten Bob Barnes, der in die komplexen Verstrickungen von amerikanischer Außenpolitik, Ölgeschäften und Geheimdiensten hineingezogen wird, eigentlich Harrison Ford vorgesehen. Doch der „Blade Runner“-Star gab ihm einen Korb – und bereute diese Entscheidung später bitter. Erst recht, als sein Ersatz George Clooney bei der Oscar-Verleihung 2006 schließlich als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde...
„Ich habe ein wenig von Stephen Gaghans Film ,Syriana' gesehen und ich wünschte, ich hätte die Rolle gespielt, die mir angeboten wurde – Georges Rolle“, gab Ford in einem Interview zu (via Far Out Magazine). „Ich fühlte mich nicht stark genug für die Wahrheit des Materials und ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht. Ich denke, dass der Film einige Änderungen durchgemacht hat [...] und dass vieles davon sehr wahrheitsgetreu ist. Die Dinge, von denen ich dachte, dass [sie nicht funktionieren würden], wurden vermieden, nachdem ich den Tisch verlassen hatte.“
Tatsächlich hat Ford damit sogar einen mutmaßlichen Fehler wiederholt, den er fünf Jahre zuvor schon einmal begangen hatte: Denn auch in dem von Gaghan geschriebenen und von Steven Soderbergh inszenierten Episoden-Thriller „Traffic - Die Macht des Kartells“, der 2001 vier Oscars erhielt, hätte der Hollywood-Veteran mitspielen können. Gaghan überarbeitete auf Wunsch von Ford sogar einige Elemente im Drehbuch, nur um am Ende trotzdem eine Abfuhr zu bekommen. Sollte der Autor und Regisseur also ein drittes Mal auf den Jack-Ryan-Darsteller zukommen, sollte er besser nicht allzu lange überlegen...
Übrigens hat Ford auch einen der größten Blockbuster der Kinogeschichte abgelehnt, doch anders als bei „Syriana“ hat er seine Absage nicht bereut. Um welchen Film es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Das ist nichts für mich, Kumpel": Mit diesen Worten lehnte Harrison Ford einen der größten Blockbuster der Kinogeschichte abDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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