Er galt als der erster großer Held des Black Cinema, erweckte einst mit „Shaft“ nicht nur einen oscarprämierten (!) Kult-Klassiker zum Leben, sondern prägte mit seiner supercoolen Larger-Than-Life-Performance auch das Blaxploitation-Kino. Fast 50 (!) Jahre später schlüpfte er 2019 für „Shaft“ zum letzten, bereits fünften Mal in die Rolle des legendären Ermittlers – nun starb Richard Roundtree am 24. Oktober 2023 im Alter von 81 Jahren.
Wie sein Agent Patrick McGinn unter anderem gegenüber dem Hollywood Reporter bestätigte, erlag der gebürtige New Yorker den Folgen seiner Erkrankung. Roundtree litt an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Das war Richard Roundtree
Geboren am 9. Juli 1942, wusste Roundtree bereits mit Anfang 20, dass er sich als Schauspieler versuchen will. Er verließ das College und gab zunächst als Model sein Bestes, etwa für Pomade oder Zigaretten, und wurde schließlich Teil der Negro Ensemble Company, unter der er seine ersten Rollen auf der Bühne ergattern konnte. Doch Roundtrees großer Durchbruch erfolgte 1971 – mit „Shaft“.
Von jetzt auf gleich galt der Schauspieler als eine treibende Kraft des Schwarzen Kinos, hatte als solche großen Anteil an der binnen kürzester Zeit enorm ansteigenden Popularität von Blaxploitation-Filmen – und verewigte sich schließlich, in dem er immer wieder in seine Paraderolle schlüpfte: Bereits 1972 folgte „Liebesgrüße aus Pistolen“ alias „Shaft's Big Score!“, 1973 legte er mit „Shaft In Afrika“ nach. Als Samuel L. Jackson in „Shaft“ (2000) in die Titelrolle schlüpfte, kehrte Roundtree noch einmal als „Onkel Shaft“ zurück – bevor er in der bereits erwähnten 2019er-Verfilmung ebenfalls dabei war, erneut an der Seite von Samuel L. Jackson sowie Jesse T. Usher.
MGM
Roundtree wurde für seine erste Shaft-Darstellung für einen Golden Globe nominiert, stand im Laufe seiner Karriere darüber hinaus aber auch für so unterschiedliche Hollywood-Filme wie „Sieben“, „Speed Racer“ oder „Brick“ von „Star Wars“- und „Knives Out“-Macher Rian Johnson vor der Kamera. Darüber hinaus trat er in zahllosen TV-Serien in Gastrollen auf – von „Mord ist ihr Hobby“ über „Magnum“ und „Love Boat“ bis hin zu „Lethal Weapon“ und „Blade“.
Samuel L. Jackson und weitere Stars gedenken Richard Roundtree
Viele seiner Weggefährten sowie auch Menschen, für die Roundtree schlicht eine Inspiration war, zeigen sich in den Sozialen Medien betroffen. Darunter etwa „Shaft“-Co-Star Samuel L. Jackson. Shaft werde „auf ewig seine Schöpfung sein“, schreibt der Tarantino-Stammschauspieler unter anderem auf Instagram. „Sein Ableben hinterlässt ein großes Loch in meinem Herzen.“
Gabrielle Union („Bad Boys II“) spricht von einem Traum, der in Erfüllung ging, als sie die Gelegenheit bekam, mit Roundtree an der Serie „Being Marie Jane“ zu arbeiten, in der er ganze 33 Episoden lang dabei war. „Er war IMMER der coolste Mann im Raum – mit den BESTEN Vibes“, schreibt sie unter anderem auf X (ehemals Twitter).
Und auch Deion Sanders, der Head Coach des Football-Teams der Colorado Buffaloes, bringt seine Liebe für Roundtree und John Shaft zum Ausdruck: „Er war wirklich einer meiner Kindheitshelden.“
Auch Taraji P. Henson („Der seltsame Fall des Benjamin Button“, „Hidden Figures“), Loni Love („Soul Plane“), Kin Shriner („The Shaft Of Love“) und Carl Weathers nahmen auf X Stellung. „Seine Performance hat so viele und so viel beeinflusst“, schreibt der unter anderem aus „Predator“, der „Rocky“-Reihe und „The Mandalorian“ bekannte Schauspieler:
Richard Roundtree stand bis zuletzt vor der Kamera, etwa für die TV-Serie „Buddies“ sowie für den Film „Thelma“ von Regisseur Josh Margolin („New Girl“). In der Action-Komödie mit unter anderem auch „Uhrwerk Orange“-Star Malcolm McDowell, Marvels Agent-Phil-Coulson-Darsteller Clark Gregg und June Squibb („Nebraska“) dürften wir Roundtree wohl zum letzten Mal sehen. Wann, ist allerdings noch unklar.
