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    TV-Tipp: Nach diesem intensiven Psycho-Thriller mit Oscargewinnerin & DC-Star werdet ihr keine Kinder mehr haben wollen
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kubes aktuelle Lieblingsfilme sind "Heretic", "Konklave", "Better Man" und "September 5".

    Viele von euch dürften in den letzten Jahren den exzellenten deutschen Film „Systemsprenger“ gesehen haben. Die britisch-amerikanische Produktion „We Need To Talk About Kevin“ ist eine Art Vorläufer des erschütternden Dramas und läuft heute im TV:

    Der Wunsch beziehungsweise der Instinkt, sich fortpflanzen zu wollen, ist dem Menschen von der Natur gegeben. Da wollen viele von uns auch gar nicht gegen ankämpfen. Was aber, wenn ihr wüsstet, dass euer Nachwuchs sich so entwickeln könnte, wie die hier von „The Flash“-Star Ezra Miller mit einer großartigen, weil erschreckend authentisch rüberkommenden Performance dargestellte Titelfigur?

    We Need To Talk About Kevin“ läuft am heutigen 2. März 2024 um 22.00 Uhr auf One. Eine Wiederholung gibt es in der Nacht vom 3. auf den 4. März um 2.20 Uhr. Alternativ könnt ihr euch den FSK-16-Titel bis zum 1. April 2024 kostenlos in der ARD Mediathek anschauen. Aufgrund der Altersbeschränkung ist dies allerdings jeweils erst ab 22.00 Uhr möglich – es sei denn, ihr meldet euch dort an und bestätigt euer ausreichendes Alter. Zudem könnt ihr den Film bei Amazon ebenfalls kostenlos via Freevee streamen. Dazu braucht ihr keinen Prime-Account, sondern lediglich ein Kundenkonto. Allerdings müsst ihr in diesem Fall mit ein paar Werbeunterbrechungen leben.

    Die verzweifelte Mutter des von Ezra Miller verkörperten Kevin (als kleines Kind spielt ihn Jasper Newell) wird von Oscargewinnerin Tilda Swinton („Michael Clayton“, „Doctor Strange“) dargestellt. Den Vater des Jungen gibt der immer unterhaltsame John C. Reilly aus „Magnolia“ und „Kong: Skull Island“.

    "We Need To Talk About Kevin" auf One: Das ist die Story

    Schon seit seiner Geburt ist Kevin (Miller) mehr als nur eigenwillig: Als Baby schreit er in einer Tour, als Kleinkind reagiert er abwehrend und feindselig auf liebevolle Gesten seiner Mutter Eva (Swinton), während er sich als Teenager – abgesehen von gelegentlichen Wutanfällen – nahezu komplett apathisch und desinteressiert gibt.

    Wenn er mit seinem Vater Franklin (Reilly) zusammen ist, verhält sich der Junge völlig normal. Weshalb der die Sorgen seiner Gattin als Übertreibung abtut. Doch in Eva kommt aufgrund Kevins aggressiven, geradezu soziopathischen Tendenzen allmählich Panik auf – auch weil sie sich um die Sicherheit ihrer kleinen Tochter Celia (Ashley Gerasimovich) sorgt…

    Eva (Tilda Swinton) und Franklin (John C. Reilly) hatten sich das Leben als Eltern ganz anders vorgestellt. EuroVideo Medien GmbH
    Eva (Tilda Swinton) und Franklin (John C. Reilly) hatten sich das Leben als Eltern ganz anders vorgestellt.

    Niederschmetternd und deprimierend, aber absolut lohnenswert

    Lynne Ramsays („A Beautiful Day“) Film basiert auf dem Roman von Lionel Shriver, der auch in deutscher Übersetzung erschienen ist. Stilistisch und inszenatorisch ist das Ganze im Arthouse-Sujet verankert. Strukturell und in Bezug auf die Intensität der erzählten Geschichte ist „We Need To Talk About Kevin“ allerdings ein knallharter Psycho-Thriller, der dem Publikum den Boden unter den Füßen wegzieht.

    Die starke 4 von 5 Sternen vergebende FILMSTARTS-Kritik rätden Zuschauer*innen, sich auf den Film einzulassen und dranzubleiben: „Nach einem konventionellen Anlauf entfaltet ‚We Need To Talk About Kevin‘ eine Wucht und Dynamik, die auch deshalb so überzeugend einschlägt, weil das Publikum sich längst in Sicherheit wiegt und zu wissen glaubt, wohin der Hase unterwegs ist.“

    „We Need To Talk About Kevin“ ist auch in den Augen des Verfassers dieser Zeilen ein extrem lohnender Film. Und das, obwohl (oder gerade weil?) er wirklich niederschmetternd ist und keine Lösungen oder Erklärungen für das thematisierte Unglück liefert. Junge beziehungsweise werdende Eltern sollten ihn deshalb aber vielleicht doch eher mit Vorsicht genießen. Schließlich hat das Werk es nicht umsonst in unsere Top 25 der deprimierendsten Filme aller Zeiten geschafft:

    Die 25 deprimierendsten Filme aller Zeiten

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