Er ist zweifacher Oscar-Preisträger, gilt als Christopher Nolans Lieblingsschauspieler und war in zahlreichen Genres zu Hause: Michael Caine erklärte 2023 zwar seine Karriere für beendet, die Auswahl an sehenswerten Filmen, mit denen er uns beschenkt hat, bleibt aber bestehen. Seien es Blockbuster wie die „The Dark Knight“-Trilogie, Dramen wie „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ oder Epen wie der Kriegsfilm „Zulu“.
Caine fühlte sich in vielen Bereichen des Kinos heimisch – trotzdem gibt es einen Film, für den auch er sich enorm schämt. Und das, obwohl diese (weitestgehend in Vergessenheit geratene) 70er-Jahre-Produktion sogar eine Oscar-Nominierung erhalten hat!
Diesen Film möchte Michael Caine ungeschehen machen
Bereits 2019 bat Rolling Stone den „Die Muppets-Weihnachtsgeschichte“-Hauptdarsteller um einen ausführlichen Karriererückblick. Im Rahmen dessen wurde Caine gefragt, welches Filmangebot er ablehnen würde, hätte er die Möglichkeit, die Zeit zurückzudrehen. Er hatte die Antwort parat, ohne mit der Wimper zu zucken:
„'Der tödliche Schwarm'. Es geht um Bienen. Ich sagte zu, ohne das Drehbuch zu lesen“, schoss es aus Caine wie aus der Pistole. Weiter erklärte er, dass er sich von der langen Liste an großen Namen blenden ließ, die bereits vor ihm für den Film zugesagt hatten – darunter Henry Fonda.
Der stattliche Cast war keine Überraschung: Als Regisseur von „Der tödliche Schwarm“ diente Irwin Allen, der zuvor den preisgekrönten Katastrophenfilm-Blockbuster „Flammendes Inferno“ produzierte, der ebenfalls ein echtes Schaulaufen der Stars darstellt.
Derbe, blutig, schrill: Dieser fiese Erotik-Psychothriller erhält endlich ein Heimkino-UpgradeAm Set von „Der tödliche Schwarm“ angekommen, bereute Caine seine Zusage jedoch – denn die Drehbedingungen des Horrorfilms über Killerbienen waren nicht gerade ideal: „Die Bienen haben uns vollgeschissen!“ Auch die grausigen Filmkritiken steuerten dazu bei, dass sich „Der tödliche Schwarm“ ein schlechtes Ansehen bei Caine erarbeitete.
Den miesen Reviews zum Trotz ergatterte der Misserfolg von 1978 aber immerhin eine Oscar-Nominierung: Er wurde in der Sparte „Beste Kostüme“ nominiert, verlor jedoch gegen die erste Leinwandadaption des Agatha-Christie-Klassikers „Tod auf dem Nil“.
Caine durchlitt noch mehr legendär-miesen Tierhorror
Neun Jahre nach den Killerbienen begegnete Michael Caine einem Killerhai: Er übernahm eine Rolle in „Der weiße Hai – Die Abrechnung“. Im Gegensatz zu „Der tödliche Schwarm“ stellte die dritte Fortsetzung von Steven Spielbergs Blockbuster „Der weiße Hai“ allerdings einen Kassenerfolg dar.
Zum Publikum des aufgrund seiner haarsträubenden Logik vielfach kritisierten Hai-Schockers zählt Caine jedoch nicht: Wie er in der australischen TV-Sendung „Interview“ (via YouTube) verriet, hat er sich „Der weiße Hai – Die Abrechnung“ nie angesehen.
Dessen ungeachtet ist sich Caine überaus sicher, was er von dem Hai-Horror zu erwarten hat: Er nennt ihn „einen der schlechtesten Filme, die ich je gemacht habe“. Reue empfindet er beim Gedanken an dieses Projekt allerdings nicht.
Caine kommt in dem Sequel nur etwa zehn Minuten lang vor, für die er insgesamt zehn Tage lang gearbeitet hat. Die Dreharbeiten fanden an paradiesischen Drehorten statt und wurden mit einer stolzen Gage von einer Million Dollar entlohnt. Das verriet der legendäre Mime der Denver Post.
Von diesem Geld kaufte Caine seiner Mutter ein Haus, weshalb er „sehr zufrieden“ mit seiner Entscheidung ist, in dem oft verlachten „Der weiße Hai“-Sequel mitgespielt zu haben. Schauspielen ist halt auch nur ein Job, und wenn er schöne Früchte trägt, lassen sich schlechte Projekte leichter ertragen.
Auch auf einen Action-Flop mit Steven Seagal ist Caine übrigens nicht gerade stolz. Um welchen Film es sich handelt, lest ihr im folgenden Artikel: