Vor rund zwei Jahren ist Ray Liotta im Alter von nur 67 Jahren an Herzversagen und Lungenproblemen gestorben. Zuvor war der sowohl für seinen Arbeitseifer als auch sein Temperament bekannte Schauspieler in so vielen Filmen zu sehen, dass vermutlich jeder sein Gesicht schon einmal gesehen hat. 2012 etwa wirkte er neben Sprechrollen und TV-Auftritten an gleich acht Spielfilmen mit, unter denen vor allem „The Place Beyond The Pines“ herausragt, in dem Liotta an der Seite von Ryan Gosling und Bradley Cooper zu sehen war.
Das epische Thriller-Drama von Derek Cianfrance („Blue Valentine“) erstreckt sich über mehrere Generationen und Zeitebenen, wobei zunächst Gosling als Motorrad-Stuntfahrer Luke im Mittelpunkt steht, der sich mit Freundin und Sohn in einer Kleinstadt zur Ruhe setzen will – von dem kriminellen Werkstattbesitzer Robin (Ben Mendelsohn) und Streifenpolizist Avery (Bradley Cooper) aber daran gehindert wird.
In der zweiten Episode steht Avery im Mittelpunkt, der wiederum sein eigenes Päckchen zu tragen hat: unter anderem in Gestalt des erpresserischen Peter Deluca, dem Liotta sein Gesicht lieh. Doch Cooper wollte aufgrund von Drehbuchänderungen nicht nur hinschmeißen (mehr dazu in diesem Artikel), er brachte auch nicht die nötige Intensität mit, um im Schlagabtausch mit Liotta zu überzeugen.
Ray Liotta hat Bradley Cooper mit "Hangover 2" aufgezogen
Das hat Beth Holden-Garland, die ehemalige Agentin von Liotta, im Interview mit Esquire verraten. „[Bradleys] Leistung kam nicht an, und Derek nahm Ray zur Seite und sagte: ‚Ich möchte, dass du dich jetzt richtig auf ihn einlässt. Sag ihm einfach, was du willst.‘“
Das nahm Liotta wörtlich – und er begann damit, seinen im Kino bisher vor allem durch das „Hangover“-Franchise bekannten Leinwandpartner damit aufzuziehen, dass die Fortsetzung zum Chaos-Komödien-Hit von 2009 deutlich schlechter gewesen sei als das Original:
„Ray hat Bradley ins Gesicht gesagt: ‚Du bist grottenschlecht! ‚Hangover 2‘ war grottenschlecht!‘“, erinnert sich Holden-Garland. „Er hat ihn einfach fertig gemacht, als ginge es niemanden etwas an. Dann meinte Derek: ‚Action!‘, und dann hatten sie die Szene.“
Regisseur Cianfrance gab bei einer anderen Gelegenheit zu, dass es sich um eine „demütigende Methode“ gehandelt habe, andererseits ist Liottas Plan, auf diese Weise die nötige Spannung zwischen den Charakteren zu erzeugen, aber vollends aufgegangen. Und wenn wir ehrlich sind: „Hangover 2“ war schon wirklich ziemlich enttäuschend...
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