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    Enthüllt die neue Episode von "Star Wars: The Acolyte" den wahren Bösewicht? Die Narben auf Qimirs Rücken erklärt!
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Björn ist mit „Star Wars“ aufgewachsen, schaut die Filme mindestens jährlich, hat zahlreiche Bücher rund um das beste Franchise der Welt gelesen und verschlingt gerade alles aus der Zeit der High Republic.

    In der sechsten Episode der „Star Wars“-Serie „The Acolyte“ auf Disney+ erzählt uns Qimir alias Der Fremde ein wenig über seinen Hintergrund. Und das legt den Verdacht nahe, dass wir die wahre Böse der Serie bereits gut kennen.

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    Die sechste Episode von „The Acolyte“ greift das Format der ersten Folgen auf. Mae und Osha (jeweils Amandla Stenberg) sind wieder getrennt und wir bekommen das Geschehen größtenteils aus zwei Perspektiven geschildert: Mit „Lehren / Verderben“ wird so auch wie bei den ersten zwei Folgen der „Star Wars“-Serie auf Disney+ ein doppelter Folgentitel gewählt. Zum ersten Mal scheint sich der erste Teil der Überschrift aber überraschend auf Osha und nicht auf Mae zu beziehen.

    Diese ist auf einem unbekannten Planeten nun an der Seite von Qimir (Manny Jacinto), der nach seiner Enthüllung als dunkler Machtnutzer in der fünften Episode offiziell „Der Fremde“ genannt wird. Überraschend muss sie feststellen, dass sie sich nicht in Gefangenschaft befindet, sondern sich völlig frei bewegen kann und sogar Zugriff auf die Waffen des Mannes hat, der all die Jedi metzelte. Er will Osha Dinge lehren, sie wohl zu seiner neuen Schülerin, zu seinem neuen Acolyte machen – und offenbart dazu einiges über sich selbst. Das verrät uns mehr, als ihr vielleicht denkt.

    Kurzer Exkurs: Der "unbekannte Planet" erklärt

    Bevor wir dazu kommen noch ein kurzer Einschub: Dass der Schauplatz dieses Teils der Story auch dem Publikum als „Unbekannter Planet“ präsentiert wird, ergibt Sinn. Ja, es gab in der Vergangenheit von „Star Wars“ schon Fälle, in denen Personen ihnen fremde Planeten entdeckten und wir deren Namen wussten, aber „The Acolyte“ unterscheidet sich durch seine Erzählperspektive.

    Wir sehen den Großteil der Handlung aus den Perspektiven von Mae und Osha. Die meisten Episodentitel beziehen sich daher immer auf sie, nur die Folgen 4 und 5 wichen da ab. Denn „Tag“ und „Nacht“ gaben uns die klassische „Star Wars“-Außenperspektive. Osha wacht hier ohne jede Orientierung an einem Ort auf, den sie nicht kennt. Die Klassifizierung des Planeten als unbekannt unterstreicht das noch einmal – wobei es uns gleichzeitig mit den Bildern der dort ansässigen Tiere auch verrät, dass wir nicht auf Ahch-To, Luke Skywalkers Exil in „Star Wars 8“ und der Gründungsplanet der Jedi (und damit auch der Sith), sind, wie viele Fans lange spekulierten.

    Es könnte sich vielmehr um Bal'demnic handeln, ein Planet aus den alten Legends-Geschichten, was darauf verweisen würde, dass der Fremde wirklich ein sehr, sehr besonderer und wichtiger Sith ist. Doch wir schweifen ab, zurück zum Thema:

    Ihren Ansatz verglich „The Acolyte“-Macherin Leslye Headland mit dem Klassiker „Rashomon – Das Lustwäldchen“ von Akira Kurosawa, dessen Schaffen ja auch einer der größten Einflüsse auf George Lucas war. In „Rashomon“ wird uns das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven gezeigt, wir als Publikum können einzelnen Erzählungen also nicht unbedingt vertrauen. Aus einer anderen Perspektive können Ereignisse plötzlich ganz anders aussehen – und da sind wir auch zurück beim Thema des Artikels.

