Nur wenige Wochen vor seinem 70. Geburtstag erlag Alan Rickman im Jahr 2016 einer schweren Krebserkrankung. Die Lücke, die der Brite hinterlassen hat, klafft noch immer – schließlich galt er als einer der charismatischsten Schauspieler überhaupt. Schon als Mitglied der Royal Shakespeare Academy faszinierte er das (Theater-)Publikum, bevor er Ende der 70er Jahre den Sprung ins Fernsehen wagte – und von dort aus eine erfolgreiche Kino-Karriere startete, in der er so unterschiedliche Filme wie „Robin Hood – König der Diebe“, „Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall“ oder „Tatsächlich... Liebe“ mit seiner Präsenz veredelte.
Die meisten Fans assoziieren den Golden-Globe-Gewinner („Rasputin“) allerdings vor allem mit zwei Rollen: dem geheimnisvollen Professor Snape in der „Harry Potter“-Saga – und dem deutschen Terroristen Hans Gruber (in der deutschen Synchronfassung zu Jack Gruber umgeändert) im Bruce-Willis-Action-Meisterwerk „Stirb langsam“, das ihm 1988 den Leinwand-Durchbruch bescherte.
Doch beinahe hätte er den ikonischen Bösewicht, der mit seinen Handlangern an Heiligabend eine Geiselnahme in einem Wolkenkratzer durchführt, gar nicht gespielt. Das hat Rickman bei einer Veranstaltung im Rahmen der BAFTA-Awards verraten, bei der seine Karriere gefeiert wurde (via Far Out Magazine). So erzählte er, dass er gerade erst in Los Angeles angekommen war, als sich ihm die Gelegenheit bot, in „Stirb langsam“ seine erste größere Kinorolle zu spielen.
„Ich wusste nichts über LA, ich wusste nichts über das Filmgeschäft“, so Rickman. Zwar sei er aufgrund seiner mangelnden Erfahrung in Hollywood für Casting „sehr billig“ zu haben gewesen, von dem von Jeb Stuart und Steven E. de Souza verfassten Drehbuch zu „Stirb langsam“ war er nach eigenen Aussagen allerdings trotzdem alles andere als beeindruckt: „Ich habe es gelesen und gesagt: ,Was zur Hölle ist das? Ich mache doch keinen Actionfilm!'“
Mit seinem klassischen Theater-Background war der Gedanke, an einem Hollywood-Blockbuster mitzuwirken, für Rickman damals eher abwegig – doch viele Menschen in seinem Umfeld rieten ihm dazu, dass er dem Film unbedingt eine Chance geben solle.
„Agenten und andere Leute sagten: ,Alan, du verstehst das nicht, so etwas passiert normalerweise nicht. Du warst nur zwei Tage in LA und wurdest gebeten, diesen Film zu machen'“, erinnerte sich der „Dogma“-Star weiter. Letztlich gab er klein bei – und fühlte sich in der Rolle pudelwohl. Dank ihm wurde Hans Gruber zu einem der legendärsten Antagonisten der Actionfilm-Geschichte, und Rickman brachte sogar eigene Ideen in den Film ein. So geht der Einfall, dass er nicht direkt in voller Terroristen-Montur im Nakatomi Plaza erscheint, sondern sich mit Anzug bekleidet zunächst unter die Partygäste mischt, auf ihn zurück.
Wenn ihr wissen wollt, zu welchem 90er-Jahre-Hit Alan Rickman eigenhändig das Drehbuch umschrieben ließ, dann lest auch den folgenden Artikel:
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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