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    Ist Taylor Swift die Zukunft des Kinos? Meisterregisseur Christopher Nolan äußert sich begeistert über "The Eras Tour"
    Joana Müller
    Joana Müller
    -Redakteurin
    Von bildgewaltigen Fantasy-Blockbustern über ruhige Indie-Dramen bis hin zu trashigen RomComs kann sich Joana für alles begeistern - außer Horrorfilme.

    „Taylor Swift: The Eras Tour” erobert die weltweiten Kinos aktuell im Sturm ‒ und das ganz ohne die Hilfe eines großen Studios wie Warner oder Disney. „Oppenheimer”-Regisseur Christopher Nolan sieht darin eine wichtige Lektion für die Filmbranche.

    Taylor Swift: The Eras Tour” mischt aktuell die gesamte Filmbranche auf und ist mit einem unglaublichen Einspielergebnis von weltweit circa 125 Millionen US-Dollar am Eröffnungswochenende an zahlreichen Blockbustern dieses Kinojahres vorbeigezogen. Daran ist nicht nur spannend, dass eine Musikdokumentation überhaupt eine solche Aufmerksamkeit auf der großen Leinwand generieren kann, sondern dass Taylor Swift den Film beinahe in Eigenregie in die Kinos gebracht hat.

    Auch Kinoliebhaber und „Oppenheimer”-Regisseur Christopher Nolan hat dafür nichts als Bewunderung übrig und sprach bei einem Panel der City University of New York über das Phänomen von „The Eras Tour” in den internationalen Lichtspielhäusern: „Taylor Swift zeigt es den Studios, denn ihr Konzertfilm wird nicht über die Studios verliehen, sondern direkt über den Kinobetreiber AMC und dabei eine Menge Geld einnehmen. Und das ist die Sache, denn dieses Format, diese Art und Weise Dinge zu sehen und Geschichten zu teilen, ist unglaublich wertvoll. Und wenn die Studios das nicht wollen, dann wird es jemand anders machen. Das ist einfach die Wahrheit.”

    Taylor Swift: The Eras Tour
    Taylor Swift: The Eras Tour
    Starttermin 13. Oktober 2023 | 2 Std. 49 Min.
    Von Sam Wrench
    Mit Taylor Swift
    User-Wertung
    3,7
    Vorführungen

    Hinter Blockbustern dieser Größenordnung stecken tatsächlich häufig Filmstudios wie Warner, Disney und Universal oder auch Streamingdienste wie Netflix oder Amazon. Bei ihren bisherigen Konzertfilmen hatte Swift zudem bereits mit Streamern zusammengearbeitet. So erschien ihre „Reputation Stadium Tour” und „Miss Americana"-Doku auf Netflix, während ihre „Folklore: The Long Pond Studio Sessions” über Disney+ veröffentlicht wurden. Nachdem Swifts „Eras"-Konzerttour in diesem Jahr jedoch sämtliche Rekorde gebrochen und viele Fans gänzlich ohne ein Konzertticket zurücklassen musste, entschied sich Swift den Release ihres neuen Films offenbar etwas anders aufzuziehen.

    Taylor Swift kämpft für ihre Rechte - ein Vorbild für die Filmkultur?

    So steckt Taylor Swift hier alleinig hinter der Produktion von „The Eras Tour” und schloss einen direkten Deal mit der amerikanischen Kinokette AMC ab, ohne große Studios oder Verleiher zwischenzuschalten. Zwar hätte es Verhandlungen mit größeren Studios gegeben, doch hätten die schlechten Bedingungen für Swift dazu geführt, sich von den bekannten Namen abzuwenden.

    Für Swifties kommt dieser Schachzug tatsächlich wenig überraschend, denn wenn wir in den vergangenen Jahren eines über Taylor Swift gelernt haben, dann dass sie die Rechte zu ihrer kreativen Arbeit nur ungerne teilt. So nimmt sie aktuell jedes ihrer Alben, die unter dem Knebelvertrag ihres alten Labels entstanden sind von neu auf, damit sie ihre gesamte Musik schließlich ihr Eigentum nennen darf. Ihr Hit-Album „1989” aus dem Jahr 2014 erwarten Fans als „Taylor’s Version” nun sehnlichst Ende Oktober diesen Jahres.

    Auch Christopher Nolan bricht regelmäßig Lanzen fürs Kino

    Tickets für „The Eras Tour” konnte Swift durch den direkten Vertrag mit AMC mit einem selbst festgelegten Preis von 19,89 Euro bzw. US-Dollar für Erwachsene und 13,13 Euro bzw. US-Dollar für Kinder versehen. Aus den Erlösen fließen daraus ganze 57% direkt zurück zu Swift und ihrer Produktionsfirma, während ein erheblicher Prozentsatz davon normalerweise einem Studio zustünde - das es hier jedoch nicht gibt.

    Dass Cineast Christopher Nolan davor den Hut zieht, kommt somit wenig überraschend. Wie Indie Wire berichtet, hatte der Regisseur während der Corona-Pandemie selbst seine Zusammenarbeit mit Warner Bros. aufgegeben, die große Veröffentlichungen immer mehr auf den Streamer HBO Max ausweiten wollten. Sein Blockbuster „Oppenheimer” wurde schließlich von Universal vertrieben und hatte einen weltweit erfolgreichen Kinorelease. Kein Wunder also, dass auch Nolan eine Lanze für Taylor Swifts Unternehmenskultur im Kino bricht. Wir dürfen gespannt sein, wer aus der Branche sich in Zukunft eine Scheibe von der Pop-Sängerin abschneiden wird.

    "Die Gottheit, die unsere Existenz möglich macht": Meisterregisseur stellt mit seinem Lob für Taylor Swift jeden Fan in den Schatten

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