Es mag an mir liegen, aber seit dem Ende der Original-Trilogie beziehungsweise dem Beginn der Prequels mit „Die dunkle Bedrohung“ kommt mir das „Star Wars“-Franchise in Bezug auf seine Kinofilme oft wie ein Schiff ohne Ruder vor. Immer wieder wirkt es, als ginge es nur darum, das Ganze irgendwie am Schwimmen zu halten – keine Richtung ist erkennbar, von einem Ziel ganz zu schweigen. Der große Lichtblick ist für mich „Rogue One: A Star Wars Story“, der sein eigenes Ding machte, losgelöst vom großen Ganzen und wahrscheinlich deshalb so gut funktioniert.
Die Regiearbeit von Gareth Edwards („Godzilla“, „The Creator“) war erfrischend kreativ, voller Energie und blieb dennoch der Ursprungsvision treu. „Rogue One“ ist klasse gespielt und hat einiges an Tempo, Spannung sowie berührenden Emotionen zu bieten. Nicht zuletzt aufgrund des ebenso konsequenten wie mutigen Finales, das ich hier natürlich nicht spoilern werde, ist es für mich ein rundum befriedigendes Werk. Es ist der „Star Wars“-Film, an dem ich seit meiner Kindheit und dem noch immer großartigen „Das Imperium schlägt zurück“ mit Abstand am meisten Freude hatte und immer noch habe.
„Rogue One: A Star Wars Story“ läuft am heutigen 28. August 2024 um 20.15 Uhr auf ProSieben. Eine Wiederholung gibt es noch in derselben Nacht um 1.10 Uhr. Alternativ könnt ihr den FSK-12 Titel jederzeit im Rahmen eures Streaming-Abos bei Disney+ schauen*. Außerdem sind bei Online-Händlern (4K-)Blu-ray, DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Der Cast setzt sich aus einer beeindruckenden Reihe erstklassiger Schauspieler*innen zusammen. So sind neben Hauptdarstellerin Felicity Jones („Sieben Minuten nach Mitternacht“) unter anderem diese Stars dabei: Mads Mikkelsen („James Bond 007 - Casino Royale“), Ben Mendelsohn („Ready Player One“), Forest Whitaker („Der letzte König von Schottland“), Diego Luna („Elysium“), Genevieve O'Reilly („Tin Star“), Hongkong- und Martial-Arts-Legende Donnie Yen („Hero“) und Riz Ahmed („Venom“).
"Rogue One: A Star Wars Story" auf ProSieben: Das ist die Story
Jyn Erso (Jones) war noch eine Teenagerin, als ihr Vater, der geniale Wissenschaftler Galen Erso (Mikkelsen), vom imperialen Militärdirektor Krennic (Mendelsohn) verschleppt wurde. Seitdem muss sie sich allein durchschlagen und gerät aufgrund ihrer Ressentiments gegenüber dem Imperator und seiner Schreckensherrschaft über das bekannte Universum immer wieder in Schwierigkeiten. Eines Tages wird Jyn von der Rebellenführerin Mon Mothma (O'Reilly) und ihrer Crew aus einem Gefängnis befreit.
Jyns Dad wurde nämlich gezwungen, die neue Superwaffe des Imperiums zu bauen: den Todesstern. Entsprechend wertvoll wäre sein Insiderwissen natürlich für die Aufständischen. Jyn schließt sich den Widerständlern an und ist nur allzu bereit, ihr Leben zu riskieren, um ihren Vater endlich wieder in die Arme schließen zu können.
Zur Seite stehen ihr Captain Cassian Andor (Luna) und sein umprogrammierter Ex-Imperiumsdroide K-2SO (Stimme im englischsprachigen Original: Alan Tudyk) sowie bald noch weitere Rebellen. Als Krennic den nun einsatzbereiten Todesstern erstmals testen will, ergibt sich nicht nur die Gelegenheit, die Befreiungsaktion zu starten, sondern auch noch wichtige Erkenntnisse über die Waffe zu sammeln, die das Imperium vielleicht endgültig unschlagbar machen könnte …
Eine vergebene Chance?
2012 übernahm der Disney-Konzern Lucasfilm und damit das „Star Wars“-Franchise. Natürlich machte man sich umgehend Gedanken darüber, wie es nach dem sich bereits am Horizont abzeichnenden Finale der dritten Kinofilm-Trilogie weitergehen sollte, die Erfinder George Lucas bereits in den 1970ern geplant hatte.
Eine gute Idee war es im selben, fiktiven Universum spielende, aber von der Originalgeschichte losgelöste, neue und für sich alleinstehende Geschichten um bisher unbekannte Charaktere erzählen zu wollen. Mit „Rogue One“ gelang 2016 ein kreativer Start, der sich erfreulicherweise bei einem geschätzten Budget von etwa 250 Millionen Dollar und Einnahmen von über einer Milliarde allein an den Kinokassen auch immens bezahlt machte.
Doch schon mit dem 2018 folgenden „Solo“ weichte man dieses Konzept wieder auf, indem eine bekannte Figur (vielleicht sogar die ikonischste von allen!) in den Mittelpunkt der Handlung gerückt wurde. Nachdem der Film dann in kommerzieller Hinsicht frontal gegen die Wand gefahren war, bedeutete dies das – zumindest vorläufige – Ende der so groß geplanten Spin-Off-Anthologie unter dem Banner „A Star Wars Story“.
Das ist schade. „Rogue One“ ist nämlich so gut, dass er der Startschuss zu einem deutlich frischeren, aufregenderen, weil vielseitigeren Kino-Franchise hätte sein können. Vielleicht kommt es ja irgendwann doch noch dazu. Aktuell ist der Film aber nur eine Anomalie im „Star Wars“-Kosmos – allerdings eine, die ich mir im Gegensatz zu diversen regulären Beiträgen zur Saga immer wieder anschauen möchte.
Danach gleich weiterschauen!
Wenn euch „Rogue One“ genauso gut gefällt wie mir, kann ich euch für danach noch das Prequel „Andor“ auf Disney+* ans Herz legen – die mit Abstand erwachsenste und in meinen Augen beste „Star Wars“-Serie bisher. Staffel 1 von „Andor“ liegt komplett vor, die zweite wird irgendwann 2025 auf unsere Bildschirme kommen.
"Andor" Staffel 2: Wir haben den neuen Trailer gesehen – und der bestätigt die Rückkehr eines "Star Wars"-Bösewichts*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.