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    Bestätigt: "The Acolyte" verweist wirklich auf das große "Star Wars"-Geheimnis um Anakin und auf Palpatines Rückkehr
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Björn ist mit „Star Wars“ aufgewachsen, schaut die Filme mindestens jährlich, hat zahlreiche Bücher rund um das beste Franchise der Welt gelesen und verschlingt gerade alles aus der Zeit der High Republic.

    In der neuen Episode von „The Acolyte“ wird bestätigt, dass die Zwillinge Mae und Osha das Ergebnis einer Vergenz sind. Den Begriff kennen „Star Wars“-Fans natürlich. Der daraus resultierende Verweis auf Anakin Skywalker ist wichtig.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    In der siebten Episode von „The Acolyte“ auf Disney+ wird enthüllt, dass die Jedi 16 Jahre vor den Hauptereignissen der Serie auf Brendok waren, um eine sogenannte Vergenz zu untersuchen und Beweise für diese zu finden. Damit wird endgültig die Verknüpfung von Mae und Osha (jeweils Amandla Stenberg) zu Anakin Skywalker und dem großen Masterplan der Sith um Palpatine geknüpft.

    An dieser Stelle sei ein kurzer Exkurs erlaubt: Der Autor dieser Zeilen war von „The Acolyte“ in vielfacher Hinsicht lange Zeit enttäuscht. Die Serie war zu langsam und holprig erzählt, die Inszenierung brach mit unpassenden Schnitten und flachen Bildern immer wieder den Fluss. Doch die von „After Yang“-Regisseur Kogonada in Szene gesetzt siebte Episode sticht heraus – nicht nur aufgrund der starken Bilder (die Kamera-Perspektivenwahl ist mehrfach erstklassig). Es gelingt vor allem, eine riesige Brücke zu schlagen, Themen aus Büchern und sowohl aus der Prequel- als auch der Sequel-Trilogie sinnvoll miteinander zu verbinden. Und damit sind wir bei der erwähnten Vergenz.

    Vergenz: So wichtig für "Star Wars"

    Das erste Mal haben wir den Begriff in „Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung“ gehört. Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) informiert hier den Jedi-Rat, dass er einer Vergenz begegnet sei – und verweist dabei auf Anakin (Jake Llyod, in den weiteren Teilen Hayden Christensen). Anakin ist nämlich ein Erzeugnis der Macht, ist ohne einen Vater entstanden.

    Eine Vergenz ist in der Welt von „Star Wars“ eine besondere Konzentration oder ein Sammelpunkt der Macht. Dass ein solcher Machtsammelpunkt aber in einer bestimmten Person (wie in Anakin) auftritt, ist ausgesprochen selten (vielleicht sogar nie sonst passiert). In „Episode I“ ist Mace Windu (Samuel L. Jackson) deswegen auch völlig überrascht, dass eine Vergenz rund um eine Person aufgetreten ist.

    „The Acolyte“ greift diesen Satz auf: Indara (Carrie-Anne Moss) erklärt, dass Vergenzen normalerweise rund um bestimmte Ort auftreten. Nachträglich wurde durch die Serie also Mace Windus Überraschung erklärt. Denn Vergenzen waren den Jedi bekannt. Sie untersuchen sie, wie wir ja auch in dieser Folge (und zuvor schon in Comics) sahen. Aber normalerweise sind es Schauplätze, an welchen die Macht außergewöhnlich stark oder intensiv ist.

    Mae und Osha sind keine Vergenz und nicht wie Anakin

    Schon in einem Artikel direkt nach der zur siebten Folge gehörenden dritten Episode haben wir spekuliert, dass Mae und Osha der Schlüssel sind, um zu erklären, wie Anakin entstanden ist. Dies zeigt sich nun mit der neuen Folge und wurde von Serien-Macherin Leslye Headland in einem Interview mit Nerdist auch bestätigt.

    Doch eine Sache war ihr und dem Team hinter „The Acolyte“ um „Star Wars“-Kreativchef Dave Filoni sowie „Star Wars“-Kanon-Wächter Pablo Hidalgo wichtig: „Die Mädchen selbst sind keine Vergenz in der Macht“, bestätigte Headland im Gespräch. Anakin ist also weiter die absolute Ausnahme.

    Die Zwillinge als Versuchskaninchen

    Schon in früheren Artikeln spekulierten wir, dass die Sith im Hintergrund die Fäden ziehen. Sie waren für die Erschaffung von Anakin verantwortlich. Ob Mae und Osha „eine Art Testlauf“ waren, spekulierten wir in unserem vorherigen Artikel. Den Testlauf hat die „The Acolyte“-Macherin bestätigt.

    „Die Mädchen sind Versuchskaninchen. Sie sind die ersten Fälle dieser Art von Macht. Es hat nicht perfekt funktioniert. Daher können die Mädchen alleine niemals so mächtig sein wie Anakin“, erklärte Headland so gegenüber Nerdist. Wobei dies nicht heißt, dass sie zusammen nicht unglaublich mächtig werden können: „Ihr volles Potenzial gemeinsam wurde noch nicht erforscht. Sie waren zu lange getrennt.“

    Die Zwillinge seien aber „definitiv schwächer als Anakin“, wofür es auch eine logische Erklärung gibt: „Sie werden nicht das erreichen, was schließlich der Auserwählte wird. Sie werden niemals das erreichen, weil meiner Meinung nach Aniseya nur so viel tun konnte“, so Headland weiter. Und die Anführerin des Hexen-Convents ist selbst nun mal einfach nicht mächtig genug, um eine Person zu erschaffen. Die Zwillinge teilten sich daher (siehe auch die Analyse der Blutprobe in der aktuellen Folge), die Macht teilte sich auf beide.

