Im Internet wird häufig mit Superlativen um sich geschmissen, um sich im Dauerrauschen der sozialen Medien und Push-Nachrichten irgendwie Gehör zu verschaffen (übrigens auch hier bei FILMSTARTS). Doch wenn eine Serie den Titel als (bisher) beste Serie 2024 verdient hat, dann ist das zweifellos „Shōgun“ auf Disney+.
Wo man auch hinschaut: Die im Japan des frühen 17. Jahrhunderts angesiedelte Serie hat beeindruckend gute Wertungen eingefahren, etwa 99 Prozent positive Reviews und einen Audience Score (also Zustimmung durch die User) von 92 Prozent bei der Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes. Der Metascore liegt bei 85 von 100 Punkten und bei der IMDb steht „Shōgun“ mit einer Wertung von 9,1 von 10 auf Platz 25 der besten Serien aller Zeiten.
Zudem bricht „Shōgun“ vor allem in den USA einen Streaming-Rekord nach dem anderen und erweist sich dank der wöchentlichen Veröffentlichung der neuen Folgen als Dauerbrenner – nicht nur in der medialen Berichterstattung, sondern auch bei einem Millionenpublikum.
Genau deswegen fühlt sich die Serie übrigens auch für mich eher nach einem Event an als die ebenfalls sehr gelungene Sci-Fi-Serie „3 Body Problem“ bei Netflix, wie ich an anderer Stelle bereits ausführlich erklärt habe:
Verschenktes Potenzial: "3 Body Problem" beweist einmal mehr das größte Netflix-ProblemAngesichts dieser Zahlen scheint eine zweite Staffel „Shōgun“ eigentlich nur eine Frage der Zeit zu sein. Zwar wurde das Format ursprünglich als in sich geschlossene Miniserie angekündigt, doch das hat Serien-Verantwortliche in der Vergangenheit auch nicht immer davon abgehalten, doch noch weitere Staffeln und Folgen zu produzieren.
In einem neuen Interview bekräftigten Rachel Kondo und Justin Marks, die „Shōgun“ zusammen erschaffen haben und produzieren, nun aber noch einmal, dass nach den zehn Folgen (acht sind bisher erschienen, das Finale steigt am 23. April 2023) wirklich Schluss sein soll:
„Wir haben die Geschichte der Buchvorlage [von James Clavell] von Anfang bis Ende erzählt und das war auch immer der Plan. Also weiß ich nicht, ob wir überhaupt eine zweite Staffel drehen könnten, um ehrlich zu sein“, erklärte Justin Marks gegenüber dem Filmmagazin Collider.
Es fühle sich nicht nach etwas an, das man wiederholen könne, das man noch einmal machen könne, stimmte auch Rachel Kondo zu. „Vielleicht liegt es daran, dass wir einfach alles gegeben haben und es etwas Zeit zur Erholung braucht“.
Marks verwies in dem Gespräch außerdem auf ein Problem, das schon die späteren Staffeln „Game Of Thrones“ plagte, die von vielen Fans als wesentlich weniger gelungen betrachtet werden: „Wir hatten ein wundervolles Buch, das von einem Meister erschaffen wurde, und diesen Luxus hätten wir nicht, wenn wir weitermachen würden.“
Doch noch eine Chance auf "Shogun" Staffel 2?
Immerhin ein kleines Hintertürchen ließ sich der „Shōgun“-Macher dann aber doch offen: „Ich weiß also nicht, was man da machen könnte, obwohl das alles geschichtlich belegt ist. Clavell hat historische Romane geschrieben, also wer weiß?“.
Damit verweist Marks darauf, dass es nach den im Buch und der Serie geschilderten Ereignissen natürlich noch zahlreiche andere spannende Entwicklungen in der japanischen Geschichte gab, die man in einer zweiten Staffel erzählen könnte. Und tatsächlich gäbe es sogar noch fünf andere historische Romane von Clavell, auf die man sich stützen könnte. Nur dass diese eben in wirklich sehr anderen Epochen Japans spielen...
"Im Moment gibt es keine Pläne dafür": "Game Of Thrones"-Spin-off über Jon Snow laut Kit Harington auf Eis gelegt*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Hinweis: Dieser Artikel wurde nach Veröffentlichung noch einmal überarbeitet.