Der Name des Films „From Paris With Love“ ist eine Referenz an den James-Bond-Klassiker „Liebesgrüße aus Moskau“ (Originaltitel: „From Russia With Love“). Zwar geht es auch hier um Geheimagenten – die Dialoge, die schauspielerischen Darbietungen und auch die Inszenierung sind allerdings deutlich flapsiger geraten. Der von John Travolta verkörperte Spion ist kein supercooler Gentleman, sondern ein schießwütiger, brachial-brutal zur Sache gehender Proll. Dass er dem Publikum dabei dennoch (oder gerade deshalb?) Spaß machen kann, beweist der „Pulp Fiction“- und „Saturday Night Fever“-Star hier im Abendprogramm.
„From Paris With Love“ läuft am heutigen 4. Juni 2024 um 22.20 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung gibt es in der Nacht vom 6. auf den 7. Juni um 0.05 Uhr. Zudem steht der Film mit Ende der zweiten Ausstrahlung bis zum 5. Juli zum Gratis-Streamen in der Mediathek des Senders zur Verfügung. Falls ihr wirklich all diese Termine verpassen solltet, ist er als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Neben Travolta erwarten euch noch „The Tudors“- und „Vikings“-Star Jonathan Rhys-Meyers, Kasia Smutniak („Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“), Richard Durden aus „Agora - Die Säulen des Himmels“, Amber Rose Revah („Marvel‘s The Punisher“) sowie Bing Yin („Monsieur Claude und sein großes Fest“).
"From Paris With Love": Das ist die Story
James Reese (Rhys-Meyers) ist ein ehrgeiziger, junger CIA-Agent, der darauf brennt, endlich einmal einen wirklich spannenden Einsatz übernehmen zu dürfen. Denn als Assistent des amerikanischen Botschafters (Durden) in Paris hatte er bisher keinerlei Gelegenheit dazu. Das ändert sich, als er den Auftrag erhält, seinen frisch nach Europa versetzten Kollegen Charlie Wax (Travolta) in Empfang zu nehmen und ihn in die Gegebenheiten einzuführen.
Gleich beim ersten Stopp des Duos nietet Wax die komplette Belegschaft eines asiatischen Restaurants um, die er spontan als Drogendealer enttarnt. Und so geht es weiter. Denn auch bei ihrer nächsten Station fliegen dem komplett überforderten Reese die blauen Bohnen nur so um die Ohren, bevor sie einen Gegner nach dem nächsten durchsieben. Wer ist dieser Kerl? Und was ist hier los?
Zumindest Travolta macht Spaß
„From Paris With Love“ ist vom Team hinter „96 Hours - Taken“ – der Thriller-Reihe, die aus dem ernsthaften Theaterdarsteller und Oscarkandidaten Liam Neeson im fortgeschrittenen Alter noch einen extrem populären Actionhelden machte. Die Rede ist von Regisseur Pierre Morel („Peppermint: Angel Of Vengeance“) und Drehbuchautor/Produzent Luc Besson („Das fünfte Element“, „Léon - Der Profi“). Und man merkt sofort, dass die beiden Franzosen hier – nur zwei Jahre nach dem kolossal erfolgreichen Debüt der Neeson-Reihe – am Werk sind.
Autor Carsten Baumgardt beschreibt das Spektakel in unserer FILMSTARTS-Kritik so: „Stilistisch und dramaturgisch kopiert […] ‚From Paris With Love‘ das Erfolgsrezept von ‚96 Hours‘ zunächst einmal eins zu eins. Nach einer kurzen, gemächlichen Einführung des Schmalspur-Agenten Reese bricht von einer auf die andere Sekunde mit der Ankunft des Berserkers Wax die Hölle über dem rechtsfreien Raum Paris los. Er schießt sich aus jeder Situation mit äußerster Brutalität frei und jagt zu den nächsten Opfern – mit einem fassungslosen Novizen an seiner Seite.“
Danach ändert sich die Ausrichtung allerdings schnell – und leider nicht unbedingt zum Guten. Während man im Neeson-Reißer nämlich mit großer Effizienz ebenso grimmig wie gradlinig und bodenständig vorgeht, werden hier mittels markiger Sprüche und komplett überzogener Action eher humoristische Wege beschritten – was der Story ihre Intensität nimmt. Das wäre vielleicht noch zu verkraften, wenn Morel/Besson im letzten Drittel nicht doch noch versuchen würden, ihrer hanebüchenen Handlung eine plump hinein geklemmt wirkende, politische Note zu geben. Bei einem Streifen, der bis dahin dermaßen „over the top“ losgelegt hat, kann das einfach nicht funktionieren.
Eigentlich schade, denn vor allem John Travolta zuzusehen, der mit poliertem Glatzkopf und extrem überzogener Coolness wie entfesselt aufdreht, macht richtig Laune. Zumindest seine Fans dürften hier also auf ihre Kosten kommen. Wer indes einfach nur einen stimmig erzählten Action-Thriller sehen möchte, sollte wohl doch lieber zu einem anderen Film greifen – zu „96 Hours - Taken“ vielleicht?
Übrigens: Wusstet ihr, dass John Travolta eine Rolle ablehnte, die Denzel Washington schließlich einen Oscar einbrachte? Mehr dazu erfahrt ihr hier:
"Sie ist nicht gut genug": John Travolta lehnte Rolle ab, die Denzel Washington eine Oscar-Nominierung einbrachte*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.