Der 2019 hierzulande direkt fürs Heimkino erschienene „Lying And Stealing“ ist kein superaufwändig gedrehter, von Superstars bevölkerter Blockbuster wie „Ocean‘s Eleven“ und seine Sequels. Gut aussehen tut die mit einigen bekannten Akteur*innen besetzte Indie-Produktion aber dennoch. Ob und wie die Story da mithält, könnt ihr nun erstmals im Free-TV nachprüfen.
„Lying And Stealing“ läuft am heutigen 20. Juli 2024 um 22.45 Uhr auf RTL Zwei. Alternativ könnt ihr den FSK-16-Titel aktuell ohne Aufpreis im Rahmen des Flatrate-Abos von Amazon Prime Video* streamen. Zudem ist er als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand erhältlich:
In der Hauptrolle erwartet euch Theo James, der zuletzt als Star der Netflix-Serie „The Gentlemen“ einen großen Hit landete. An der Seite des Briten ist Emily Ratajkowski aus „Gone Girl“ zu sehen. Die wichtigsten Nebenparts werden von Fred Melamed („Barry“), Isiah Whitlock Jr. („The Wire“), Evan Handler („Sex And The City“) und Ebon Moss-Bachrach bekleidet. Letzterer ist einer der Stars der aktuell sehr populären Streaming-Serie „The Bear“. Zudem wird der New Yorker 2025 als einer der Titelhelden in der neuen Version von „The Fantastic Four“ sein Debüt in einem Marvel-Blockbuster geben.
"Lying And Stealing": Das ist die Story
Ivan (James) führt als erfolgreicher Kunstdieb das einst von seinem mittlerweile verstorbenen Vater gestartete „Familiengeschäft“ weiter. Dabei unterscheidet er sich allerdings von den meisten Kriminellen dieser Branche, weil er die Wertgegenstände, die er stiehlt, tatsächlich liebt und ihre Schöpfer verehrt. Deshalb hat er eigentlich auch genug von seinen verbrecherischen Aktivitäten und plant sich der Kunst in Zukunft nur noch auf legale Weise zu widmen.
Allerdings ist er aufgrund eines Deals, den er in der Vergangenheit eingehen musste, an den Gangsterboss Dimitri (Melamed) gebunden. Der hat Ivan in der Hand und denkt gar nicht daran, ihn gehen zu lassen. So ist er weiterhin gezwungen, den Geldadel von L.A. um seine teuren Bilder und Skulpturen zu erleichtern. Erst als er die ebenso gewiefte wie attraktive Betrügerin Elyse (Ratajkowski) kennenlernt, scheint ein Ausweg in Sicht. Zu zweit planen sie einen letzten großen Coup, der ihnen sowie auch Ivans problembeladenem Bruder Ray (Moss-Bachrach) nicht nur die Freiheit, sondern zudem finanzielle Sicherheit garantieren soll …
Reale Kunst, nachvollziehbare Coups
Im Meisterdieb-Subgenre fallen vielen Kinofans wohl als erstes Alfred Hitchcocks „Über den Dächern von Nizza“ sowie die Originale und Remakes von „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ und „Ocean's Eleven“ ein. Regisseur und Drehbuchautor Matt Aselton („Gigantisch“) hat sich offensichtlich bei all diesen Hits und Geniestreichen Inspiration geholt beziehungsweise schlicht etwas abgeschaut. Deren Klasse erreicht sein Film freilich nicht, weiß aber dennoch durchaus adäquat zu unterhalten.
Ja, „Lying And Stealing“ ist nicht der originellste Heist-Thriller, den ihr jemals zu Gesicht bekommen habt. Dafür kann er mit seinem Tempo sowie atmosphärisch und visuell als auch in Bezug auf die Locations punkten. Einerseits wird uns Los Angeles hier als kühl, dunkel und wenig einladend präsentiert – oft sind die dunklen Gassen und schäbigen Plätze nahezu menschenleer. Aber dann gibt es auch noch die riesigen Villen und Paläste, oben auf den Hügeln über der Stadt, die warm und hell nur darauf warten, von Ivan ausgeräumt zu werden.
Diese Coups sind eindeutig die Highlights des Films. Von Aselton clever inszeniert, bleibt für uns Zuschauer*innen immer alles nachvollziehbar. Wir sehen, wie der Dieb vorgeht und warum seine Tricks funktionieren oder wenn Gefahr im Verzug ist. Hier wird – erfrischend in diesem Sujet! – nicht getrickst, um uns hinters Licht zu führen, sondern mit offenen Karten gespielt. Alles wirkt so echt und authentisch wie die realen Kunstwerke von Modigliani bis Degas oder Koons, die die Produktion, trotz ihres begrenzten Budgets, erstaunlicherweise vor die Kameras bringen konnte.
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