    Der Fremde und seine Narben erklärt – sie sind ungewöhnlich für eine Lichtschwert-Verletzung

    In der sechsten Episode wird deutlich, dass der Fremde sich ganz und gar nicht als der Bösewicht dieser Geschichte sieht. Er ist vielmehr ein Opfer der Jedi. Eine erste Enthüllung ist: Er war selbst ein Jedi – „vor langer Zeit“. Doch er scheint mehr als unsanft aus dem Orden befördert worden zu sein. Weil er sich für weitere Wege, die Macht zu nutzen, interessierte und den Einen Weg der Jedi infrage stellt?

    Wenn sich der Fremde für ein Bad auszieht, sehen Osha und auch wir das erste Mal die Wunden auf seinem Rücken. Später zeigt er Osha die Verletzungen noch einmal, um ihr deutlich zu machen, dass die Jedi eben nicht die Guten sind. Er erklärt, dass die Person, die ihn verstoßen hat, ihm die Narben zugefügt hat. „Dein Jedi-Meister?“, fragt Osha, was er dann nicht mehr mit Worten beantwortet – auch wenn seine Blicke den Eindruck erwecken, dass da noch deutlich mehr dahintersteckt.

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    Die Narben des Fremden in der neuen Episode "The Acolyte".

    Laut Osha erwecken die Narben den Eindruck, als hätte jemand Qimir in den Rücken gestochen – mit einem Lichtschwert. Doch ist das wirklich so? Scheinen sie nicht vielmehr von einer ähnlichen, aber doch anderen Waffe zu stammen? Und verraten sie uns damit, wer die wahre Böse der Episode ist?

    Wichtig ist in diesem Zusammenhang die dritte Perspektive, die wir nun bekommen. Denn wir sehen nicht nur den „Verderben“-Teil mit seiner zweiten Perspektive, der uns einmal mehr vor Augen führt, dass Sol (Lee Jung-jae) ein dunkles Geheimnis hat. Dabei scheint er hin- und hergerissen, ob er es enthüllen soll. Will er erst nach Coruscant reisen, um vor dem höchsten Rat der Jedi seine Sünden zu beichten, bricht er dann doch den Kontaktversuch ab, überwältigt Mae und will mit ihr als Gefangener alleine ihren ehemaligen Meister und Osha finden.

    Nein, in einer dritten Perspektive kehren wir auch zu Vernestra Rwoh (Rebecca Henderson) zurück – und hier holen die Verantwortlichen hinter der Serie auch Nicht-Buchkenner*innen ins Boot...

    Enttarnt die Lichtschwert-Peitsche Vernestra als böse Jedi?

    Im dritten Erzählstrang erfahren wir, dass Vernestra Rwoh es persönlich auf sich nimmt, das Schicksal der Jedi auf Khofar zu untersuchen. Dabei findet sie all die Leichen und wird auch kurz von einer einheimischen Kreatur attackiert. Zur Abwehr nutzt sie eine besondere Waffe, die viele „Star Wars“-Fans schon aus den Büchern mit ihr kennen: ihre Lichtschwert-Peitsche. Ist diese Szene womöglich nicht nur in der Serie, weil die Peitsche einfach cool aussieht?

    Mein erster Gedanke, als ich die Narben des Fremden sah, war zumindest: Das sind keine Stichverletzung, das sind Narben von Peitschenhieben – und da dachte ich direkt an Vernestra. Dass dann später ihre Lichtschwert-Peitsche extra gezeigt wird, damit alle Teile des Publikums diese Schlussfolgerung machen können, kann kein Zufall sein.

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    Vernestra in "The Acolyte" und 100 Jahre früher als junge Jedi.

