Bereits 14 Jahre, bevor sie im Superhelden-Blockbuster „Iron Man“ als Tony Stark und Nick Fury die Türen zum Marvel Cinematic Universe aufgestoßen haben, waren Robert Downey Jr. und Samuel L. Jackson in ein und demselben Film zu sehen. Doch nicht nur, dass dieser zu seiner Zeit kaum Wellen geschlagen hat: Er wurde auch nicht rückwirkend als frühe Kuriosität mit zwei Superstars populär. Stattdessen fristet er ein absolutes Nischendasein – und hat prompt eine potenzielle Regiekarriere unter sich begraben.
Die Rede ist von „Julius Caesar Superstar“, einer sehr losen, modernisierten Adaption einer Kurzgeschichte des „Die Abenteuer des Tom Sawyer“-Verfassers Mark Twain! Falls ihr nun neugierig geworden seid: Die Komödie aus dem Jahr 1994 ist nun unter ihrem Originaltitel „Hail Caesar“ bei Amazon Prime Video abrufbar.
Achtung, Verwechslungsgefahr: „Julius Caesar Superstar“ alias „Hail Caesar“ ist ein komplett anderer Film als „Hail, Caesar!“ aus dem Jahr 2016! „Julius Caesar Superstar“ alias „Hail Caesar“ ist das Langfilm-Regiedebüt und die bislang einzige Film-Regiearbeit von „The Breakfast Club“-Nebendarsteller Anthony Michael Hall, der sonst nur noch eine Episode der TV-Serie „Dead Zone“ inszenierte.
„Hail, Caesar!“ (mit Komma und Ausrufezeichen) ist dagegen eine das Filmgeschäft auf die Schippe nehmende Komödie der Brüder Ethan & Joel Coen, in der unter anderem Josh Brolin, George Clooney, Alden Ehrenreich, Ralph Fiennes, Scarlett Johansson und Channing Tatum auftreten. Da kann man vielleicht durcheinander kommen, doch der Konsens besagt eindeutig, dass man es nicht sollte:
„Hail, Caesar!“ mag zwar für wenige Filmfans zur Speerspitze der Coen-Vita zählen, doch „Julius Caesar Superstar“ wird allgemein als vollkommen lustlose Komödie zu den Akten gelegt.
Darum geht es in "Julius Caesar Superstar"
Julius Caesar McMurty (Anthony Michael Hall) schuftet in einer Radiergummifabrik, wünscht sich aber nichts sehnsüchtiger, als mit seiner Band „Hail Caesar“ durchzustarten. Außerdem hat er große Probleme in der Liebe: Sein Chef (Nicholas Pryor) ist zugleich der Vater seiner Angebeteten Buffer (Bobbie Phillips) – und er verachtet es, dass seine Tochter mit solch einem Kerl abhängt, der keine erbaulichen Zukunftsaussichten hat. Auch Julius' Arbeitskollegen sind ihm feindlich gesinnt – doch dann stolpert er über aufregende Erkenntnisse, die sein Leben verändern. Inklusive seiner Erfolgsaussichten als Musiker...
Fans von Robert Downey Jr. sollten nicht zu große Hoffnungen auf „Julius Caesar Superstar“ setzen: Der „Oppenheimer“-Star tritt bloß in einer Nebenrolle als listiger Kerl auf, der Julius verspricht, ihm zu einer Musikkarriere zu verhelfen. Damit haben es Fans des Oscar-Gewinners aber noch immer besser als jene, die überlegen, „Julius Caesar Superstar“ wegen Samuel L. Jackson zu schauen:
Der „Pulp Fiction“-Publikumsliebling ist hier nur als Postbote zu sehen, der von Julius' Hund gejagt wird. Eine gemeinsame Szene haben die zwei Aushängeschilder des Marvel Cinematic Universe in „Julius Caesar Superstar“ übrigens nicht. Auch Halls „Breakfast Club“-Ko-Star Judd Nelson schaut nur für wenige Augenblicke vorbei.
Kurzum: Sofern ihr nicht den Plan habt, die Vita eines dieser Stars komplett lückenlos zu schauen oder ihr absolute Superfans der Twain-Kurzgeschichte „Die kapitolinische Venus“ seid und sie unbedingt verfilmt sehen wollt (ganz gleich, wie), dürfte „Julius Caesar Superstar“ euch wenig Freude abringen.
Tarantino-Fans aufgepasst: Von dieser mega peinlichen "Pulp Fiction"-Parodie habt ihr garantiert noch nie gehört!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.