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    Hat Han zuerst geschossen? Die legendäre Debatte ist sogar "Star Wars"-Kanon
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Es ist die wohl legendärste Debatte der „Star Wars“-Saga und bekannt als „Han Shot First“. Dass Han Solo wirklich zuerst geschossen haben könnte, obwohl man das nicht sieht, wird sogar in der Welt der Saga selbst an einer Stelle diskutiert.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    Wenn der von Harrison Ford gespielte Han Solo in „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ in der Mos Eisley Cantina auf Kopfgeldjäger Greedo trifft, endet die Begegnung mit einem Toten. Greedo wird von Han erschossen – so weit, so unstreitig. Wie das genau abgelaufen ist, bildet hingegen die Grundlage für eine große Streitfrage.

    In der originalen Version, die 1977 in die Kinos kam, sieht es so aus, als würde Han Solo den ihn bedrohenden Greedo direkt erschießen, bevor dieser die Chance bekommt, selbst abzudrücken. Als George Lucas 1997 für eine Special Edition seiner Filme noch einmal Überarbeitungen vornahm, integrierte er einen ersten Schuss von Greedo, der Han knapp verfehlt. Der beliebte Schmuggler reagiert hier also nur und schießt als zweiter. Das setzte die berühmte „Han Shot First“-Debatte in Gang. Die kam nie zur Ruhe – auch nicht durch mehrere weitere Überarbeitungen der Szene für eine DVD-Veröffentlichung 2004, für die Blu-ray 2011 und zuletzt den Streaming-Start auf Disney+ 2019.

    Doch was viele von euch sicher nicht wissen. Ob Han zuerst geschossen hat, wird nicht nur von Millionen „Star Wars“-Fans in unserer Welt, sondern auch in der fiktiven Saga selbst diskutiert.

    "Han Shot First" als Verschwörungserzählung in der Saga

    2017 erschien das sehr kurzweilige Buch „Die Legenden von Luke Skywalker“. Darin vertreibt sich die Besatzung eines Frachtschiffs mit Erzählungen über den legendären Rebellenhelden Luke Skywalker die Zeit. Man tauscht Geschichten über Abenteuer aus, die man gehört hat. Das Szenario gibt Romanautor Ken Liu die Möglichkeit, spannende Kurzgeschichten zu entwickeln, die zwar in einem Kanon-Setting erzählt werden, aber selbst nicht zwingend Kanon sein müssen. Schließlich diskutieren die Leute auf dem Raumschiff auch immer wieder zwischendrin darüber, ob das alles wirklich so abgelaufen ist. Da wird Luke auch mal für einen Betrüger gehalten, der seine von Yoda erlernte Jedi-Macht nur mit guten Taschenspielertricks vortäuscht.

    Dabei kommen sie an einer Stelle auch auf einen von Lukes Weggefährten zu sprechen: Han Solo. Die Geschichte eines ehemaligen Schmugglers, der sein Herz aus Gold aus Liebe zu einer Prinzessin entdeckt und sich deswegen der Rebellion angeschlossen hat? Das halten viele für unglaubwürdig. Eine Figur namens Togruta sagt dann sogar, dass er Gerüchte gehört habe, Han sei ein richtig schlimmer Finger. Dieser habe sogar in Auseinandersetzungen zuerst geschossen. Darauf stimmt ihm eine andere Person zu: Exakt so sei es passiert. Davon wisse man aber heute nichts mehr. Denn in den offiziellen Versionen der Neuen Republik wurde alles gelöscht, was Han Solo weniger heldenhaft erscheinen lassen würde.

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    In der Welt von „Star Wars“ ist die Version, dass Han zuerst gefeuert hat, nachdem Greedo ihn bereits zu töten versucht, also zur offiziellen Version der Neuen Republik. Doch einige Leute haben gehört, dass der Schmuggler kein Problem damit hatte, zuerst (und so auch bei einem Treffer garantiert als Einziger) abzudrücken.

    Schließlich wissen wir dies spätestens aus „Solo: A Star Wars Story“. Dort lernt der hier von Alden Ehrenreich verkörperte Han die wichtige Lektion, niemandem zu vertrauen – selbst nicht dem, der ihm diesen Rat gibt. Als sein Mentor Tobias Beckett (Woody Harrelson) ihn hintergeht, wartet Han also nicht erst mögliche Konsequenzen ab. Stattdessen gibt Beckett er gar keine Chance, sondern schießt direkt selbst.

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