„Top Gun 2: Maverick“ hat rund 1,5 Milliarden Dollar an den globalen Kinokassen eingespielt und zeigte auf anschaulichste Weise, wie bombastisches Action-Kino funktioniert. „Im Fadenkreuz - Allein gegen Alle“, von dem es am Rande erwähnt sogar zwei Fortsetzungen gibt, hat im Vergleich überraschend viele Parallelen in petto. Der Film, in dem Owen Wilson, Gabriel Macht und Gene Hackmann authentisch ihre Männer stehen, schreit deshalb meiner Meinung nach geradezu nach einem TV-Tipp.
„Im Fadenkreuz - Allein gegen Alle“ läuft am heutigen 4. Januar 2024 um 22.00 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung wird in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember um Mitternacht gezeigt. Falls euch diese Termine zu spät sind, könnt ihr den Film jederzeit im Rahmen eures Flatrate-Abos bei Disney+ streamen*. Alternativ ist der FSK-16-Titel auch auf Blu-ray, DVD oder als kostenpflichtiges Video-on-Demand bei den gängigen Online-Händlern wie Amazon zu haben:
Darum geht es in "Im Fadenkreuz"
US-Navy-Navigator Chris Burnett (Owen Wilson) wird während eines Überwachungsfluges über Bosnien von serbischen Soldaten abgeschossen. Zusammen mit seinem Piloten Lt. Jeremy Stackhouse (Gabriel Macht) landet er hinter feindlichen Linien und muss nun erst einmal auf eigene Faust versuchen, sich durchzuschlagen, bis die Rettung da ist.
Währenddessen setzt Burnetts Vorgesetzter Admiral Reigart (Gene Hackman) alles daran, um die einsamen Männern in Sicherheit zu bringen. Dabei muss er sich gegen seinen Vorgesetzten, Admiral Piquet (Joaquim de Almeida), durchsetzen, der eine diplomatische Krise befürchtet und im Begriff ist, die Rettungsaktion abzublasen. So dauert es nicht lange, da muss Burnett allein zusehen, wie er im feindlichen Gebiet zurechtkommt ...
Auf den Spuren des "Top Gun"-Erfolgsrezepts
Riesige Flugzeugträger, Kampfhubschrauber und High-Speed-Jets zieren schon die ersten Minuten. Der Hinweis, dass die nachfolgende Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, macht mit einem Authentizität-Versprechen zusätzlich neugierig. Es folgt der Auftritt der Protagonisten. Gabriel Macht, den die meisten aus „Suits“ kennen werden, und Owen Wilson betreten die Bühne - ein auf den ersten Blick untypisches Duo. Doch gerade Comedy-Star Wilson warf sich voll in die für ihn ungewohnte Rolle. Das Training, welches auch Belastungstests für echte Piloten umfasste, sieht man ihm an. Fun Fact: Für seine Rolle waren zuerst Matthew McConaughey und Brad Pitt im Gespräch.
Die weiteren Zutaten des Erfolgsrezepts fallen ganz klassisch aus und sind aus dem Vorbild „Top Gun“ bekannt!: Das halbe Militärarsenal, welches vom US-Verteidigungsministerium spendiert wurde, aber auch die musikalische Untermalung kann sich sehen lassen. Ganz zu schweigen von vereinzelten Szenen, auf die ich weiter unten noch zurückkomme.
„Im Fadenkreuz“ mag sicherlich an der einen oder anderen Stelle etwas überzeichnet sein. Dennoch gibt es von mir eine eindeutige Empfehlung – denn auch wenn er nicht ganz das Niveau von „Top Gun“ erreicht, bietet er wunderbaren Nachschub für Fans der Filme mit Tom Cruise. Die 2000er-Version kann zwar in Sachen grandiosen Effekten nicht dem Vorbild das Wasser reichen, macht das aber mit der einen oder anderen Überraschung und vielen interessanten Themen wett. In Sachen Dramaturgie aber auch Filmideologie geht man auch einen gänzlich anderen Weg.
Der Kriegsfilm mit Owen Wilson kommt dabei deutlich patriotischer und zuweilen kriegerischer daher. Böser sind die Feinde (die Serben), rauer und dreckiger vereinzelte Szenen, für die auch eine ganze Stadt als Set errichtet wurde. Aufgrund dessen fühlt es sich an der einen oder anderen Stelle schon fast danach an, als wäre man in einem Kaliber à la „Der Soldat James Ryan" gelandet. Von dem vor allem auf Unterhaltung setzenden „Top Gun“ ist in „Im Fadenkreuz“ in diesen Momenten weit entfernt.
Explosive Action auch außerhalb der Jets
Im Mittelteil hat „Im Fadenkreuz“ seine stärksten Momente. Eine Szene mit einem Minenfeld entfaltet dann urplötzlich eine imposante Wirkung. Überraschend folgt darauf eine zweite Hälfte, die mit groß angelegten, halb zerbombten Sets überzeugt und einige schwächere CGI-Effekte der ersten Hälfte vergessen lässt.
Obgleich es sicherlich einige Kriegsfilme gibt, die besser sind, möchte ich euch den viel zu unbekannten „Im Fadenkreuz“ empfehlen und insbesondere allen „Top Gun“-Fans den Rat geben, einen Blick zu riskieren.
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Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.