Dass Fantasy-Sagas wie „Harry Potter“, „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ oder zum Beispiel auch „Game Of Thrones“ sich jetzt nicht unbedingt auf dem Level intellektuell anspruchsvoller Weltliteratur bewegen, ist eigentlich kein Geheimnis – und laut Meinung der Autorin dieses Artikels auch kein Kritikpunkt. Das sieht Schauspieler Peter Mullan aber anders.
Für seine Rolle in „Top Of The Lake” war Mullan für einen Emmy nominiert, er spielte u. a. auch in oscarnominierten oder -gekrönten Kinofilmen wie „Gefährten“ und „Braveheart“ mit – aber immer wieder auch in Fantasy-Stoffen wie zum Beispiel „Hercules“, „Cursed: Die Auserwählte“ und eben „Harry Potter“ und Amazons „Die Ringe der Macht“. In „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1“ war Mullan in einer kleinen Rolle als Todesser Yaxley zu sehen, in „Ringe der Macht“ in einer deutlich tragenderen Rolle als Zwergenkönig Durin III.
Trotz ihrer gigantischen Fan-Gemeinden haben diese beiden Franchises den Schauspieler aber kein Stück beeindruckt: „Es ist nicht gerade Tschechow oder Shakespeare“, so Mullan speziell über die „Der Herr der Ringe“-Saga, über deren Fans er weiter sagte: „Es ist ein seltsamer Haufen, der ‚Ringe‘-Mob.“
Der Zauberstab, "dieses Stück Scheiße"
Im Rahmen eines Auftritts beim Series Mania Festival in Frankreich (via Deadline) holte er auch noch weiter aus und urteilte harsch über „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“: „Diesen Serien steht alles Geld der Welt zur Verfügung, und dann läuft es hinaus auf: ‚Papa, hab mich lieb.‘ ‚Ich werde es versuchen, Sohn.‘ Es wird alles auf sehr banale Dinge heruntergebrochen, die die Menschen lächerlich ernst nehmen.“ Mullan spielt hier auf das Verhältnis von König Durin III. zu seinem Sohn Durin IV. (Owain Arthur) an.
Auch mit „Harry Potter“ könne er nichts so richtig anfangen: „Ich habe dabei mitgemacht, damit meine Kinder ans Set konnten. Ich habe keinen Scheiß auf ‚Harry Potter‘ gegeben.“ Besonders irritiert beim Dreh habe ihn, dass niemand ihnen zeigte, wie man den Zauberstab richtig halten solle. „Sie geben einem einfach den Zauberstab. Dieses Stück Scheiße. Ich habe ihn gehalten, als sei ich in einer Gang und würde ein Messer halten.“
Nicht der einzige kritische "Harry Potter"-Star
Nicht jeder muss seinen Job mögen. Im Gegensatz zu Peter Mullan hat aber Professor-Sprout-Darstellerin Miriam Margolyes ihre Zeit am „Harry Potter“-Set gefallen. Trotzdem verstehe sie nicht, warum auch so viele Jahre später immer noch so ein Aufhebens um die Zauberer-Saga gemacht werde – inzwischen erwachsene Fans sollten über ihre damalige Begeisterung hinweg sein. Was Margolyes außerdem über Hochzeiten mit „Harry Potter“-Thematik denkt, erfahrt ihr hier:
"Es ist für Kinder": "Harry Potter"-Star tritt erwachsenen Fans der Fantasy-Saga mächtig auf den FußDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.