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    Bei diesem genialen Schwarzenegger-Kult-Klassiker vom "Stirb langsam"-Macher lagen die Kritiker sowas von falsch – heute im TV!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Arnold Schwarzenegger („Terminator“), Regisseur John McTiernan („Stirb langsam“) & Autor Shane Black („Lethal Weapon“) stecken u. a. hinter einer bis heute einzigartigen Action-Sause – die das Kinopublikum der 90er einst gehörig vor den Kopf stieß.

    Wenn der Regisseur des für viele besten Actionfilms aller Zeiten (John McTiernan) mit dem Action-Superstar schlechthin (Arnold Schwarzenegger) gemeinsame Sache macht und der Autor hinter der „Lethal Weapon“-Reihe (Shane Black) dann noch das finale Drehbuch besorgte, kann das eigentlich nur gutgehen. Das dachte man sich wohl auch in den frühen 90ern, als man das Trio für einen ganz besonderen Actionfilm vereinte. Doch Pustekuchen!

    Last Action Hero“ war weder ein Publikumsmagnet noch ein Kritikerliebling – und der erste waschechte Hollywood-Flop in der Karriere von Arnold Schwarzenegger. Der den Star sogar regelrecht zerstörte, sodass er eine Woche lang niemanden sehen wollte (mehr dazu in diesem Artikel). Verständlich, ging damit doch der Versuch in die Hose, sein muskelbepacktes und unkaputtbares Action-Alter-Ego mit dem selbstironischen Charme seiner ebenfalls höchst erfolgreichen Komödien zu verbinden. Doch das Publikum war für den letzten Actionhelden einfach noch nicht bereit …

    … so die einzige Erklärung, die sich der Autor dieses Artikels zurechtbiegen kann. Anders ist es doch kaum möglich, dass der Film, der für ihn zu Schwarzeneggers besten Arbeiten überhaupt zählt (neben „Terminator 2“ und „True Lies“), derart unter die Räder kam. Umso erfreulicher hingegen, dass er am Ende dennoch Kultstatus erlangen konnte. Und den hat er sich absolut verdient, ist das wilde Ideen-Feuerwerk in dieser Form doch bis heute einzigartig – und deshalb immer noch genauso unterhaltsam wie einst. Davon könnt ihr euch heute Abend im TV überzeugen, wenn „Last Action Hero“ am 27. April 2024 ab 20.15 Uhr bei ZDF Neo zu sehen ist.

    Heimkino-Highlight: Einer der besten Schwarzenegger-Filme ist ENDLICH zurück – zum ersten Mal auf Blu-ray und in 4K!

    Alternativ gibt's den Film natürlich auch als Video-on-Demand, etwa bei Amazon Prime Video*, sowie auf DVD und Blu-ray*. Besonders ans Herz legen wollen wir euch an dieser Stelle aber die 2023 erschienene 4K-Blu-ray* des Films, mit der „Last Action Hero“ wohl besser denn je im Heimkino aussieht. Unter enormem Aufwand und mit einem Mammut-Budget von 85 Millionen Dollar noch auf Film (und nicht digital) gedreht, bietet McTiernans multiversales Action-Abenteuer bis heute gigantische Schauwerte – die in Ultra-HD nochmal ein Stück beeindruckender als ohnehin schon ausfallen.

    "Last Action Hero": Der Held als ultimative Witzfigur

    Wenn Jack Slater bei seinem ersten Auftritt in Cowboystiefeln über Polizeiwagen schreitet, ein Walkie-Talkie mit der bloßen Hand zerdrückt und zuerst drauflos ballert, um hinterher die Fragen zu stellen, ist eines sofort klar: Arnold Schwarzenegger spielt hier einen ihm auf den Leib geschneiderten Überhelden – und geht dabei stets all-in, wenn das kongeniale Drehbuch genau jene Stereotype durch den Kakao zieht, mit deren Hilfe Arnie einst Hollywood eroberte.

    Der Spaßfaktor erreicht so immer dann Höhepunkte, wenn die Brücke zwischen realer Welt und Film geschlagen wird – etwa wenn es Slater kein bisschen Spanisch vorkommt, dass alle Telefonnummern in Los Angeles mit 555 beginnen, eine Zeichentrick-Katze gerade zur Arbeit kommt (und morgen wieder!), alle Frauen bildhübsch wie in einem Kinofilm sind (aber das ist eben Los Angeles!) und Autos nicht in die Luft fliegen, wenn man auf sie schießt. Ganz zu schweigen vom „Terminator 2“-Videothekenaufsteller mit Sylvester Stallone als T-800, den wohl wirklich jeder Action-Fan nur zu gerne zu Hause stehen hätte...

    Für dieses Meta-Projekt war man in den 90ern noch nicht bereit

    Das Projekt nahm seinen Anfang übrigens als Idee der beiden Film-Geeks Zak Penn, der später in Hollywood noch als Autor von Filmen wie „Ready Player One“ oder „Free Guy“ durchstarten sollte, und Adam Leff. Sie parodierten damit Action-Buddy-Movies – vor allem jene von Shane Black. Der war schließlich ihr großes Vorbild, weil er als Geek wie sie mit Filmen wie „Lethal Weapon“ und „Last Boy Scout“ zum bestbezahlten Genre-Autor Hollywoods geschafft hat. In der Traumfabrik war man begeistert von ihrem abgefahrenen Drehbuch. Es wurde direkt gekauft. Aber so richtig war man dann doch noch nicht dafür bereit.

    So wurden reihenweise Skript-Doktoren über Penns und Leffs ursprüngliches Drehbuch, bei dem viel, viel mehr in der Filmwelt gespielt hätte, gejagt (u. a. „Star Wars“-Legende Carrie Fisher). Nach immer weiteren Überarbeitungen landete es schließlich ausgerechnet bei dem in der ursprünglichen Version so ausgiebig parodierten Shane Black, der das finale Werk dann erstellte (und viele Insider-Gags auf sein bisheriges Werk strich).

    Auch diese Umstände trugen dazu bei, dass am Ende ein Meta-Skript entstand, für welches das Publikum von 1994 vielleicht noch nicht bereit war. Der aber ganze drei Jahrzehnte später kein Stückchen von seiner Raffinesse und seinem Unterhaltungsfaktor eingebüßt hat.

    Dass „Stirb langsam“-Macher John McTiernan das Ganze standesgemäß zur brachialen, handfesten Action-Sause macht, die auch von ihren gewaltigen praktischen Effekten lebt, wie man sie heute kaum noch zu sehen bekommt, setzt dem Old-School-Action-Juwel letztlich die Krone auf. Und Charles Dance („Game Of Thrones“) als finsterer Oberschurke mit Glasauge sowieso – schließlich war er es auch, der einst sogar Mozart getötet hat! Mo wer? Zart.

    "Er wollte die Nr. 1 sein und er hat es geschafft": Sylvester Stallone gibt zu, dass Arnold Schwarzenegger der größere Action-Star ist

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