Mit „John Wick“ meldete sich Keanu Reeves vor mittlerweile acht Jahren im großen Stil zurück – und erlebt seitdem gewissermaßen seinen zweiten Frühling in Hollywood. Er setzte Kult-Hits wie „Matrix“ oder „Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit“ fort und etablierte mit seinen Wick-Ballerorgien einen Actionhelden, der von jetzt auf gleich Kultstatus gewann – dazwischen trat er aber auch für einige kleinere Filme vor die Linse, die am Kinopublikum spurlos vorüber gingen (auch, weil sie eben direkt fürs Heimkino erschienen sind). Ein solcher ist „Replicas“.
Tele5 zeigt „Replicas“ am heutigen 27. Mai 2024 ab 22.15 Uhr und dürfte reichlich Interesse bei all jenen Keanussance-Enthusiasten wecken, denen der Science-Fiction-Thriller bislang durch die Lappen ging. Dank Sendetermin nach 22 Uhr läuft der von der FSK ab 16 Jahren freigegebene Film von „The Day After Tomorrow“-Autor Jeffrey Nachmanoff übrigens auch in voller Länge.
Ob sich das Einschalten aber auch lohnt? Da scheiden sich die Geister. Nur so viel sei schon mal gesagt: „Replicas“ ist einer von gleich zwei Filmen (neben „Siberia“), in denen wir Keanu Reeves nur sehen, weil Nicolas Cage den Part ablehnte – und das in einer Phase, in der sich der Oscarpreisträger selbst für Gurken wie „Vengeance - Pfad der Vergeltung“ oder „USS Indianapolis: Men Of Courage“ nicht zu schade war…
"Replicas": Spannende Prämisse, viele Logiklöcher
„Replicas“ deswegen aber direkt als (noch) schlechter hinzustellen, wäre ein Trugschluss. Ja, es ist schon kein Zufall, dass der Sci-Fi-Thriller weniger Bekanntheit als andere Reeves-Vehikel genießt. Und ja, wer mit dem Genre ein wenig vertraut ist, sieht in dem Film wohl nicht mehr als ein Frankenstein'sches Mash-up, das aus verschiedensten Film-Vorbildern zusammengeschustert wurde. Und ja, „Replicas“ lässt sein Publikum mit einigen losen Enden und Logiklöchern zurück, über die man besser nicht nachdenkt.
Wenn euch all das aber egal ist, ein Filmabend für euch ohnehin schon gerettet ist, sobald Keanu Reeves mit von der Partie ist, und ihr eure grauen Zellen auch mal auf Standby schalten wollt – dann könntet ihr mit „Replicas“ dennoch eine ganz gute Zeit haben.
Darum geht's: Neurowissenschaftler Will Foster (Keanu Reeves) versucht seit dem tragischen Unfall, bei dem er seine Frau Mona (Alice Eve, „Bombshell“) sowie die drei gemeinsamen Kinder verlor, alles in seiner Macht stehende, um seine Familie ins Leben zurückzuholen. Schließlich experimentiert er schon seit geraumer Zeit daran, Teile des menschlichen Gehirns in Roboterkörper zu übertragen. Was ursprünglich für die Anwendung an verwundeten Soldaten gedacht war, soll nun sein Leben wieder richten.
Und tatsächlich: Gemeinsam mit seinem Kollegen Ed (Thomas Middleditch, „Godzilla 2: King Of The Monsters“) gelingt es ihm, seine Familie mitsamt Erinnerungen zu „klonen“. Sie kehren als Replikate zurück ins Leben, ein Leben, das jedoch schon bald in großer Gefahr ist. Denn was Will getan hat, ist nicht nur ethisch fragwürdig, sondern auch höchst illegal – und so dauert es nicht lange, bis die Regierung von seinen Machenschaften Wind bekommt…
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Dieser Artikel basiert auf einem bereits auf FILMSTARTS erschienenen Beitrag.