„Blackout - Im Netz des Kartells“ bietet vielleicht keine allzu originelle Story (siehe weiter unten), aber dafür Action, Action, Action. Und die ist bisweilen ganz schön brutal. So brutal, dass sich die FSK gezwungen sah, ihren blutroten „Ab 18“-Sticker zu zücken. Das bedeutet, dass der Film in seiner Ur-Fassung nicht vor 23.00 Uhr im deutschen TV gezeigt werden darf. Bei der abendlichen TV-Premiere wird also eine geschnittene FSK-16-Version gesendet.
„Blackout - Im Netz des Kartells“ läuft am heutigen 17. Mai 2024 um 22.25 Uhr auf RTL Zwei. Eine Wiederholung gibt es noch in derselben Nacht um 3.40 Uhr – und diese ist dann auch ungekürzt. Wenn ihr um diese Zeit schon längst im Bettchen liegt, könnt ihr ihn aktuell ohne Aufpreis im Rahmen eures Flatrate-Abos bei Amazon Prime Video streamen. Zudem ist er an gleicher Stelle – natürlich ebenfalls uncut! – als (4K/UltraHD-)Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Die Hauptrolle spielt Josh Duhamel, den ihr unter anderem als Army Ranger Lennox aus bisher vier „Transformers“-Filmen, dem Romantik-Drama „Safe Haven“ oder der abgesetzten Netflix-Superhelden-Serie „Jupiter‘s Legacy“ kennen dürftet. An seiner Seite standen Abbie Cornish („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“), der dreifach oscarnominierte Hollywood-Veteran Nick Nolte („Warrior“) und Omar Chaparro aus „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ vor der Kamera.
"Blackout" auf RTL Zwei: Das ist die Story
Von Blessuren übersät, kommt John (Duhamel) in einer mexikanischen Notaufnahme zu sich. Er hat keine Ahnung, was passiert sein könnte und auch sonst null Erinnerungen an sein bisheriges Leben. Ob die an seinem Bett sitzenden Anna (Cornish) und Eddie (Chaparro) wirklich – wie sie behaupten – seine Ehefrau und sein bester Freund sind, weiß er nicht. Allerdings ist er sicher, dass das, was sie ihm da über seine eigene Identität auftischen, einfach nicht stimmen kann.
Deshalb versucht John aus der Klinik zu entkommen. Dabei wird er von Eddie und seinen Männern, die offensichtlich zu einem Drogenkartell gehören, mit Waffengewalt aufgehalten. Er kann sich verstecken und findet eine Telefonnummer in seiner Tasche. Die gehört McCoy (Nolte), einem hohen Agenten der Anti-Drogenbehörde. Wie sich herausstellt, arbeitet John für ihn als Undercover-Ermittler. Während McCoy versucht, seinen Mann aus der brenzligen Situation zu befreien, kommen diesem langsam einige Details seiner realen Existenz zurück ins Gedächtnis …
Klar identifizierbare Vorbilder
Ihr werdet es wohl schon nach Ansicht des Trailers geahnt haben: „Blackout“ verwurstet in seiner über weite Strecken generisch anmutenden Handlung jede Menge Genre-Klischees – auch und vor allem in den arg platten Dialogen. Dazu bedient sich der Film von Regisseur Sam Macaroni („Guest House“) und Drehbuchautor Van B. Nguyen („Blue Bloods“) fast schon schamlos offensichtlich bei drei seit Jahren immer wieder gnadenlos kopierten, modernen Klassikern: „Die Bourne Identität“, John Woos „Hard Boiled“ und natürlich „Stirb langsam“. In seiner Essenz ist „Blackout“ ein vergleichsweise günstig produzierter Mix aus diesen Titeln, der aber nie deren Klasse erreicht und dabei emotionale wie intellektuelle Tiefe vermissen lässt.
Dafür legt Macaroni allerdings – unterstützt von flottem Schnitt, lebendiger Kameraführung und hämmerndem Score – ein wirklich bewundernswertes Tempo vor. Kaum eine Sekunde wird verschenkt, um den Plot und damit den Protagonisten weiter voranzutreiben. Und nicht nur darin ist der Film kompromisslos. Auch in Bezug auf die Gewaltdarstellungen werden wahrlich keine Gefangenen gemacht. Die Shootouts und Nahkämpfe mögen gelegentlich etwas überchoreografiert wirken, sind jedoch durchaus effektiv eingefangen. Dabei fließt reichlich Blut und die Knochen knacken bis zum Gehtnichtmehr. Wer speziell auf diese Aspekte steht, sollte – wie oben angedeutet – dann aber dringend die FSK-18-Variante anschauen.
Insgesamt ist „Blackout - Im Netz des Kartells“ wohl sicher kein Film, den man häufiger ansehen wird. Die Zeit für dieses eine Mal können Fans typischer B-Action aber doch halbwegs guten Gewissens investieren. Zumal das Spektakel angenehm fix vorüber ist.
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