Wenn es um Disneyland-Attraktionen geht, die verfilmt wurden, fällt einem natürlich sofort das „Fluch der Karibik“-Franchise ein. Auch „Haunted Mansion“, „Mission To Mars“ und „A World Beyond“ gehen auf Fahrgeschäfte aus den Disney-Themenparks zurück.
Ein anderer Film, der seine Wurzeln im Disneyland hat, ist 22 Jahre später allerdings aus guten Gründen in Vergessenheit geraten: „Die Country Bears – Hier tobt der Bär“, in dem u.a. Christopher Walken zu sehen ist, während „The Sixth Sense“-Star Haley Joel Osment einem der felligen Protagonisten seine Stimme leiht.
Der Film bekam nicht nur überwiegend negative Kritiken. Schnell musste der Mäusekonzern auch einsehen, dass die Zielgruppe für einen Film über anthropomorphe Braunbären, die Country-Musik spielen, äußerst überschaubar ist – bei einem Budget von 35 Millionen US-Dollar konnte der „Country Bears“-Kinofilm gerade einmal 18 Millionen in die Kinokassen spülen.
Ungleich größerer Beliebtheit erfreut sich allerdings seit 1971 die Original-Attraktion, bei der 18 animatronische Bärenfiguren auf einer Showbühne musizieren. Beim sogenannten „Country Bear Jamboree“ handelt es sich um die letzte Schöpfung, in die Walt Disney noch selbst als Ideengeber involviert war – auch wenn die Attraktion erst nach seinem Tod im Jahr 1966 fertiggestellt werden konnte.
Während die allererste Show im kalifornischen Anaheim mittlerweile eingestellt wurde, kann man die Country Bears im Walt Disney World Resort in Florida sowie im Tokyo Disneyland bis heute sehen und hören. Wenn auch nach verschiedenen Umstrukturierungen nicht mehr in ihrer Urform:
Denn erst vor wenigen Wochen wurde eine der Figuren durch eine andere Version ersetzt. Die Rede ist von einer Nebenfigur namens Liver Lips McGrowl, die – ihr Name deutet es bereits an – vor allem durch ihre überdimensionierten Lippen charakterisiert wird.
„Liver Lips“ (zu Deutsch: „Leberlippen“) ist im Englischen gleich doppelt negativ konnotiert. Zum einen bezieht sich der Begriff auf die Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum, zum anderen wird er auch als rassistische Beleidigung benutzt. Aus diesen Gründen sahen die Verantwortlichen die Namensgebung als „unsensibel“ an – und ersetzten als Konsequenz gleich die ganze Figur:
Statt Liver Lips McGrowl steht nun Romeo McGrowl auf der Bühne, dessen Gesichtszüge zwar an seinen Vorgänger angelehnt sind, der sich aber u.a. durch eine James-Dean-artige Frisur klar von ihm unterscheidet. Bisher wurde die Änderung allerdings nur in Florida umgesetzt – in Japan steht nach wie vor das Original auf der Bühne.
Aktuell befindet sich die Attraktion im Umbau. Nach der geplanten Wiedereröffnung soll auch ein Großteil der Songs aus dem Repertoire verschwunden sein. Wie der Park in einem Blogbeitrag eröffnet hat, sind diese Umstrukturierungen Teil einer größeren Maßnahme, bei der „[...] veraltete oder kulturell unsensible Elemente [angesprochen] und [korrigiert]“ werden sollen.
Übrigens lebten zwei Menschen den Traum vieler Kinder: 15 Jahre lang hatte ein Paar sein Zuhause im Disneyland. Die ganze Geschichte dazu lest ihr im folgenden Artikel:
Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer brasilianischen Schwesternseite AdoroCinema erschienen.
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