Das mit allerlei Ablegern in kürzester Zeit zum Mammut-Franchise gewachsene „Yellowstone“ gehört nach wie vor zu den aktuell größten Phänomenen der Serien-Landschaft. Umso aufsehenerregender waren dann die Probleme rund um Staffel 5 der Neo-Western-Serie, über die in den vergangenen Monaten auf unterschiedlichste Weise berichtet wurde.
Immer wieder war von Streitigkeiten zwischen Hauptdarsteller Kevin Costner und den Verantwortlichen hinter der Produktion um Serienschöpfer Taylor Sheridan zu lesen, bei denen es um Terminschwierigkeiten und Unstimmigkeiten hinsichtlich der Gagen und der kreativen Stoßrichtung gegangen sein soll. Letztlich hätte das Ganze dazu geführt, dass Costner der Serie nach der aktuell pausierenden fünften Staffel den Rücken kehren und „Yellowstone“ im Zuge dessen beendet wird.
Ob nun aber wirklich Costner die Schuld dafür zuzuschreiben ist, weil er angeblich seinem eigenen Western-Kino-Epos „Horizon“ den Vorzug gab, oder aber doch der vielbeschäftigte Taylor Sheridan, der parallel zu „Yellowstone“ noch mehrere andere Serien-Hits betreut, für zeitliche Engpässe sorgte, darüber gab es einige widersprüchliche Aussagen. Nun hat sich Costner selbst berufen gefühlt, ausführlich Stellung zu beziehen, um einige Sachen mutmaßlich richtigzustellen.
Kevin Costner hatte schon für "Yellowstone" Staffel 6 & 7 unterschrieben
In einem längeren Interview mit dem Branchenblatt Deadline im Vorfeld der Weltpremiere von „Horizon“ bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes erklärte Kevin Costner, dass es sich für ihn nicht gut angefühlt hätte, wie im vergangenen Jahr über die ganze „Yellowstone“-Sache geredet wurde, da es nicht der Wahrheit entsprach.
Wie der Schauspieler schon zuvor andeutete, hatte er sogar eigentlich schon für mehrere weitere Staffeln der Serie unterschrieben: „Ich habe einen Vertrag für die Staffeln 5, 6 und 7 geschlossen. [...] Den haben sie dann überarbeitet und statt von den Seasons 6 und 7 war dann von 5A und 5B und vielleicht einer sechsten die Rede. Sie waren aber nicht in der Lage, das so zu machen.“
Dabei betonte Costner noch einmal, dass „Yellowstone“ und nicht „Horizon“ für ihn zu jener Zeit absolute Prio hatte und er nicht das eine Projekt durch das andere ablösen wollte: „Ich habe ‚Horizon‘ nicht gemacht, weil ich es satthatte, ‚Yellowstone‘ zu machen. Die Story ist Bullshit“, so der 69-Jährige recht deutlich im Gespräch mit Deadline.
Eigentlich hatte er die Arbeit an seinem mehrteiligen Film sogar auf den Zeitplan für den anvisierten „Yellowstone“-Dreh abgestimmt hat – nur hat sich der offenbar mehrfach geändert: „‚Yellowstone‘ stand an erster Stelle. Ich habe ‚Horizon‘ in die Lücken gepackt. Aber sie haben diese Lücken einfach immer wieder umhergeschoben.“
"Die Drehbücher waren nicht fertig"
Nachdem er für 43 Tage am ersten Teil der fünften „Yellowstone“-Staffel und anschließend an „Horizon“ gearbeitet hatte, habe er das „Horizon“-Set wieder verlassen, um für den Rest der Yellowstone“-Season vor die Kamera zu treten und so seinem Vertrag nachzukommen – nur um dann festzustellen, dass es noch gar keine Drehbücher für die Fortführung gegeben habe.
Von da an sei laut Costner alles implodiert. Weitere Versuche, alles irgendwie unter einen Hut zu bringen, sind offenbar gescheitert und hätten sogar zu einigen fälschlichen Meldungen geführt, über die Costner alles andere als glücklich ist. So wollte er dem „Yellowstone“-Team damals laut eigener Aussage vor der Rückkehr zu „Horizon“ noch eine weitere Woche einräumen, zusätzlich zur bereits eingeplanten Zeit – woraufhin es dann in vielen Medien hieß, dass Costner für die gesamte Season nur für eine Woche arbeiten wolle.
Entsprechend frustriert sei der Hollywood-Veteran über die Berichterstattung gewesen und auch darüber, dass sich niemand für ihn eingesetzt und die Sache klargestellt habe. Wer letztendlich die Schuld an der ganzen Misere trägt, ist für ihn offenbar klar: „Es ist einfach so: [Die Produktionsstudios] Paramount und 101 Studios haben des schlecht gemanagt. Sie hatten mich für 5, 6 und 7, dafür habe ich zugesagt. Und dann haben sie stetig ihr Format geändert.“
Kevin Costner ist dennoch zur "Yellowstone"-Rückkehr bereit
Trotz allem Missmut bekräftigte Kevin Costner aber tatsächlich noch einmal, dass er nach wie vor zu einer „Yellowstone“-Rückkehr bereit wäre: „Wenn die Drehbücher stimmen, werde ich dabei sein.“ Bislang scheint er jedoch nicht gefragt worden zu sein, obwohl der Dreh der restlichen fünften Staffel mittlerweile begonnen haben soll und uns laut Cast-Mitglied Ian Bohen sogar „das beste Serienfinale aller Zeiten“ erwarten soll:
Nach den Problemen bei Staffel 5: "Yellowstone"-Star verspricht "das beste Serienfinale aller Zeiten"Ob wir Costners Ranch-Inhaber John Dutton in den finalen „Yellowstone“-Folgen also noch einmal wiedersehen oder nicht, steht nach wie vor in den Sternen. So oder so soll die Serie aber ab dem 10. November 2024 mit den sechs verbliebenen Episoden abgeschlossen werden, bevor mit „2024“ dann unmittelbar eine Fortsetzungsserie mit neuen und alten Figuren folgen soll.
In Deutschland wird das „Yellowstone“-Finale dann zeitnah beim Streamingdienst Paramount+ zu sehen sein, wo aktuell alle bisherigen Folgen der Serie abgerufen werden können. Bei der weiter verbreiteten Konkurrenz von Netflix und Amazon Prime Video stehen derweil immerhin die ersten drei Staffeln zur Verfügung.
„Der mit dem Wolf tanzt“-Macher Kevin Costner wird sich dann aber in jedem Fall für „Horizon“ wieder den Cowboyhut aufsetzen. Der erste Teil der auf mindestens vier Filme angesetzten Saga über die Besiedlung des Wilden Westens startet am 22. August 2024 in den deutschen Kinos, Teil 2 folgt dann bereits am 7. November. Und schon bald sollen die Dreharbeiten zum dritten Teil beginnen:
Bevor "Horizon" gestartet ist: Dreh zu Teil 3 des Western-Epos von "Yellowstone"-Star Kevin Costner soll in Kürze beginnen*Bei diesem Link handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
