Der australische Superstar Hugh Jackman spielte sich dank der „X-Men“-Filme in die Herzen von Millionen von Superhelden-Filmfans. Und auch Jackman selbst bewies zahlreiche Male, welche Freude er am knurrigen Mutanten Wolverine hat – auch jetzt, in seinem mit Metawitzen bespickten Marvel-Comeback „Deadpool & Wolverine“, das noch immer extrem erfolgreich über die deutschen Kino-Leinwände flimmert.
Doch Jackman verlor sein Herz an ein anderes Genre: Musicals. In Bühnenmusicals sammelte er frühe Schauspielerfahrung, 2009 frönte er seiner Passion als singender, tanzender Oscar-Gastgeber und mit „Greatest Showman“ trug er endlich ein eigenes Filmmusical auf seinen Schultern. 2019 gipfelte seine Musicalliebe in einer hervorragend besprochenen Welttournee.
Umso spannender, dass Jackman schon in frühen Karrierejahren die Gelegenheit hatte, in einem mehrfach preisgekrönten Musicalfilm mitzuspielen, dem Projekt aber eine Abfuhr erteilte: Hugh Jackman sollte im Musical-Klassiker „Chicago“ mitspielen und bereut seither, dass er nicht zusagte! Falls ihr eine Auffrischung benötigt: Das mit sechs Academy Awards ausgezeichnete Musical „Chicago“ ist über zahlreiche Plattformen als VOD erhältlich, darunter via Amazon Prime Video.
Das ist "Chicago"
1924: Vaudeville-Star Velma Kelly (Catherine Zeta-Jones) wird des zweifachen Mordes beschuldigt und daher während eines Auftritts in einem angesagten Nachtclub verhaftet. Am selben Abend beginnt ihr Fan Roxie Hart (Renée Zellweger) eine Affäre mit jemandem, der ihr Ruhm und Reichtum in Aussicht stellt. Als sie Wochen später ihren Liebhaber als Lügner durchschaut, ermordet Roxie ihn.
Daraufhin wird sie in den Mörderinnentrakt des Cook County Gefängnisses gesteckt, wo sich eine Rivalität zwischen Roxie und Velma entwickelt. Nicht zuletzt, weil beide hoffen, die alleinige Aufmerksamkeit des gerissenen Verteidigers Billy Flynn (Richard Gere) zu gewinnen, um dem drohenden Galgen zu entkommen...
Zwar entwickelte sich der gerissene, unberechenbare Rechtsanwalt zu einer der denkwürdigsten Rollen in Richard Geres Vita. Allerdings war der Schauspieler für das „Chicago“-Filmteam bloß ein Kompromiss, da sogleich mehrere bevorzugte Kandidaten das Projekt ablehnten: Ganz oben auf der Wunschliste befanden sich „Ein Fisch namens Wanda“-Star Kevin Kline, Kevin Spacey und Hugh Jackman!
Hugh Jackman hielt sich für zu einen zu großen Frischling
Bereits 2003 verriet die New York Times, weshalb diese drei potentiellen Billy-Flynn-Darsteller absagten: Kline wollte an diesem Punkt seiner Karriere keine derart unmoralische Figur verkörpern, Spacey wiederum hatte vor, seine Gesangskünste für den später verwirklichten „Beyond The Sea – Musik war sein Leben“ aufzuheben.
Jackman letztlich lehnte „Chicago“ nicht aus Gründen ab, die seine Karriereziele betrafen, sondern aus Sorge, er würde dem Film schaden: Er hielt sich zu jung für die Figur des Billy Flynn und daher für unglaubwürdig. Jahre später beichtete Jackman, dass er diese Selbstzweifel allerdings bereut:
Gegenüber OK! Magazine (via Far Out Magazine) beschrieb er „Chicago“ als vertane Karrierechance, die ihn in Gedanken langfristig verfolgt. „Ich dachte, ich sei zu jung, weil es diese Textzeile gibt, in der Billy behauptet, er habe schon alles gesehen“, vertieft Jackman seinen Gedankengang. „Ein Jahr später gewann der Film alle erdenklichen Oscars und ich weiß noch, wie ich dachte, dass ich mit ein bisschen Makeup wohl doch in die Rolle gepasst hätte“, so Jackman.
Dafür profitierte Jackman von der Kurzschlussentscheidung eines anderen Schauspielers: Ein Oscar-Gewinner wäre beinahe Wolverine geworden – lehnte die Rolle dann jedoch aus Sorge ab, damit in eine Schublade zu rutschen. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Ich wollte nicht 'Wolfy' sein": Dieser Oscar-Gewinner lehnte Wolverine ab und verhalf Hugh Jackman so zum "X-Men"-Ruhm*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.