Wer an „Titanic“ oder „Avatar“ denkt, hat zunächst einmal wohl die großen Stars der Mega-Blockbuster von James Cameron im Sinn – und die unglaublichen Erfolgsgeschichten, die jene Filme schrieben. Schließlich zählt nicht nur die opulente Romanze mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten, auch die beiden Pandora-Abenteuer avancierten zu omnipräsenten Phänomenen, die das Kino auf eine neue Ebene hievten und denen sich kein Filmfan entziehen konnte oder kann. Jon Landau war jener Mann, der gemeinsam mit James Cameron hinter diesen Revolutionen steckte.
Als Produzent hatte Landau, der im Zuge von „True Lies“ erstmals auf Cameron traf, seine Finger natürlich vor allem hinter den Kulissen im Spiel. Und leistete seinen Beitrag zu einigen der größten Kinoerlebnisse der vergangenen Jahrzehnte. Am 5. Juli 2024 ist der Oscarpreisträger nun im Alter von 63 Jahren verstorben. Er hat den Kampf gegen den Krebs verloren.
„Die Avatar-Familie trauert um ihren Freund und Anführer“, schreibt James Cameron auf dem offiziellen „Avatar“-Kanal auf Instagram. „Sein verrückter Humor, seine Ausstrahlung, seine Großzügigkeit und sein leidenschaftlicher Wille waren fast zwei Jahrzehnte lang das Zentrum unseres Avatar-Universums“, so der Regisseur. Landaus Vermächtnis beschränke sich aber keineswegs nur auf seine Filme, sondern sei vor allem persönlicher Natur.
„Er hat großartige Filme produziert, nicht indem er Macht ausübte, sondern indem er Wärme und Freude am Filmemachen verbreitete. Er hat uns alle inspiriert, jeden Tag unser Bestes zu geben“, fährt Cameron fort und kommt dabei nicht umhin, auch seinen persönlichen Verlust zu betonen: „Ich habe einen Freund und meinen engsten Kollaborateur der letzten 31 Jahre verloren. Ein Teil von mir wurde mir entrissen.“
Weitere Stimmen zum Tod von Jon Landau
„Jon war eine unglaublich freundliche, weise und einfühlsame Seele“, so „Titanic“-Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio (via Deadline). Landau habe stets positiven Einfluss ausüben wollen – wie auch seine Drehpartnerin von 1997 in ihrem Statement betont: „Er war der beste Mensch“, schwärmt Kate Winslet. „Er war ein Mann voller Mitgefühl und außergewöhnlich gut darin, ein Team aus unglaublich kreativen Menschen zu unterstützen und zu fördern.“
Auch „Avatar“-Star Sam Worthington zeigt sich bestürzt und nimmt ganz im Stile der Na'vi Abschied: „Jon war ein Herzmensch. Er gab jedem, den er berührte, das Gefühl, dass er noch besser werden könnte. Er führte mit Humor und Stärke, Mitgefühl und Freundlichkeit. Die Leute sagen, alle Energie ist nur geliehen und eines Tages muss man sie zurückgeben. Ich sehe dich, Jon,“ so Worthington.
Während Landau stets der Mann im Hintergrund war, scheute sich der Erfolgsproduzent allerdings nicht, auch Journalisten Rede und Antwort zu stehen. Der Autor dieses Artikels hatte so das Vergnügen, Jon Landau sowohl im Zuge der „Alita: Battle Angel“-Pressetour als auch anlässlich „Avatar: The Way Of Water“ zu treffen – und kann den Eindruck, den James Cameron und Co. mit ihren jüngsten Bekundungen erwecken, nur bestätigen:
Die Interviews mit Jon Landau waren stets voller gegenseitiger Wertschätzung und mit die angenehmsten Gespräche, die ich als FILMSTARTS-Redakteur führen durfte. Nicht nur Familie und Freunde sowie sein Film-Team werden diesen Mann schmerzlich vermissen, sondern wohl auch viele Journalistinnen und Journalisten, denen er wunderbar sympathische, spannende und aufschlussreiche Gespräche voller Anerkennung bescherte.
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