Seit dem Ende der kolossal erfolgreichen „Harry Potter“-Reihe zeigt sich deren Titelstar Daniel Radcliffe mit Vorliebe in komplett anders gelagerten Rollen. Die neben dem Titelpart in „Swiss Army Man“ wohl abgefahrenste davon bekleidete er im Jahre 2015 in „Horns“ – einem zwar nicht perfekten, speziell für Fans des Briten aber unterhaltsamen Mix aus Whodunit-Krimi, Fantasy-Horror und tiefschwarzer Komödie.
„Horns“ läuft am 16. April 2024 um 20.15 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung wird noch in derselben Nacht um 2.00 Uhr gezeigt. Falls ihr beide Termine verpassen solltet, den Film aber trotzdem sehen wollt, müsst ihr ein paar wenige Euros springen lassen. Denn keiner der gängigen Streaming-Services hat ihn aktuell im Flatrate-Programm.
Dafür gibt es das Werk als Video-on-Demand zum Kaufen und/oder Leihen bei diversen Anbietern wie Amazon Prime Video, AppleTV, GooglePlay, MagentaTV oder maxdome. Diese Alternative ist ohnehin zu empfehlen, da der FSK-16-Titel im TV – zumindest bei der ersten Ausstrahlung – um einige Gewaltspitzen geschnitten sein wird:
Neben dem einstigen Zauberlehrling-Darsteller Radcliffe erwartet euch noch diese stattliche Liste Stars in weiteren wichtigen Parts: Max Minghella („The Handmaid‘s Tale“), Joe Anderson („The Crazies“), Juno Temple aus „Ted Lasso“, Kelli Garner („Aviator“), James Remar („Dexter“), Kathleen Quinlan („American Graffiti“), „Boogie Nights“-Rollergirl Heather Graham sowie David Morse aus unter anderem „The Green Mile“ und „12 Monkeys“.
"Horns" auf Tele 5: Das ist die Story
Ignatius „Ig“ Perrish (Radcliffe) und Merrin (Temple) sind schwer verliebt ineinander. Dann wird Igs Freundin allerdings tot in einem Waldstück aufgefunden – offenbar bestialisch vergewaltigt und ermordet. Und warum auch immer ist sich alle Welt gleich sicher, dass der im Ort eigentlich durchaus populäre Ig der Schuldige sein muss.
Der streitet die Tat zwar ab, mutiert in dem Provinznest aber schnell zu einer Art Aussätzigen – er wird aus seinem Job gefeuert, in der Kneipe mag niemand mehr mit ihm reden und sogar seine Eltern (Remar, Quinlan) gehen auf Distanz. Allein sein Junkie-Bruder Terry (Anderson) und Jugendfreund Lee (Minghella) halten (noch?) zu ihm.
Doch dann passiert nach einer durchzechten Nacht inklusive Filmriss etwas Seltsames: Ig wachsen nicht nur plötzlich Hörner, er hat auf einmal auch die Fähigkeit, Menschen dazu zu bringen, ihm ihre geheimsten Gedanken zu offenbaren. Ig ist zunächst verwirrt über diese Entwicklung, sieht in ihr aber bald die Chance Merrins wahren Killer zu finden. Oder war er es am Ende vielleicht doch selbst? Auch diese Möglichkeit muss er in Betracht ziehen …
"Zutiefst emotional" und "unglaublich ausgefallen"
„Horns“ basiert auf dem zweiten Roman von Joe Hill, dem Sohn von Horrorpapst Stephen King. Als dieser 2010 auf den Markt kam, wurde er von der Kritik in höchsten Tönen gelobt. Ein großer Fan des in der deutschen Übersetzung „Teufelszeug“ heißenden Bandes war von Anfang an der französische Regisseur Alexandre Aja – nach „High Tension“ sowie den Hollywood-Produktionen „The Hills Have Eyes“ und „Mirrors“ ein veritabler Star im Genre. Er erhielt dann auch den Zuschlag für die Inszenierung.
Zunächst war der damals als Blockbuster-Held etablierte Shia LaBeouf („Transformers“, „Indiana Jones 4“) für die Hauptrolle vorgesehen. Aufgrund von Terminüberschneidungen mit anderen LaBeouf-Projekten wie „Nymph()maniac 1+2“ und „Herz aus Stahl“ erhielt dann aber Daniel Radcliffe den Zuschlag. Der „Harry Potter“-Star war begeistert und äußerte im Guardian: „Es ist eine ganz, ganz andere Art von Rolle als alles, was ich bisher gemacht habe. Sie ist zutiefst emotional und in mancher Hinsicht auch unglaublich ausgefallen.“
Wer das deftig-bizzare, weil ziemlich gore-lastige Finale von „Horns“ gesehen hat, wird spätestens dann wissen, was Radcliffe meint. So etwas hat der Schauspieler zuvor (und auch danach!) tatsächlich nie gemacht. Auch wenn der Film – wie in unserer FILMSTARTS-Kritik von Autor Tim Slagman beschrieben – einige strukturelle und tonale Probleme aufweist, ist „Horns“ für Radcliffe-Fans schon allein deshalb einen Blick wert. Heute Abend habt ihr im Free-TV die Chance dazu.
Neu im Streaming-Abo: Eine der wohl tragischsten Geschichten am "Harry Potter"-Set - von Daniel Radcliffe selbst erzählt*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.
