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    Michelle Yeoh über Jackie Chan: "Er dachte, Frauen gehören in die Küche, bis ich ihm in den Arsch getreten habe!"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Als Oscar-Preisträgerin Michelle Yeoh ihre Action-Karriere begann, musste sie nicht nur den physischen Kampf gegen ihre Leinwandgegner auf sich nehmen – sondern auch die Konfrontation mit sexistischen Vorurteile von Kollegen wie Jackie Chan...

    Leonine

    Mit ihrer Rolle in „Everything Everything All At Once“ ist Michelle Yeoh im vergangenen Jahr ein gigantischer Triumph gelungen. Die Multiversums-Komödie von den Daniels (Daniel Kwan und Daniel Scheinert) wurde zum weltweiten Phänomen, und Yeoh gewann (genau wie ihr Co-Star Ke Huy Quan) sowohl den Golden Globe als auch einen Academy Award. Insgesamt hat der Sci-Fi-Film sieben Oscars gewonnen, darunter für den Besten Film.

    Doch schon in den 80er und 90er Jahren war die 60-Jährige ein riesiger Star. In Filmen wie „Tokyo Powerman“ oder „Police Story 3“ feierte sie als eine der wenigen Frauen im Hongkong-Actionkino große Erfolge, bevor ihr mit dem James-Bond-Film „Der Morgen stirbt nie“ (1997) auch der Sprung nach Hollywood gelang. Doch am Anfang wurde es ihr alles andere als leicht gemacht, wie Yeoh 2021in einem Interview mit dem Guardian verriet.

    „Als ich in Hongkong anfing, gab es keine Hilfe von CGI“, erinnert sich Yeoh. „Man hat einfach gemacht, was sie wollten.“ Dazu gehörte zum Beispiel, für „Police Story 3“ (1992) mit einem Motorrad auf einen fahrenden Zug aufzuspringen – ein Stunt, den Yeoh selbst ausführte, nachdem sich ihr Stuntman bei den Proben das Bein gebrochen hatte. „Ich fühlte mich unbesiegbar“, so Yeoh.

    Ihr spektakulärer Auftritt erregte eine Menge Aufmerksamkeit – was offenbar ziemlich am Ego des eigentlichen Hauptdarstellers gekratzt hat. Jackie Chan wollte daraufhin, dass Yeoh keine Stunts mehr durchführt. Als sie ihn damit konfrontierte, soll Chan geantwortet haben: „Wenn du eine Sache machst, muss ich eine andere besser machen“ – und es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ihn all das weit weniger gewurmt hätte, wenn es nicht eine Frau gewesen wäre, die ihm die Show stiehlt.

    „Er war der Meinung, Frauen gehörten in die Küche und nicht in Actionfilme“, benennt Yeoh die sexistischen Vorurteile, mit denen sie sich am Anfang ihrer Karriere herumschlagen musste. „Bis ich ihm in den Hintern trat!“

    Jackie Chan in "Everything Everywhere All At Once"?!

    Der Tritt scheint Wirkung gezeigt haben: Im Laufe der Jahre waren Chan und Yeoh an weiteren gemeinsamen Projekten beteiligt, was darauf hindeutet, dass der „Rush Hour“-Star seine Meinung über Frauen im Actionkino zumindest teilweise revidiert hat. Ein Jahr nach „Police Story 3“ gab es ein Jackie-Chan-Cameo im Yeoh-Film „Mega Cop“, später hatten die beiden zentrale Sprechrollen in „Kung Fu Panda“.

    Übrigens: Für Yeohs Oscar-gekrönte Rolle in „Everything Everywhere All At Once“ war ursprünglich Jackie Chan vorgesehen! Der 69-Jährige sollte die Hauptrolle spielen – und Yeoh nur seine Ehefrau verkörpern (also den Part des Ehemannes, den schließlich Ke Huy Quan verkörperte). Im Laufe der Planung entschieden sich die Daniels schließlich dafür, die (Geschlechter)Rollen zu tauschen – und Chan verließ das Projekt komplett.

    In der Graham Norton Show bestätigte Yeoh allerdings, dass das auch nach dem durchschlagenden Erfolg des Films nicht für böses Blut gesorgt habe. „Jackie und ich sind sehr gute Freunde“, so Yeoh, „und er ist nicht traurig darüber.“

    Jetzt im Kino: Jackie Chan ließ den gefeiertsten Film der letzten Jahre sausen – und machte den größten Fehler seiner Karriere!

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