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    "Ich hätte den Film fast verlassen": So wurde Milla Jovovich beinahe von "Fast & Furious"-Star Michelle Rodriguez die Hauptrolle geklaut
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob Kugelballett à la John Woo oder ein Vollgasspektakel wie in "Mad Max: Fury Road": Für Pascal erreicht das Actionkino durch Bewegung echte Ekstase.

    Milla Jovovich hat als Alice sechs „Resident Evil“-Filme angeführt. Es wäre jedoch beinahe anders gekommen, denn Michelle Rodriguez war kurz davor, die Hauptrolle in den Capcom-Videospiel-Verfilmungen zu übernehmen...

    Im ersten „Resident Evil“-Teil von 2002 haben Milla Jovovich und Michelle Rodriguez die zwei wichtigsten Rollen übernommen. Während Jovovich von Anfang für die Hauptrolle vorgesehen war, sorgte die Verpflichtung von Rodriguez dazu, dass Regisseur Paul W.S. Anderson eine neue Version des Drehbuchs anfertigte, um Rodriguez einen größeren Part zu geben – ganz zum Nachteil von Jovovich.

    Milla Jovovich, die zuvor u. a. in „Das fünfte Element“ mitspielte und damit den großen Durchbruch schaffte, hat in einem Interview erklärt, wie sie beinahe die Hauptrolle in „Resident Evil“ an Michelle Rodriguez abgegeben hätte:

    „Ich hätte den Film fast verlassen. Ich drehte gerade etwas anderes und Paul hatte Michelle für die Rolle der Rain engagiert. Sie kam gerade von den Dreharbeiten zu ‚Girlfight‘ und es gab einen gewissen Oscar-Rummel. Also schrieb Paul das Drehbuch für sie um. Er macht aus meiner Figur ‚das Mädchen‘ und aus Rain ‚den Mann‘. Sie bekam alle großen Actionszenen und wurde die neue Alice, während meine Alice zu einem Sidekick wurde.“

    Milla Jovovich hat für die Hauptrolle gekämpft

    Es ist nichts Neues, dass ein Film aufgrund einer Besetzung Änderungen erfährt. Denn es ist logisch, dass die Verantwortlichen hinter dem Projekt die prominenten oder gerade angesagteren Gesichter ins Rampenlicht rücken wollen. Eine so drastische Änderung wie die, von der Jovovich spricht, ist aber dennoch sehr außergewöhnlich, denn hier könnte man durchaus von der gezielten Zerstörung der eigentlichen Hauptfigur sprechen. Kein Wunder, dass die Schauspielerin sich darüber beschwert hat:

    „Ich habe den neuen Entwurf erst bekommen, als ich auf dem Weg von Kanada, wo ich arbeitete, nach Deutschland war. Ich habe das Drehbuch im Flugzeug gelesen und als wir in Berlin landeten, war ich wütend. Ich ging ins Hotel und sagte: ‚Wir müssen ein großes Gespräch führen, sonst sitze ich morgen wieder im Flugzeug‘.

    Das hat offenbar Früchte getragen, denn Paul W.S. Anderson kam noch am selben Nachmittag vorbei und gemeinsam mit Milla Jovovich ist er das Drehbuch drei Stunden lang Seite für Seite durchgegangen. Dabei hat Jovovich dem Regisseur jedes Mal deutlich gemacht, wenn sie das Gefühl hatte, dass ihr eine der besten Szenen weggenommen wurde. Das war nicht zuletzt auch Startschuss der Beziehung zwischen Anderson und Jovovich, die seit 2009 verheiratet sind und zwei gemeinsame Kinder haben.

    Heute kann man sich wohl gar nicht mehr vorstellen, wie „Resident Evil“ ausgesehen hätte, wenn Michelle Rodriguez in der tragenden Rolle zu sehen gewesen wäre. Dafür hat Milla Jovovich der Reihe einfach zu sehr ihren Stempel aufgedrückt und sie dank der sechs Teile letztlich zum größten Erfolg ihrer Karriere gemacht. Dass Rodriguez aber ebenfalls eine famose Action-Darstellerin ist, darf sie nun seit Jahren im „The Fast And The Furious“-Franchise beweisen, wo sie als Letty zu sehen ist, zuletzt auch wieder in „Fast & Furious 10“.

    Übrigens hat Michelle Rodriguez gemeinsam mit Charlize Theron einen „Fast & Furious“-Teil gerettet, als der Film plötzlich ohne Regisseur dastand. Was genau passiert ist, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Dieser Artikel ist in ähnlicher Form zuvor bei unserer spanischen Schwesternseite Espinof erschienen.

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