    Der Sith-Traum von Unsterblichkeit

    Die Mädchen stehen also am Anfang einer Experiment-Reihe, die dann zu Anakin führt. Doch wie wir wissen, ist auch der Auserwählte selbst nicht das Ende dieser Versuche. Bereits in der Prequel-Trilogie informiert Palpatine (Ian McDiarmid) seinen späteren Schüler über den Traum von Unsterblichkeit ... und es wird deutlich, wie wichtig Anakin dafür ist. In den zahlreichen Romanen wurden die wenigen Zeilen aus dem Film von George Lucas bereits mit weiterem Unterbau versehen, um dann in „Star Wars: Episode IX - Der Aufstieg Skywalkers“ aufgegriffen zu werden, wo Palpatine zurückkehrt und sich der Unsterblichkeit nahe wähnt.

    Dabei spielt der Zweiklang der Macht eine wichtige Rolle, der sich in der Sequel-Trilogie in Reys (Daisy Ridley) und Ben Solos (Adam Driver) besonderer Verbindung zeigt. Schon mehrfach wurde in „The Acolyte“ darauf angespielt. Auch in der neuen Episode erklingt wieder eine darauf verweisende Musik.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Begriff „Vergenz“ und das System des Zweiklangs so zusammenhängen. Denn außerhalb der Welt von „Star Wars“ beschreibt er die Bewegung unserer Augen: deren Blickachsen bewegen sich entweder aufeinander zu (Konvergenz) oder voneinander weg (Divergenz), was notwendig ist, um Objekte in unterschiedlichen Entfernungen scharf zu sehen und ein räumliches Sehen zu ermöglichen. Und auch Augen sind ja ein untrennbares Paar, ein Zweiklang.

    „The Acolyte“ schlägt also eine Brücke von „Episode I“ bis zu „Episode IX“ – wobei die jüngste Folge der Serie dies auf eine Weise macht, die doch in vielen Punkten ganz anders ist als vorher erwartet.

    Jedi vs. Hexen: Keine Schwarz-Weiß-Zeichnung

    So zeigte sich ja bei der Konfrontation zwischen Jedi und Hexen, dass diese zwar im Massaker endet, aber alles anders abläuft, als vorher von vielen erwartet. Die Hexen haben sich in ihrer Gesamtheit gerade nicht als böser Kult entpuppt. Sie wollten ihren Frieden, waren sogar bereit, Osha dafür gehen zu lassen. Und die Jedi waren auch nicht plötzlich die bösen Kinderklauer. Sie handelten aus voller Überzeugung, das Richtige, das Gute zu tun. Sie glaubten, helfen und beschützen zu müssen. Und selbst Mae ist nicht das böse Mädchen, welches alle verbrennen wollte.

    Am Ende schaukelte sich durch Überreaktionen, menschliche Fehler und Unglücke alles hoch, ohne dass einer Seite klar die Schuld zu geben ist.

    Die Hexen: Doch keine Handlanger der Sith?

    Auch dieser Nebenaspekt spielt für die größere Erzählung eine Rolle. Denn er deutet an, dass die Hexen womöglich gar nicht wissentlich mit den Sith unter einer Decke stecken und das Experiment „Mae/Osha“ für sie machen. Sie nutzen zwar die dunkle Seite der Macht, aber wie wir aus dem großen „Star Wars“-Kanon wissen, bedeutet dies nicht unbedingt, dass man böse ist. Sie könnten ohnehin einfach nur von einem Sith manipuliert worden sein. Auch ein weiterer Aspekt, der in dieser Episode noch einmal betont wird, deutet das an.

    Die Hexen reden nämlich immer davon, dass aus der Macht der Zwei die Macht von Vielen entstehen wird. Dies deutet an, dass ihr Konvent wachsen soll. Zudem ist die „Macht der Zwei“ gleichmäßig verteilt. All das hebt sie merklich von den Sith ab. Die haben schließlich die Regel der Zwei. Es gibt immer nur einen Meister, der mächtig ist, und einen Schüler, der sich danach sehnt, irgendwann den Meister zu übertreffen und selbst der neue Meister zu werden.

    Die Sith und die Hexen haben also sehr gegensätzliche Vorstellungen. Was ihre wahre Verbindung ist, bleibt mysteriös.

    Die Vergenz selbst soll mysteriös bleiben

    Eine einzige Episode haben wir noch von „The Acolyte“, um weitere Antworten auf all die noch offenen Fragen und Verbindungen zum „Star Wars“-Kanon zu bekommen. Auch wenn diese Folge weitere Antworten liefern soll, hat Serienmacherin Headland gemeinsam mit Dave Filoni und Pablo Hidalgo entschieden, auch noch Geheimnisse offenzulassen. So verriet sie bereits, dass wir nicht erfahren werden, was genau die Vergenz ist.

    „Wir haben entschieden, dass die Vergenz auf Brendok war, selbst aber mysteriös bleiben wird. Auf diese Weise können wir in künftigen Erzählungen dieser Geschichte ein bisschen mehr darüber verraten, was dort wirklich ist.“ Damit steht natürlich die Tür für andere Serien und vor allem Filme und Bücher offen, den so mysteriösen Planeten in den Fokus zu rücken. Schließlich gibt es auf den Bildern von Brendok in der Serie einige Hinweise, dass hier noch viel zu erzählen ist.

    Über eine Sache, die es in der neuen Episode von „The Acolyte“ das allererste Mal bei „Star Wars“ gibt, haben wir im folgenden Artikel geschrieben:

    Das gab es bei "Star Wars" noch nie: Das Ende der neuen Episode "The Acolyte" auf Disney+ erklärt

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