Ridley Scott ist bekannt für seine historischen Epen und großen Geschichten wie „Gladiator” oder „Königreich der Himmel”. In „American Gangster” nahm er sich einer wesentlich aktuelleren Geschichte an: der von Frank Lucas, einem der größten Drogenbosse Amerikas. Dieser überging mal eben die italienische Mafia in New York und revolutionierte den Drogenhandel, indem er Mittelsmänner ausließ und den Stoff direkt aus der südostasiatischen Quelle bezog.
Gespielt wird Frank Lucas von Denzel Washington („The Equalizer”, „Training Day”) und gejagt wird er in einem spannenden Katz-und-Maus-Spiel von niemand Geringerem als „Gladiator” Russell Crowe, der in seiner dritten Zusammenarbeit mit Scott die Figur des Detectives Richie Roberts gibt. Am heutigen Nikolausabend könnt ihr das dreistündige Gangster-Epos ab 20.15 Uhr auf Kabel 1 sehen. Wer den Film lieber ohne Werbung oder an einem anderen Tag anschauen möchte, hat momentan auf Netflix die Gelegenheit.
“Entweder du bist jemand. Oder du bist ein Niemand.”
Getreu diesem Motto arbeitet Frank Lucas (Denzel Washington) sich ganz an die Spitze der New Yorker Drogenszene. Seine Strategie dabei ist so einfach wie genial: Er nutzt das amerikanische Militär während des tobenden Vietnamkriegs, um das Heroin direkt von der Quelle einfliegen zu lassen. Sein reines und billiges „Blue Magic” erobert die Straßen Harlems im Nu und lässt ihn zum mächtigsten Mann der Unterwelt aufsteigen – als ersten Schwarzen überhaupt, der ganz nebenbei die italienische Mafia noch überholt. Doch sein „Blue Magic” bleibt nicht ohne Opfer und ruft schon bald den Ermittler und Saubermann Richie Roberts (Russell Crowe) auf den Plan, der sich daran macht, Lucas mit einer Spezialeinheit zu überführen.
Wer das Ganze in Top-Bildqualität sehen möchte, dem sei die Blu-ray in 4K-Ultra-HD empfohlen. Neben einem alternativen Ende in der Extended Version findet ihr hier auch eine Reihe anderer spannender Extras, darunter Prozessakten und mehr Hintergründe zum realen Frank Lucas.
Die 70er in voller Pracht
Beinahe hätte „American Gangster” es nicht auf die große Leinwand geschafft. Nachdem die Geschichte des bis dahin kaum bekannten Frank Lucas bereits 2000 im New York Magazine erschienen war und einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, hatte Antoine Fuqua („Training Day”) bereits eine Adaption mit Denzel Washington und Benicio del Toro begonnen, doch es sollte nicht sein. Und auch Brian de Palma („Scarface”) scheiterte mit einem Versuch der Umsetzung, ehe Ridley Scott die Produktion schlussendlich aufnahm.
Und die Nähe zu epischen Gangster-Filmen „Scarface”, „Der Pate” oder „Goodfellas” spürt man in einer solchen Rise-and-Fall-Geschichte natürlich. Wenngleich die Figur des Richie Roberts mitunter zu perfekt erscheint, packt die Story, die nur gemächlich in Fahrt kommt, einen am Ende doch. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt der großartigen Inszenierung: Nicht nur einmal glaubt man, tatsächlich einen Film aus den 70ern vor sich zu haben. Die Kostüme, die im Hintergrund fahrenden Autos, die Farbigkeit – hier stimmt einfach alles. Dafür gibt es in der FILMSTARTS-Kritik satte 4,5 von 5 Sternen.
Warum ist Clint Eastwood auch nach 60 (!) Jahren noch ein Star? Quentin Tarantino hat eine Antwort*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.