Mein Konto
    "Die besten Stunts, die es jemals in einem Film gab": Quentin Tarantino feiert dieses viel zu unbekannte Action-Meisterwerk
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Aufgewachsen mit den Filmen von Jackie Chan, geht bis heute kaum ein Kampfsport-Reißer an ihm vorbei – ob aus Hongkong, Indonesien oder England.

    Quentin Tarantino gleicht einem wandelnden Filmlexikon und hat so auch einige Filme ins Herz geschlossen, die viele gar nicht kennen. Wenn es um den spektakulärsten Actionfilm aller Zeiten geht, hat der Kult-Regisseur einen ganz besonderen Favoriten…

    Quentin Tarantino ist bekannt für sein ungemein breites Filmwissen – und seine Vorliebe für Filme sowie Genres, die dem Mainstream-Publikum oft nur um ein paar Ecken bekannt sind, in seinen Filmen aber prominent aufgegriffen werden. Wenn die Regie-Legende über ihre Lieblingsfilme spricht, fallen so immer wieder nicht nur die Titel allseits bekannter Klassiker, sondern auch der eine oder andere persönliche Geheimtipp – wie etwa „Police Story 3“ alias „Supercop“.

    Im Jahr 2009 enthüllte der Filmemacher seine Lieblingsfilme ab 1992 – also ab dem Zeitpunkt, ab dem er mit „Reservoir Dogs“ sein gefeiertes Debüt gab und er selbst als Filmemacher aktiv wurde. Neben seiner absoluten Nummer 1 aus jener Zeit, dem japanischen Menschenjagd-Reißer „Battle Royale“, fanden auch einige weitere Titel fernab von Hollywood den Weg in sein Ranking, viele davon aus Asien: Takashi Miikes „Audition“ oder eben der erwähnte Jackie-Chan-Kracher, über den der „Pulp Fiction“-Macher ganz besonders lobende Worte verliert.

    In dem oben verlinkten Mitschnitt, in dem er seine Liste genauer ausführt, bezeichnet Tarantino den Actionfilm mit Jackie Chan als den „Film, der wohl die besten Stunts beinhaltet, die es jemals in einem Film gab“. „Und das schließt Buster Keaton mit ein“, ergänzt der Regisseur schließlich dann auch noch – und stellt Chan damit sogar über den wohl ersten und damit vielleicht auch wichtigsten Action-Star und Stuntman der Filmgeschichte. Und der Verfasser dieses Artikels kann Tarantino als eingefleischter Jackie-Chan-Fan und Martial-Arts-Enthusiast da nur Recht geben.

    Ein Stunt hätte für Jackie Chan tödlich enden können

    „Supercop“ mag als Film nicht ganz mit „Police Story“ und „Police Story 2“ mithalten (die schließlich zu den besten Martial-Arts-Filmen aller Zeiten zählen). Wenn es allerdings um waghalsige Stunts geht, gilt Teil 3 bis heute als eines der größten Meisterstücke der Filmgeschichte. Highlights zwischen einer Reihe großartig choreografierter Kampfsequenzen, die nicht selten schon beim Zuschauen wehtun, sind etwa das große Finale auf einem fahrenden Zug (!) sowie der eine oder andere Stunt, bei dem wirklich nichts schiefgehen durfte:

    Während Hauptdarstellerin Michelle Yeoh („Everything Everywhere All At Once“, „A Haunting In Venice“) etwa mit einem Motorrad auf die erwähnte Eisenbahn springt, hätte Jackie Chans ungesicherter (!) Sprung auf eine an einem Helikopter herunterhängende Strickleiter tödlich enden können. Am Ende ging jedoch alles gut. Wie Chan später verriet, renkte er sich während der Dreharbeiten zum Film lediglich den Kiefer aus – fast schon eine Lappalie verglichen zu vielen, vielen anderen Verletzungen, die sich der Action-Superstar im Laufe seiner Karriere sonst noch zuzog.

    "Police Story 3": So könnt ihr das Action-Highlight mit Jackie Chan schauen

    Der Film ist auf keiner Streaming-Plattform verfügbar und in Deutschland bislang lediglich auf DVD erschienen. Falls ihr also Wert auf die deutsche Synchronfassung legt (die bei Jackie-Chan-Filmen ja gerne auch Mal zum Kultstatus beiträgt), kommt ihr nicht um die bereits vor knapp 20 Jahren erschienene, aber nach wie vor erhältliche Scheibe herum:

    Wenn ihr den Film in der bestmöglichen Qualität erleben wollt, gibt es allerdings wesentlich bessere Alternativen – die allerdings ohne deutsche Tonspur und lediglich im Original mit englischen Untertiteln daherkommen: Bei Amazon bekommt ihr so etwa auch die britische Blu-ray* von dem Liebhaber-Label Eureka Entertainment, die mit einem stylischen Cover und vor allem einer aufwändig restaurierten Version des Films daherkommt. Noch eine Schippe oben drauf legt nur die ebenfalls von Eureka veröffentlichte Ultra-HD-Version, die es sowohl einzeln als liebevoll aufbereitete 4K Special Edition* wie auch in der „Police Story“-Trilogie-Box in 4K* gibt.

    Darum geht's in "Supercop"

    In der nur losen Fortsetzung der ersten beiden „Police Story“-Filme setzen Jackie Chan und die damals auch als Michelle Khan bekannte Michelle Yeoh undercover alles daran, einem Drogenboss das Handwerk zu legen – bis ihre Deckung eines Tages auffliegt und sie es schließlich mit dessen Armee zu tun bekommen...

    Fans von Jackie Chan dürfen sich neben Michelle Yeoh auch noch auf viele, viele weitere von Chans treuen Weggefährten freuen. Ebenfalls mit von der Partie sind so etwa Bill Tung (u.a. „Police Story“ und „Rumble In The Bronx“), Maggie Cheung (u.a. „Police Story“ und „Twin Dragons“), Ken Lo (u.a. „Der Mythos“ und „Rush Hour“), Wah Yuen (u.a. „Action Hunter“ und „Tokyo Powerman“) und Kenneth Tsang (u.a. „Superfighter 3“ und „Rush Hour 2“). Und mit Stanley Tong nahm auch noch einer von Chans Langzeit-Kollaborateuren auf dem Regiestuhl Platz, für den der Superstar zuletzt für „Vanguard“ (2020) vor der Kamera stand.

    Michelle Yeoh musste sich beim Dreh übrigens erst mal gegen die sexistischen Vorurteile von Jackie Chan zur Wehr setzen. Mehr dazu lest ihr im folgenden Artikel:

    Michelle Yeoh über Jackie Chan: "Er dachte, Frauen gehören in die Küche, bis ich ihm in den Arsch getreten habe!"

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

    *Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top