Christopher Nolan ist unbestritten einer der größten Regisseure unserer Zeit – und einer der ganz wenigen Filmemacher, die allein durch ihren Namen ein Massenpublikum in die Kinos locken. Der frischgebackene Oscar-Preisträger hat seinem Publikum mit Mindfuck-Thrillern à la „Memento“ Rätsel aufgegeben, seine „The Dark Knight“-Trilogie wurde als Erneuerung des Superhelden-Genres gefeiert, und auch dem Science-Fiction-Film hat Nolan seinen unauslöschlichen Stempel aufgedrückt.
Doch natürlich entstehen die Filme des „Oppenheimer“-Schöpfers nicht im luftleeren Raum: Nolan ist ein glühender Cinephiler, der keinen Hehl aus seinen Vorbildern und Inspirationsquellen macht. Vor allem Steven Spielberg und Stanley Kubrick nennt er immer wieder, wenn es um seine Idole geht. So war Spielbergs „Der Soldat James Ryan“ eine wichtige Bezugsgröße für seinen Kriegsfilm „Dunkirk“, während Kubricks Sci-Fi-Meilenstein „2001: Odyssee im Weltraum“ in „Interstellar“ seine Spuren hinterlassen hat.
Doch es gibt noch einen weiteren Film, der Nolan zu seinem Weltraum-Blockbuster inspiriert hat: „Der Stoff, aus dem die Helden sind“, der 1984 für acht Oscars nominiert war und vier Goldstatuen gewann (u.a. für die Filmmusik und den Besten Schnitt).
Lose auf dem gleichnamigen Buch von Tom Wolfe basierend, fächert „The Right Stuff“ (so der Originaltitel des Films) die Geschichte der amerikanischen Raumfahrt auf, wobei vor allem die Astronauten des Mercury-Projekts – dem ersten bemannten Raumfahrt-Programm der Vereinigten Staaten – im Mittelpunkt der Handlung stehen. Gegenüber IGN hat Nolan über seine Bewunderung für Philip Kaufmans Historien-Epos gesprochen (via The Standard):
„Man kann nicht so tun, als gäbe es ,2001' nicht, wenn man [einen Film wie] ,Interstellar' macht, aber der andere Film, auf den ich verweisen muss, ist ,Der Stoff, aus dem die Helden sind'. Ich habe der Crew eine Kopie davon gezeigt, bevor wir [mit den Dreharbeiten] angefangen haben, denn das ist ein Film, den nicht genug Leute auf der großen Leinwand gesehen haben. Es ist ein nahezu perfekt gemachter Film.“
Was den Film davon abhält, in den Augen Nolans ein rundum perfekter Film zu sein, behielt der „Inception“-Macher dabei für sich. Weshalb der u.a. mit Ed Harris und Dennis Quaid besetzte Dreistünder einen so großen Einfluss auf ihn ausgeübt hat, lässt sich allerdings leicht nachvollziehen: Schließlich befasst sich auch „Interstellar“ mit Pioniergeist und der Erforschung des Weltalls, und obwohl „Der Stoff, aus dem die Helden sind“ kein Sci-Fi-Film ist und 1983 ein großer Box-Office-Flop war, kommt man heute schwer an ihm vorbei, wenn man ein um Realismus bemühtes Weltraum-Abenteuer inszenieren will.
Übrigens liebt Nolan nicht nur das schwergewichtige Kino von Kubrick & Co., sondern auch eine Komödie mit Will Ferrell – um welchen Film es sich handelt, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Da werde ich nie umschalten": "Oppenheimer"-Regisseur Christopher Nolan feiert Will-Ferrell-Komödie*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.