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    Heute im TV: Knackig-hartes Action-Kino mit "Léon - Der Profi"-Star Jean Reno als Cop
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Das Schulfach Französisch hätte Oliver Kube um ein Haar das Abitur gekostet. Dennoch liebt er das so vielfältige und facettenreiche Kino unseres Nachbarlandes – von François Truffaut und Jean-Luc Godard bis Céline Sciamma, Jacques Audiard, Gaspar Noé und Quentin Dupieux.

    Prügeln, ballern, Golf spielen und sauscharfe Wassermeerrettichpaste – Jean Renos Interessen in „Wasabi - Ein Bulle in Japan“ sind ebenso vielfältig wie amüsant. Heute Abend läuft die unterhaltsame (und ganz schön brutale) Crime-Comedy im Free-TV:

    In welchen Rollen sehen wir Jean Reno am liebsten? Klar, als knallharten Typen, der keinerlei Nonsens akzeptiert. Und das Beste daran? Der hünenhafte Franzose funktioniert auf diese Weise in toughen Thrillern ebenso gut wie in herrlich überdrehten Komödien. Irgendwie zu beiden Genres zählt der Action-Spaß „Wasabi - Ein Bulle in Japan“, in dem Renos Figur einen regelrechten Kulturschock nach dem anderen erlebt und dennoch (fast!) immer die Nerven behält.

    „Wasabi - Ein Bulle in Japan“ läuft am heutigen 15. Juli 2024 um 22.30 Uhr auf Nitro. Alternativ ist der FSK-16-Titel als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

    Der eindeutige Mittelpunkt der turbulenten Chose ist natürlich „Léon - Der Profi“-Star Jean Reno. Seine Co-Stars Michel Muller („Die Borgias“) und Ryoko Hirosue („The Legend Of Goemon“) legen aber ebenfalls sehr witzige Auftritte hin.

    "Wasabi - Ein Bulle in Japan": Das ist die Story

    Hubert (Reno) arbeitet als Kriminalkommissar in Paris. Beim Einkassieren von Bösewichten ist er – trotz eher unkonventioneller Methoden – sehr erfolgreich. Als er gerade mal wieder suspendiert wird, erhält er einen Anruf aus Japan. Seine einst große Liebe Miko (Yuki Sakai) sei verstorben und er müsse nach Tokio kommen. Dort eingetroffen, erfährt er, dass er eine 19-jährige Tochter hat: Yumi (Hirosue).

    Überraschenderweise hat das Mädchen von ihrer Mutter 200 Millionen Euro geerbt, an die sie aber erst an ihrem 20. Geburtstag herankommt – was übermorgen ist. Wie sich herausstellt, scheint das Geld eigentlich einem Yakuza-Boss (Yoshi Oida) zu gehören. Nun will der Gangster die Kohle zurück haben und Yumi aus dem Weg räumen. Das kann Hubert natürlich nicht zulassen. So rekrutiert er seinen etwas stoffeligen, aber sehr loyalen Ex-Geheimdienstpartner Momo (Muller), der gleich mit zwei Koffern voller Knarren und Handgranaten aufläuft …

    Wasabi - Ein Bulle in Japan
    Wasabi - Ein Bulle in Japan
    1 Std. 35 Min.
    Von Gérard Krawczyk
    Mit Jean Reno, Michel Muller, Ryoko Hirosue
    User-Wertung
    3,4

    Kein Wort verstanden und doch toll harmoniert

    Der Film wurde auf Französisch in Paris, Tokio und Kyoto gedreht. Die größere Parts verkörpernden japanischen Schauspieler Yoshi Oida („Silence“) und Haruhiko Hirata („Taxi Taxi“) sind beide der Sprache mächtig und mischten auch schon in anderen gallischen Filmen mit. Hauptdarstellerin Ryoko Hirosue hingegen konnte kein Wort Französisch. Deshalb lernte sie all ihre Dialoge phonetisch und sagte sie dann auswendig auf. Trotzdem entwickelten Hirosue und Reno eine erstaunlich warmherzig wirkende Chemie und sind als sich langsam annäherndes Vater/Tochter-Gespann in diesem überdrehten Szenario sehr glaubwürdig.

    „Wasabi - Ein Bulle in Japan“ ist in seinen Gewaltdarstellungen gnadenlos überzogen und wirkt fast schon comichaft. Die von der Hauptfigur ausgeknockten oder auch mal mit einem gigantischen .45er-Revolver à la „Dirty Harry“ weggepusteten Bösewichte fliegen jeweils im hohen Bogen quer durch den Raum. Blut fließt trotzdem so gut wie keines und es ist immer glasklar, dass es sich um komödiantische Überzeichnungen handelt. Man bewegt sich hier in etwa auf dem Level von „Asterix & Obelix“ oder „Tom und Jerry“ – nur eben als Realfilm anstelle von Animation.

    Eigentlich könnte das Werk von „Taxi 2 - 4“-Regisseur Gérard Krawczyk also auch von jüngeren Zuschauer*innen genossen werden. Das sah die FSK damals aber anders und stellte ein „Ab 16“-Zertifikat aus, weshalb das Spektakel bis heute ungeschnitten nur zu später Stunde im TV laufen darf. Wenn ihr auf Action-Komödien steht, die nicht unbedingt aus Hollywood stammen müssen, lohnt sich das lange Aufbleiben und Einschalten des 2002 in den deutschen Kinos gestarteten Streifens aber allemal.

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