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    "Der erste Western, der mich überrascht hat": Clint Eastwood liebt diesen Meilenstein – und hat sich einiges von ihm abgeschaut
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Clint Eastwood ist eine lebende Western-Legende. In diesem Artikel erfahrt ihr, welcher Genre-Meilenstein ihn ganz besonders beeindruckt und geprägt hat.

    PLAION PICTURES

    Clint Eastwood hat zwar seit über 30 Jahren keinen reinen Western mehr gedreht, trotzdem ist der Schauspieler und Filmemacher (der am 31. Mai 2024 bereits 94 Jahre alt wird!) für kein Genre bekannter. Das liegt daran, dass er bereits im Jahr 1959 mit der Wildwest-Serie „Tausend Meilen Staub“ seinen Durchbruch auf dem kleinen Bildschirm hatte – bevor er dank Sergio Leone und seiner legendären Dollar-Trilogie im Jahr 1964 auch die Kino-Leinwand eroberte.

    Seitdem hat der Hollywood-Veteran seine Paraderolle des einzelgängerischen, geheimnisvollen Revolverhelden unzählige Male variiert und dem Western-Genre mit Filmen wie „Ein Fremder ohne Namen“ (1973) oder „Erbarmungslos“ (der 1993 vier Oscars einstreichen konnte) auch als Regisseur unauslöschlich seinen Stempel aufgedrückt.

    1930 geboren, hat Eastwood die Hochzeit des klassischen amerikanischen Western-Kinos noch selbst miterlebt. So hat er zahlreiche Meilensteine des Genres auf der großen Leinwand gesehen und war schon ein Fan des Genres, bevor er selbst zur Western-Ikone wurde.

    Besonders ein Film von 1943 hat es ihm dabei angetan: „Ritt zum Ox-Bow“, der sich um den Mord an einem Rancher dreht und Western-Mythen durchaus kritisch auf den Prüfstand stellt. Eine Gruppe von aufgebrachten Bürger*innen identifiziert schnell die umherreisenden Gil Carter (Henry Fonda) und Art Croft (Harry Morgan) als mögliche Täter. Nachdem sie ihre Unschuld bewiesen haben, machen sie selbst Jagd auf den flüchtigen Killer...

    Darum ist "Ritt zum Ox-Bow" für Clint Eastwood ein besonderer Film

    In einem Gespräch mit dem Filmhistoriker Richard Schickel hat Eastwood anlässlich des 60-jährigen Jubiläums seiner Veröffentlichung über das Meisterwerk gesprochen (via Espinof.com):

    „Ich dachte, es würde wieder ein Film über Schießereien werden“, so der „Gran Torino“-Schöpfer. „Ich hatte dieses Bild von Henry Fonda und Dana Andrews mit Cowboyhüten vor Augen und dachte, ich wüsste schon, in welche Richtung es geht. Es war Anfang der 40er Jahre und ich wusste, es würde großartig werden.

    Dann sah ich ihn mir an, und es war eine ziemlich deprimierende Geschichte, die mich sehr beeindruckte. Sie spiegelte bestimmte moralische Werte in Bezug auf Lynchmob-Gewalt wider und enthielt ein bisschen von allem, von Rassismus über Pseudo-Machismo bis hin zur Vater-Sohn-Beziehung. Er enthielt so viele nachdenkliche Dinge, dass ich ihn schon als Kind sehr schätzte. Er blieb mir im Gedächtnis und ich habe ihn im Laufe der Jahre zwei- oder dreimal wiedergesehen.“

    Eastwood fährt fort: „‚Ritt zum Ox-Bow‘ ist der erste Western, der mich überrascht hat.“ Das liege zum einen an den genannten Themen, zum anderen aber auch an der „besonderen“ Umsetzung der Action: „Es sind nicht die üblichen Kämpfe, die man normalerweise in Western sieht.“

    Der Film habe ihn in hohem Maße beeinflusst – wer sich also für das Genre im Allgemeinen und das Werk von Clint Eastwood im Speziellen interessiert, sollte ihn unbedingt gesehen haben!

    Mit einem seiner eigenen Western hat Eastwood übrigens eine andere Ikone des Genres ziemlich wütend gemacht. Warum sich John Wayne persönlich bei ihm beschwerte, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Ein ähnlicher Artikel ist auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.

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