Der kulturelle Eindruck, den „Scarface“ hinterlassen hat, ist fast so kontrastreich wie sein ikonisches Kinoposter, das Al Pacino lediglich in Schwarz und Weiß zeigt: Die erste Welle an US-Kinokritiken fiel damals recht negativ aus. An den US-Kinokassen lief der Film dagegen gut, wenngleich nicht überragend – und in Deutschland knackte er nicht einmal die Marke von 200.000 verkauften Tickets.
Dann wurde Brian de Palmas ultrablutiges Gangsterepos zu einem DER Referenzfilme schlechthin in der Hip-Hop-Kultur, sowie zum Kultfavoriten, dem in unzähligen WG- und Jugendzimmern gehuldigt wurde und wird. Rückblickende Kritiken sind deutlich euphorischer als die ersten Stimmen, „Scarface“ gilt nun als starkes 80er-Jahre-Destillat – und bekommt jetzt eine Heimkino-Neuauflage in stilechter Aufmachung: Am 14. Dezember 2023 erscheint „Scarface“ als limitiertes 4K-Steelbook!
Für die Sparfüchse unter euch: Bereits 2019 erschien der Ex-Index-Knaller als 4K-Edition in Standard-Aufmachung*, darüber hinaus ist er via Amazon Prime Video* abrufbar – falls ihr ein Prime-Abo habt, sogar ohne Zusatzkosten.
"Scarface": Brutal kultig!
1980: Fidel Castro will in Kuba aufräumen und schickt daher Systemgegner und Schwerverbrecher in die USA. Tony Montana (Al Pacino) landet zusammen mit seinem besten Kumpel Manny (Steven Bauer) in Miami, wo er prompt eine Karriere unter Drogenbaron Frank Lopez (Robert Loggia) beginnt. Es dauert nicht lange, bis Tony nach Höherem strebt. Nach Elvira (Michelle Pfeiffer), der Frau seines Mentors. Nach mehr Geld. Mehr Macht. Mehr Furcht in den Augen seiner Feinde!
Für einen anfangs von der US-Presse wenig respektierten Film hat sich „Scarface“ in den fast 40 Jahren seit Kinostart ordentlich gemausert: Der vor dekadenter 80er-Jahre-Gier nur so triefende Kultklassiker landete in den von der FILMSTARTS-Redaktion gewählten Top 25 der besten Gangsterfilme aller Zeiten. Im Gangsterfilm-Ranking der FILMSTARTS-Community holte sich „Scarface“ sogar einen Top-Ten-Platz!
Highlight neu im Heimkino: Das wohl berühmteste Hollywood-Epos der letzten 30 Jahre – in einer neuen Version, die euch komplett umhauen wird!Ein Filmemacher war übrigens von Anfang an auf derselben Wellenlänge wie de Palma und „Scarface“-Drehbuchautor Oliver Stone: Regie-Ikone Martin Scorsese. Er war sogar derart angetan, dass er eine Todsünde begangen hat, um den Gangster-Knaller zu loben – er redete während des Films! Scorsese drehte sich im Laufe der Uraufführung des Gier-, Gewalt- und Chauvinismus-Spektakels zu Bauer und sagte ihm: „Jungs, ihr seid klasse – aber seid gewarnt, in Hollywood wird man den Film hassen, denn er handelt von ihnen!“
Vielleicht musste de Palmas „Scarface“ auch einfach alt genug werden, um eine gewisse, negative Assoziation abzuschütteln. Denn was manchen Filmfans heute nicht bewusst ist, war 1983 sowohl der Hollywood-Branche als auch der US-Filmpresse noch klar im Sinn: Der Film ist ein Remake – und nicht nur das! Sondern das Remake eines respektierten Klassikers von Regielegende Howard Hawks. Da musste man sich natürlich dauernd Vergleiche gefallen lassen...
... auch wenn de Palma wenigstens einen Vorwurf nie hat erdulden müssen: Sein „Scarface“ ist meilenweit davon entfernt, ein ideenloser Neuaufguss zu sein, der an seiner Vorlage klebt wie Kokainreste an Tony Montanas Nase. Stattdessen verlagerten de Palma und Stone die Geschichte in ein modernes Setting, aktualisierten das Gemüt ihrer Figuren (von kernigen Schurken zu protzenden Brutalos) und passten die Temperatur des Gesamtwerks entsprechend an:
1932 hätten Filmschaffende nicht einmal davon träumen können, eine Massakrierung mittels Kettensäge auch nur zu beschreiben – bei de Palma hingegen ist sie Teil des Aufwärmprogramms!
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