Die Karriere von Jennifer Lawrence ist absolut nach Maß verlaufen: Nachdem sie 2010 für ihre Performance im Charakter-Drama „Winter's Bone“ bereits eine Oscar-Nominierung erhalten hatte, sollte Lawrence daraufhin durch die „Hunger Games“- und „X-Men“-Filme auch im Blockbuster-Kino durchstarten, um schließlich mit „Silver Linings“ einen Academy Award abzusahnen. Ein wenig unter den Tisch ist bei dieser Erfolgsgeschichte der Horror-Thriller „ House At The End Of The Street“ gefallen, für den Lawrence bereits 2010 vor der Kamera stand.
Erschienen ist der Film dann aber erst 2012, quasi mitten im Jennifer-Lawrence-Boom. Vielleicht in weiser Voraussicht, vielleicht aber auch, weil man gar nicht so wirklich an den Film glauben wollte. Letzteres wäre aber ohne Grund gewesen, denn mit „House At The End Of The Street“ ist Regisseur Mark Tonderai („Spell“) ein richtig sehenswerter Genre-Beitrag gelungen! Ihr habt den Film bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn heute, am 21. Februar um 22 Uhr bei Tele 5 nachholen.
Darum geht's in "House At The End Of The Street"
Sarah (Elisabeth Shue) hat gerade eine Scheidung hinter sich und möchte zusammen mit ihrer pubertierenden Tochter Elissa (Jennifer Lawrence) ein ganz neues Kapitel aufschlagen. Ihr altes Leben lassen sie deswegen komplett hinter sich. Zu ihrem Glück finden sie schnell ein Haus, welches genau ihren Vorstellungen entspricht. Es liegt in einem kleinen, abgelegenen Ort, in dem sich die beiden sofort geborgen fühlen. Dann aber geschehen merkwürdige Dinge.
Wie sich schnell herausgestellt, birgt die Stadt ein dunkles Geheimnis. Vor wenigen Jahren kam es im Nachbarhaus zu einem schrecklichen Mord, bei dem die Tochter der Familie ihre Eltern im Schlaf tötete und daraufhin spurlos vom Erdboden verschwand. Zurück blieb nur ihr Bruder Ryan (Max Thieriot), dem sich Elissa nach und nach annähert. Doch je inniger die Beziehung wird, desto gefährlicher scheint die Situation für Elissa...
Düsteres Coming-Of-Age mit JLaw
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik zu „House At The End Of The Street“ gab es sehr solide 3,5 von 5 möglichen Sternen. Das Fazit unseres Autors Tim Slagman fällt dabei folgendermaßen aus: „Regisseur Mark Tonderai nähert sich seinen Figuren mit großem Respekt und sehr behutsam, das macht seinen Psycho-Thriller zu einem angenehm unspekulativen und einfühlsamen Genre-Beitrag, der immer dann am schwächsten gerät, wenn die Spannungsschraube auf konventionelle Art angezogen werden soll.“
Tatsächlich funktioniert „House At The End Of The Street“ vor allem als düstere Coming-Of-Age-Geschichte, in der sich alles darum dreht, dass die Protagonistin einige harte Lektionen über das Leben lernen muss. Da kann sich der Film auch auf Jennifer Lawrence verlassen, die hier in jungen Jahren ihr Können als Charakter-Darstellerin beweist und ihre Elissa sehr plastisch zwischen Orientierungslosigkeit und Willensstärke anlegt. Schade, dass die Schockmomente im direkten Vergleich dabei so uninspiriert ausfallen.