Die Zutaten für einen Film können noch so Erfolg versprechend sein, eine Garantie für einen Hit sind sie nicht. In der Kinogeschichte gibt es zahlreiche verhinderte Blockbuster, die von hiterprobten Regisseur*innen inszeniert worden sind, mit Stars und Schauwerten aufwarten – und an der Kinokasse trotzdem kläglich versagten.
Ein Musterbeispiel dafür ist wohl „Chaos Walking“, der zumindest auf dem Papier einen Nerv treffen sollte: ein von „Edge Of Tomorrow“- und „Die Bourne Identität“-Regisseur Doug Liman verantworteter Science-Fiction-Film, der mit einer ziemlich illustren Besetzung voller Publikumslieblinge aufwarten kann – in den Hauptrollen sind etwa Tom „Spider-Man“ Holland und Daisy Ridley (bekannt für ihre Rolle der Rey in der jüngsten „Star Wars“-Trilogie) zu sehen, während James-Bond-Widersacher Mads Mikkelsen einmal mehr den charismatischen Bösewicht vom Dienst gibt. Doch am Ende hat das alles nichts geholfen...
Das ist "Chaos Walking"
Im Mittelpunkt von „Chaos Walking“ steht Todd Hedwitt (Holland), der letzte Junge in der Siedlung Prentistown auf einem von Menschen kolonisierten Planeten namens New World, wo der verschlagene Mayor Prentiss (Mikkelsen) ein eisernes Regiment führt. Frauen gibt es in Prentistown überhaupt nicht mehr, während die wenigen verbliebenen Männer unter dem sogenannten „Lärm“ leiden – eine durch ein mysteriöses Virus entfachte Kraft, die dafür sorgt, dass sämtliche Gedanken aller menschlichen und tierischen Lebewesen für andere hör- und sichtbar werden. Für Todd ändert sich alles, als er im Wald auf die mit ihrem Raumschiff abgestürzte Viola Eade (Ridley) trifft – obwohl er kaum etwas über sie weiß, beschließt er, die Fremde zu beschützen...
„Chaos Walking“ basiert auf dem ersten Teil der preisgekrönten „New World“-Reihe von Patrick Ness, doch selbst die Fans der Bücher blieben den Kinosälen fern – und so wurde nichts aus dem ursprünglichen Plan, auch die restlichen Romane zu verfilmen und eine neue Leinwand-Trilogie zu starten.
Erst Katastrophen-Produktion, dann Kino-Flop
Das Projekt stand dabei von Anfang an unter keinem guten Stern: Das Drehbuch (in das mit Charlie Kaufman ursprünglichen einer der besten Autoren Hollywoods involviert war) wurde mehrmals umgeschrieben, und eine Vielzahl weiterer Produktionsprobleme sorgten dafür, dass zwischen Ankündigung und Kinostart ein ganzes Jahrzehnt ins Land strich. Bei Testvorführungen kam „Choas Walking“ zudem so schlecht an, dass eine Reihe von Nachdrehs nötig waren, die den Film allerdings auch nicht retten konnten.
Mit 3 von 5 Sternen, die er in seiner Rezension vergeben hat, zählt FILMSTARTS-Redakteur Julius Vietzen zu den gnädigeren Kritiker*innen: Während er „Chaos Walking“ nicht für den erwarteten Totalausfall hält, kommt der Film bei der US-amerikanischen Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes auf einen miserablen Schnitt von 21 Prozent an positiven Besprechungen. Mit 71 Prozent an überwiegend positiver Resonanz ist das Publikum übrigens deutlich anderer Meinung. Eine Kinokarte gelöst haben trotzdem die wenigsten: Bei einem geschätzten Budget von 125 Millionen US-Dollar konnte „Chaos Walking“ weltweit gerade einmal 27 Millionen am Box Office einspielen – ein gigantisches Verlustgeschäft!
Eine andere Fantasy-Reihe schaffte es zwar auf drei Filme, doch der letzte davon lief so schlecht, dass der geplante Nachfolger nie gedreht wurde – und das Franchise im Kino mit einem Cliffhanger endete. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Darum wurde die "Divergent"-Reihe nicht beendetDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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