    Dass Vernestra die Meisterin des Fremden war, ihn ausgestoßen und geschlagen hat, wird durch einen weiteren Hinweis gestützt. Der Fremde erzählt, dass es lange her ist, dass er Teil der Jedi war. Daher hat Osha nie von ihm gehört. Er war lange Zeit vor ihr bei den Jedi. Er ist deutlich älter, als es sein Aussehen suggeriert. Auch das führt zu Vernestra, die ebenfalls sehr alt ist und schon seit gut 100 Jahren Padawans als Jedi-Meisterin ausbildet.

    Wenn Vernestra sich nun als wahrer Bösewicht der Serie entpuppt und vielleicht abscheuliche Taten begangen hat, gehen die Verantwortlichen aber auch einen riskanten Schritt. Schließlich wird die Figur in ihrer Buch-Variante von Teilen der „Star Wars“-Fangemeinde geliebt (und es sind wahrscheinlich noch viele Bücher geplant, in der man mit ihr mitfiebern soll). Dort erfahren wir, dass sie mit gerade mal 15 Jahren schon Jedi-Ritterin wurde – was außergewöhnlich jung ist. Viele verlassen den Padawan-Status erst nach rund 20 Jahren Ausbildung.

    Vernestra und Hyperraum-Reisen: Eine Besonderheit!

    In den Büchern ist Vernestra eine unglaublich mutige und tapfere Kämpferin für das Gute. Sie hat auf jeden Fall eine ziemliche Entwicklung durchgemacht – aber es sind ja auch 100 Jahre vergangen. Interessant: In den Büchern gibt es schon einige Hinweise, die darauf vorbereiten könnten, was mit ihr passiert ist. So bricht sie zeitweise mit dem Jedi-Orden, weil sie den Glauben an dessen Tun verloren hat. Sie wird zu einer sogenannten Wegsuchenden – die so ziemlich einzigen Machtnutzer*innen, welche die Jedi außerhalb ihres Orden zulassen. Erst später kehrt sie zu den Jedi zurück.

    Auf eine Besonderheit um Vernestra wird auch in der neuen Episode von „The Acolyte“ hingewiesen: Sie verträgt Hyperraum-Reisen nicht so gut. Es ist aber nicht so, dass ihr einfach schlecht wird, wie der sie begleitende Padawan anmerkt.

    Die komplette "Star Wars"-Timeline: Alle Filme, Serien etc. in der richtigen Reihenfolge (mit der neuen Episode "The Acolyte")

    Sie hat bei Reisen durch den Hyperraum plötzlich außergewöhnlich intensive Visionen. Der kurze Austausch über ihr Problem in dieser Folge verrät uns aber auch, dass das kein Allgemeinwissen ist, von ihr eher geheim gehalten wird. Haben diese Visionen etwas mit ihrer Veränderung und ihrem Handeln zu tun? Weiß sie von schrecklichen Dingen, die passieren werden und versucht sie auf ihre eigene Weise zu stoppen? Hat sie vielleicht vorhergesehen, dass Qimir die Rückkehr der Sith bringt und daher versucht, ihn zu töten?

    Die kommenden Episoden von „The Acolyte“ dürften uns mehr zu Vernestras Rolle verraten, aber auch Antworten liefern auf viele weitere Fragen: Was ist in der Jugend der Mädchen wirklich passiert? Welche Schuld haben Sol und die anderen Jedi auf sich geladen? Ist der Fremde wirklich ein Sith, wie er mit seiner Erwähnung von der Regel der Zwei in dieser Folge anmerkt? Ist er womöglich sogar Darth Plagueis, der Meister von Darth Sidious alias Palpatine? Das und viel mehr ist noch offen. In der Nacht vom 9. auf den 10. Juli gibt es die nächste Episode auf Disney+.

    Falls ihr vorher noch über das in dieser Folge nun auch beim Namen genannte Metall Cortosis wissen wollt, haben wir in der Vorwoche bereits einen umfangreichen Artikel geschrieben:

    "The Acolyte": Cortosis erklärt – eins der besten Elemente von "Star Wars" endlich auch in Action!

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