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    "House Of The Dragon" Staffel 2, Folge 1: Das Ende erklärt – so viel grausamer ist es in der "Game Of Thrones"-Buchvorlage
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    An „Game Of Thrones“ zu denken, löst bei Annemarie richtiges „Heimweh“ aus, so verbunden fühlt sie sich mit der Serie. Wie gut, dass es Spin-offs gibt!

    Bei Sky und WOW gibt es seit dem 17. Juni die erste Folge der zweiten Staffel „House Of The Dragon“ zu sehen. Und die endet auf einer schockierenden Note. Dabei wurde die berüchtigte „Blut und Käse“-Szene rund um Helaena Targaryen sogar abgeschwächt…

    HBO

    Spoiler-Warnung zur Folge „Ein Sohn für einen Sohn“. Abgeschwächt? Kann man das wirklich sagen bei einer Szene, in der einem kleinen Kind vor den Augen seiner Mutter der Kopf abgesäbelt wird? Auch wenn die Kamera in der ersten Folge von „House Of The Dragon“ Staffel 2 nicht direkt draufhält: Die Tonspur der ratschenden Säge, die Jaehaerys Targaryen den Hals durchschneidet, ist aus dem Off deutlich und ekelerregend zu vernehmen, das Gesicht von Mutter Helaena (Phia Saban) ist schmerzverzerrt.

    Und dennoch: In der Vorlage von „Game Of Thrones“-Autor George R.R. Martin ist der Ablauf des „Blut und Käse“-Mordes noch sadistischer. „Blut und Käse“ bzw. „Blood and Cheese“ wird der Moment genannt, weil hier zwei namenlose Meuchelmörder zugange sind – der blutrünstige Soldat Blut (Sam C. Wilson) und der Rattenfänger Käse (Mark Stobbart). Nicht umsonst fürchtete sich die hellsichtige Helaena schon in Staffel 1 und auch in der Auftaktfolge von Staffel 2 immer wieder vor Ratten…

    Blut und Käse fordern unmögliche Entscheidung

    Helaena wird von Blut und Käse in ihren Gemächern überwältigt und soll ihnen zeigen, welches von ihren zwei schlafenden Zwillingskindern Jaehaerys und Jaehaera der Junge ist. Immerhin sollen die Mörder „einen Sohn für einen Sohn“ töten, nachdem sie das eigentliche Ziel ihres von Daemon (Matt Smith) erteilten Mordauftrags, Aemond (Ewan Mitchell), nicht finden konnten. Helaena deutet auf den Jungen, und nach kurzem Zögern, ob die Mutter auch tatsächlich den Thronerben benannt hat, macht sich das Duo an sein blutiges Werk.

    Als wär das alles nicht schon abstoßend genug, schraubt George R.R. Martin in seinem fiktiven Geschichtsbuch „Feuer und Blut“ das Sadismus-Level noch einmal deutlich hoch. Helaena muss in der Buchvorlage noch weitere Grausamkeiten erleiden.

    In der Vorlage hat Helaena bereits drei Kinder – die Zwillinge Jaehaerys und Jaehaera und den kleinen Maelor. Blut und Käse, die die Familie hier übrigens nicht in Helaenas Gemächern aufsuchen, sondern in Alicents (diese ist in der HBO-Serie allerdings zu dem Zeitpunkt mit Criston Cole im Bett), stellen daraufhin Helaena vor eine unmögliche Wahl: Die Mutter soll ENTSCHEIDEN, welcher ihrer Söhne getötet wird.

    HBO
    von links; Käse (Mark Stobbart) und Blut (Sam C. Wilson)

    In der Serie wird sie nicht vor die Wahl gestellt. Sie soll auf ihren Sohn zeigen, um den Rest der Familie zu retten, der sonst der Tod droht. In der Buchvorlage wird ihr ebenfalls gedroht, mit der Vergewaltigung der kleinen Jaehaera und dem Tod aller Kinder, aber sie soll zudem auch noch bewusst eine Entscheidung treffen. Helaena entscheidet sich für den jüngeren Maelor – und da setzt George R.R. Martin noch einen drauf:

    Jaehaerys oder Maelor? Der nächste sadistische Twist

    Nach der herzzerreißenden Entscheidung von Helaena töten Blut und Käse dann nämlich das Kind, dessen Leben die Mutter retten wollte. Sie köpfen den Thronerben Jaehaerys, in der Annahme, dass das Kind, das die Mutter nicht opfern wollte, wertvoller für die Targaryens sein könnte. Das Ergebnis ist also in Buch und Serie gleich, Jaehaerys ist tot – doch der Weg dahin wird in der Buchvorlage noch einmal grausamer und sadistischer gezeichnet.

    Zumal Helaena und Maelor für immer damit werden leben müssen, dass er das Kind ist, das sie geopfert hätte – was Blut und Käse dem kleinen Jungen in der Buchvorlage sogar noch explizit zuraunen.

    Darum ist die Serie "harmloser"

    Warum diese Änderungen vorgenommen wurden, dazu hat sich „House Of The Dragon“-Showrunner Ryan Condal auch schon geäußert. Ein Grund sei die kürzere erzählte Zeit in der Serie – Ereignisse aus 30 Jahren in der Buchvorlage würden hier in 20 Jahre gepresst werden: „Maelor existiert in dieser Zeitlinie noch nicht“, so Condal. Zwischen zwei Jungen zu wählen, sei in dieser Szene also gar nicht möglich gewesen.

    Zudem habe man Rücksicht auf die Arbeit mit den sehr kleinen Kinderdarsteller*innen nehmen wollen, erzählte Condal im Interview mit Entertainment Weekly: „Manchen Dingen kann man Kinder an einem Film-Set aussetzen und manchen nicht.“ Auch so sei schon alles unternommen worden, um die Kinder beim Dreh zu schützen. In der Szene, in der Blut dem kleinen Jaeherys die behandschuhte Hand auf den Mund legt, sei es in Wirklichkeit der Vater des Kinderdarstellers gewesen, dessen Hand in dem Handschuh steckte.

    Für die Serie, deren Zuschauer*innen nicht alle das Buch gelesen haben, habe man den Schwerpunkt außerdem etwas anders legen wollen. Die Szene sollte immer noch an die Nieren gehen, um dem Buch gerecht zu werden, aber sie sollte sich auch ein bisschen wie eine „düstere Heist-Sequenz der Coen-Brüder, die am Ende eine schreckliche Wendung nimmt“, anfühlen.

    „House Of The Dragon“ Staffel 2 mit insgesamt acht Folgen ist am 17. Juni 2024 auf Sky und WOW gestartet. Jeden Montag in den frühen Morgenstunden gibt es nun jeweils eine neue Episode. Was hinter der Änderung des Intros für die neue Season steckt, erfahrt ihr in diesem Artikel:

    Darum gibt es in "House Of The Dragon" Staffel 2 ein neues Intro: Die große Änderung erklärt

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