Der norwegische Regisseur Joachim Trier wurde durch seine sogenannte Oslo-Trilogie zu einem der größten Arthouse-Stars aus dem Norden. Seit 2011 regelmäßiger Gast beim Festival in Cannes gelang es ihm 2022 mit „Der schlimmste Mensch der Welt“, zwei Oscar-Nominierungen und zahlreiche weitere Awards einzuheimsen. Im FILMSTARTS-Ranking der besten Filme des Jahres 2022 landete der „erfrischend andere Beziehungsfilm“, aus dem auch unser Artikelbild stammt, auf Platz 8!
Renate Reinsve, der Star aus „Der schlimmste Mensch der Welt“, wurde damals in Cannes als beste Darstellerin ausgezeichnet. Danach war sie in weiteren Spielfilmen wie „A Different Man“ und „Another End“ sowie der Serie „Aus Mangel an Beweisen“ zu sehen.
Anfang dieses Jahres wurde bekannt, dass das Erfolgs-Duo Trier und Reinsve für ein neues Filmprojekt wieder zusammenarbeiten wird: ein Familiendrama mit dem Titel „Sentimental Value“.
Ein Dreamteam bekommt Zuwachs
Doch nicht nur das Duo Trier und Reinsve feiert bei dem neuen Film eine Reunion: Auch die unabhängige US-Produktionsfirma Neon („Triangle of Sadness“, „Parasite“, „Anatomie eines Falls“) und Triers langjähriger Co-Autor Eskil Vogt, die ebenfalls an „Der schlimmste Mensch der Welt“ beteiligt waren, sind wieder mit von der Partie.
Ein erfolgversprechendes Rezept für das Projekt, das jetzt noch um eine wichtige Zutat ergänzt wurde: weitere Schauspiel-Stars. Wie Deadline exklusiv berichtet, stoßen Stellan Skarsgård, Inga Ibsdotter Lilleaas und Elle Fanning zum Cast von „Sentimental Value“.
Stellan Skarsgård, aus der namhaften schwedischen Schauspielerfamilie Skarsgård, war zuletzt in beiden „Dune“-Teilen als Bösewicht Baron Harkonnen zu sehen, zudem kennt man ihn aus berühmten Mehrteilern wie der „Thor“-Reihe, „Mamma Mia!“ oder „Fluch der Karibik“, sowie Klassikern wie „Good Will Hunting“.
Inga Ibsdotter Lilleaas übernahm bereits Rollen in mehreren norwegischen Filmen und Serien, zuletzt spielte sie im dänischen Musikfilm „A Beautiful Life“ eine Hauptrolle.
Spätestens seit „Super 8“ und „Maleficient“ ist Elle Fanning ein bekanntes Hollywood-Gesicht. Zuletzt sah man sie unter anderem in der Historienserie „The Great“ in der Hauptrolle als Katharina die Große, Kaiserin von Russland.
Darum geht’s in „Sentimental Value“
Joachim Trier befasst sich in seinen Filmen gern philosophisch-melancholisch mit sozialen Außenseiter*innen, Fragen von Liebe und Identität und dem Bedürfnis, einen Platz in dieser Welt zu finden.
„Sentimental Value“ erzählt von einer Familie in Oslo, die mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Die Handlung folgt der gefeierten Theaterschauspielerin Nora (Reinsve) und ihrer jüngeren Schwester Agnes (Lilleaas), als ihr exzentrischer und charismatischer Vater Gustav (Skarsgård) nach langer Abwesenheit plötzlich wieder in ihr Leben tritt. Gustav, einst ein berühmter Filmregisseur, will sein Comeback feiern und sich mit Nora versöhnen, indem er ihr die Hauptrolle in seinem nächsten Film anbietet. Doch Nora will weder mit ihrem Vater noch mit seinem Film etwas zu tun haben.
Der Film wird angekündigt als „eine intime, ergreifende und oft amüsante Erkundung von Familie, Erinnerungen und der versöhnenden Kraft der Kunst“. Fanning soll einen amerikanischen Filmstar spielen, der nach Oslo kommt.
Die Dreharbeiten für „Sentimental Value“ sind gerade in Oslo gestartet – bis November soll in der norwegischen Hauptstadt gedreht werden, anschließend in Frankreich. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der neue Film dann wie Triers vorige Werke bei den Filmfestspielen in Cannes 2025 seine Premiere feiert.
Apropos Cannes – der Kinostart des diesjährigen Festival-Hits „Anora“ steht bevor. Den Trailer zum zauberhaften, einstimmig gefeierten Comedy-Drama à la „Pretty Woman“ könnt ihr euch hier ansehen:
Der moderne "Pretty Woman": Trailer zum Cannes-Gewinner & Oscarfavoriten "Anora"