Mit „Der Herr der Ringe“: Die Rückkehr des Königs“ wurde die Saga um den Einen Ring eindrucksvoll abgeschlossen. Nicht nur Fans und Fachpresse waren vom Abschluss der Fantasy-Reihe beeindruckt, am Ende gab es für den Film sogar 11 Oscars – zuvor haben das nur „Ben Hur“ und „Titanic“ geschafft (und bis jetzt kein weiterer Film). Allerdings wurde für den dritten Teil eine Szene gedreht, die den epischen Gesamteindruck ein wenig geschmälert hätte.
Dabei handelt es sich um eine Sequenz, die sich vor dem Schwarzen Tor in Mordor abspielt. Hier stellen sich König Aragorn (Viggo Mortensen) und seine Mitstreiter den schier unzähligen Orks entgegen. Wie wir wissen, gibt es hier auch den epischen Moment, in dem sich Aragorn im Zweikampf einem gepanzerten Troll stellt. In Wahrheit war hier zu Anfang aber ein ganz anderer Gegner für den Waldläufer angedacht.
Aragorn sollte gegen Sauron antreten
Tatsächlich sollte Aragorn hier gegen Sauron höchstpersönlich kämpfen! Eine entfernte Szene zeigt, wie Sauron vor seiner Ork-Armee erscheint. Dabei ist zuerst seine strahlende Elben-Gestalt zu sehen, die schließlich von der schwarzen Rüstung ummantelt wird, die wir aus dem Intro von „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“ kennen.
Der Kampf zwischen Aragorn und Sauron wurde sogar gedreht! Dabei stößt Aragorn dem bösen Herrscher sein Schwert in die Brust, was diesen ziemlich unbeeindruckt lässt. Sauron kann letztlich nur gestoppt werden, weil der Ring schließlich in der Lava des Schicksalsbergs untergeht. In diesem YouTube-Video könnt ihr euch alle verfügbaren Szenen des Duells zwischen Aragorn und Sauron anschauen:
Deswegen wurde der Kampf gegen Sauron (zum Glück) entfernt
Wer sich das Bonusmaterial zur „Der Herr der Ringe“-Saga angeschaut hat, weiß, dass Peter Jackson und sein Effektteam eine einfache Lösung gefunden haben, um dem Kampf gegen Sauron zu einem Kampf gegen den Troll werden zu lassen: Sie haben über Saurons Körper einfach das CGI-Modell des Trolls gelegt. Warum es die Szene letztlich nicht in den Film geschafft hat, hat logische, vorlagenbedingte Gründe.
Der Kampf gegen Aragorn und Sauron wäre einfach viel zu weit von der Buchvorlage entfernt gewesen. Da Sauron seine ganze Macht in den einen Ring kanalisiert hat, ist es ihm nach dessen Verlust nicht mehr möglich, eine physische Form anzunehmen. Es würde also keinen Sinn ergeben, wenn Aragorn und Sauron vor dem Schwarzen Tor aufeinander losgehen. Zudem war es Peter Jackson mit Sicherheit auch wichtig, Frodos und Sams Odyssee zum Schicksalsberg die volle Bedeutung beizumessen.
Die Entscheidung, den Kampf zwischen Sauron und Aragorn aus dem Film zu nehmen, zeigt auch noch einmal eine der großen Stärken der „Herr der Ringe“-Reihe auf: Denn auch wenn es Spektakel in Hülle und Fülle zu sehen gibt, weiß Peter Jackson genau, wann er sich zurücknehmen und Sorgfalt walten lassen muss. Das klassische Duell, in dem der Held noch einmal gegen den Bösewicht antritt, ist in „Der Herr der Ringe“ einfach unnötig, da es hier – außer, dass es cool ausgesehen hätte – keinerlei Mehrwert geboten hätte.
"Bin dankbar, dass das nicht passiert ist": Studio wollte Tod von wichtiger "Herr der Ringe"-Figur – doch Peter Jackson ließ nicht lockerDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.