Brian Cox ist einer der gefragtesten Nebendarsteller Hollywoods. Seit Anfang der 1970er-Jahre ist der Schotte bereits im Geschäft tätig. Dabei hat er nicht nur in Filmen wie „Braveheart“, „Die Bourne Identität“, „X-Men 2“, „Zodiac“ oder „Planet der Affen: Prevolution“ mitgespielt, sondern konnte auch im Serienbereich Eindruck schinden – zuletzt etwa in dem vielfach ausgezeichneten HBO-Hit „Succession“. Darüber genießt Cox auch als Theaterschauspieler hohes Renommee.
Glattgebügelt haben Cox all die Jahre im Showbusiness aber offenbar nicht. Kürzlich war der Schauspieler nämlich beim HistFest (einem historischen Festival) zu Gast und hat dort ordentlich über Joaquin Phoenix' Performance im Ridley-Scott-Epos „Napoleon“ hergezogen: „Schrecklich. Es ist schrecklich. Eine wirklich schreckliche Leistung von Joaquin Phoenix. Es ist wirklich entsetzlich. […] Ich hätte es viel besser gespielt, das sage ich euch.“ (via The Standard)
Falls ihr „Napoleon“ bislang noch nicht gesehen haben solltet und euch nun ein eigenes Bild von Joaquin Phoenix „schrecklicher“ Performance machen wollt: Das Historien-Epos steht bei AppleTV+ zum Abruf bereit. Alternativ könnt ihr auch auf Amazon Prime Video ausweichen. Allerdings könnt ihr hier nur auf die VoD-Kaufversion zurückgreifen:
Brian Cox kritisiert auch einen seiner eigenen Filme
Dass ein Schauspieler derart gegen einen Kollegen schießt, erlebt man in der Unterhaltungsindustrie dieser Tage nicht oft. Dass Cox aber ein so großes Problem mit Joaquin Phoenix in „Napoleon“ hat, liegt nicht so sehr am „Joker“-Star persönlich, sondern daran, dass Hollywood historische Ereignisse gerne dramaturgisch aufpeppt, um einen Film oder eine Serie kurzweiliger respektive massentauglicher zu gestalten. Dabei geht Cox auch mit einem seiner eigenen Filme hart ins Gericht: Mel Gibsons „Braveheart“.
In dem brutalen, mehrfach oscarprämierten Schlachtengemälde aus dem Jahre 1995 verkörperte Brian Cox Argyle Wallace. Im Zuge des HisFest erklärte er: „‚Braveheart‘ ist ein Haufen Unsinn. Mel Gibson war ganz wunderbar, aber es sind eine Menge Lügen. William Wallace hat die französische Prinzessin nie geschwängert.“
Brian Cox' Unmut über Hollywoods oftmals fehlende Akkuratesse in der Aufbereitung historischer Kapitel entbehrt natürlich nicht jeder Grundlage. Mal sollte aber nicht vergessen, dass Filme und Serien (zum Glück) keinen Anspruch auf historische Korrektheit haben müssen, sondern in erster Linie als fiktives Geschichtenerzählen einem Unterhaltungszweck dienen. Brian Cox darf sich daran gerne stoßen, sollte überlieferte Wahrheiten aber womöglich eher in Büchern oder Dokumentationen suchen.
Doch keine 4-Stunden-Fassung von Ridley Scotts "Napoleon"? Apple plant aktuell offenbar keine Veröffentlichung*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.