Nach düster-abgründigen Thrillern wie „Street Kings“ und „End Of Watch“ hielt „Suicide Squad“-Regisseur David Ayer 2014 weiter an seiner Paradedisziplin fest und konnte für seinen nächsten Cop-Thriller zudem einen vielversprechend-namhaften Cast gewinnen – von Action-Superstar Arnold Schwarzenegger über Terrence Howard („Iron Man“) bis hin zu Joe Manganiello („Magic Mike“) und Sam Worthington („Avatar“). Aber selbst das genügte nicht, um „Sabotage“ zum Erfolg zu machen.
Mit einem weltweiten Einspielergebnis von nur 17,5 Millionen Dollar (gegenüber einem 35-Millionen-Dollar-Budget) konnte der Film gerade einmal die Hälfte seiner Kosten wieder einspielen (Marketingausgaben noch nicht mit eingerechnet). Der Grund dafür: „Sabotage“ konnte weder Kritiker*innen noch Publikum überzeugen, Badass-Cast hin oder her. Mitentscheidend für den Misserfolg des kompromisslosen Mainstream-Reißers dürfte dabei auch gewesen sein, dass von der ursprünglichen Idee hinter „Sabotage“ im finalen Film kaum noch was zu sehen ist.
Davon könnt ihr euch heute Abend übrigens auch selbst überzeugen: „Sabotage“ läuft am heutigen 12. Dezember 2023 ab 22.40 Uhr bei Nitro. Da der Film in der Uncut-Version allerdings eine FSK-Freigabe ab 18 Jahren hat, heißt der Sendetermin vor 23.00 Uhr, dass der Film nur geschnitten im TV zu sehen sein wird. Wer die ungeschnittene Fassung sehen will, kann hingegen auf Amazon Prime Video zurückgreifen, wo der Film in voller Länge als VOD verfügbar ist:
Coolness statt Spannung
Der Plot von „Sabotage“: Nachdem das DEA-Einsatzkommando von John „Breacher“ Whartons (Arnold Schwarzenegger) das Geheimversteck eines mächtigen Kartells ausgehoben hat, scheint die Mission gelungen – doch es fehlt ein sichergestellter Geldbetrag in Millionenhöhe. Schließlich wird die Einheit selbst verdächtigt – und dann segnet auch ein Teammitglied nach dem anderen das Zeitliche...
Tätowiert und durchtrainiert duellieren sich Schwarzenegger, Manganiello und Co. um den Titel des coolsten Testosteronpakets in der Runde – dazwischen ein Wortgefecht hier und ein Schusswechsel da, fertig ist der Badass-Actioner! Der ursprüngliche Plan hinter „Sabotage“ war allerdings ein völlig anderer. Denn die Geschichte selbst erinnert nicht nur an Krimi-Klassiker, wie man sie von Agatha Christie oder „Knives Out“ kennt, sondern basiert sogar auf einem.
Der ursprüngliche Plan für "Sabotage"
„Sabotage“ war ursprünglich als Mystery-Thriller angelegt und wurde schließlich auch mit jener Intention gedreht. Laut Regisseur David Ayer lag in der originalen Schnittfassung aber nicht nur der Schwerpunkt ganz woanders, der Film bekam auch noch ein völlig neues Ende – und hätte in der Originalversion über drei (!) Stunden gedauert. Als Inspiration dafür diente dem Regisseur und Drehbuchautor vor allem Agatha Christies Roman „Und dann gabs keine mehr“, der Ende der 30er Jahre erschien und inzwischen der meistverkaufte Krimi aller Zeiten ist!
Neu auf Disney+: So viel Stress wie in diesem Kultfilm aus den 1990er-Jahren hatte Arnold Schwarzenegger noch nie!In der Geschichte der Mystery-Kultautorin werden zehn Personen auf eine abgelegene Insel eingeladen und dort von einer unsichbaren Stimme verschiedener Verbrechen bezichtet. Anschließend stirbt einer nach dem anderen unter mysteriösen Umständen...
In Anbetracht der letztendlichen Laufzeit von „Sabotage“ (von „nur“ 109 Minuten) lässt sich nur noch schwer erahnen, wie anders der Film wohl ursprünglich aussah. Schließlich fiel die Entscheidung gegen einen Mystery-Thriller à la Agatha Christie vor allem aus einem Grund: Das Studio wollte kein vermeintlich träges Epos mit Überlänge, sondern einen knackigen Actionfilm.
Lohnt sich "Sabotage"?
Ob man den Cop-Thriller so wirklich in die richtige Bahn gelenkt hat? Kritiker*innen und Fans sind sich jedenfalls weitestgehend einig. Und auch wir vergaben nur durchschnittliche 2,5 von 5 Sterne für einen „humorlos-nihilistischen Action-Bastard“ von Film, dessen Story leider selbst ein „Mindestmaß an Sinn“ vermissen lässt.
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