Der Superheldenfilm „Max Steel“ basiert zur Abwechslung mal nicht auf einem Comic, sondern auf einer Actionfiguren-Reihe samt zugehöriger Animationsserie. Aber ironischerweise macht das den Film nur noch generischer – als hätte man ihn einfach aus einer Handvoll bekannter Comic-Franchises zusammengebastelt. Herausgekommen ist dabei nur leider kein technisches Meisterstück wie damals bei Tony Stark, der sich in einer Höhle in der Wüste aus Elektronikresten seine Iron-Man-Rüstung zusammengeschweißt hat, sondern ein großer Haufen Schrott.
2009 sollte ursprünglich der damals noch berühmte „Twilight“-Werwolf Taylor Lautner die Hauptrolle in der Live-Action-Version übernehmen – aber als es 2016 endlich soweit war, sprang dann stattdessen der weitestgehend unbekannte Ben Winchell für ihn ein. Das bedeutete zugleich aber auch eine gehörige Reduktion des Budgets. Am Ende ließ der Spielzeug-Konzern Mattel nur noch mickrige fünf bis zehn Millionen Dollar springen. (Da ist Konkurrent Hasbro etwa bei „Transformers“, „Snake Eyes: G.I. Joe Origins“ oder „Barbie“ aber sehr viel großzügiger.)
Trotz des Mini-Budgets entpuppte sich „Max Steel“ trotzdem noch als katastrophaler Flop: Gerade einmal miserable 6,3 Millionen Dollar kamen an den nordamerikanischen Kinokassen zusammen (das deckt nicht mal die Marketingkosten). In Deutschland hat es dann folgerichtig nur noch für eine direkte Heimkino-Auswertung gereicht:
Das ist der (superlangweilige) Plot von "Max Steel"
Nach einem weiteren Umzug kehrt der Teenager Max McGrath (Ben Winchell) an den Ort zurück, an dem sein Vater vor Jahren bei einem Labor-Unfall ums Leben kam. Während er sich an seiner neuen Schule schnell in die süße Sofia (Ana Villafañe) verguckt, spielt sein Körper nicht nur wegen der Liebeshormone verrückt:
Immer wieder lädt sich Max elektrisch auf, bis sich die gespeicherte Energie kaum mehr kontrollieren lässt. In den Griff bekommt Max seine neuen Fähigkeiten erst, als er das außerirdische, roboterartige Wesen Steel trifft. Denn wenn sich das Alien und der Teenager verbinden, dann mutieren sie gemeinsam zum unbesiegbaren Superhelden Max Steel…
Ganz sicher keine Alternative zu Spider-Man
Die Parallelen zu Peter Parker alias Spider-Man liegen bei diesem Plot natürlich auf der Hand. Aber Ben Winchell ist einfach kein Tom Holland oder Tobey Maguire. Die Schuld liegt trotzdem nicht allein beim blassen Hauptdarsteller: Dem grüblerischen Max wird mit dem Alien-Roboter Steel ein Sidekick zur Seite gestellt, der wie ein richtig mieser Stand-up-Comedian auftritt, er haut einen peinlich-unpassenden Oneliner nach dem anderen raus.
Und wo sich Spider-Man noch durch die Häuserschluchten Manhattans schwang, hüpft und fliegt Max hier lediglich ein wenig in einer leeren Gebäuderuine herum – spektakulär geht definitiv anders. Selbst wenn sich Max dann schließlich mit Steel zu Max Steel vereint, um seine kaum definierten „Turbokräfte“ zu aktivieren, erinnert das Ergebnis eher an eine Sparversion der „Power Rangers“. Hanebüchen, austauschbar, langweilig – so treibt man selbst einer Superhelden-Story das letzte Fünkchen Spaß aus!
Zur ausführlichen FILMSTARTS-Kritik zu "Max Steel"
Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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