„Daredevil: Born Again” soll für Marvel und Disney+ eine der ganz großen neuen Serienprojekte werden. So sind für das Reboot, das an die ehemals auf Netflix gelaufene Serie „Marvel’s Daredevil” anknüpft, ganze 18 Episoden vorgesehen, die ab diesem Jahr über einen Zeitraum von 11 Monaten gedreht werden sollten. Auf halber Strecke funkte jedoch der Autor*innen- und Schauspieler*innen-Streik in Hollywood dazwischen und die Dreharbeiten mussten jeher unterbrochen werden. Das hat im Hause Disney und Marvel jedoch für genug Zeit gesorgt, sich das bisherige Material in Ruhe anzuschauen - und das Ergebnis war offenbar nicht zufriedenstellend.
Wie etwa The Hollywood Reporter berichtet, wurden sowohl die beiden Head-Autoren Chris Ord und Matt Corman von der Serie entlassen als auch die Regisseur*innen, die für die noch nicht gedrehten Episoden vorgesehen waren. Stattdessen wird aktuell ein neues kreatives Team gesucht, das die Superhelden-Serie noch einmal komplett von neu belebt. Chris Ord und Matt Corman werden weiterhin nur noch als ausführende Produzenten kreditiert. Vom bereits gedrehten Material sollen, wenn überhaupt, nur einzelne Szenen und Elemente verwendet werden.
"Daredevil: Born Again" kommt wahrscheinlich noch später als geplant
Abgesehen vom finanziellen Fiasko, die diese Entscheidung im Hause Disney und Marvel auslösen dürfte, müssen sich auch die Fans darauf einstellen, dass es nun noch länger als geplant dauern dürfte, bis wir „Daredevil: Born Again” zu Gesicht bekommen werden.
Wenngleich die Dreharbeiten aktuell ohnehin noch nicht fortgesetzt werden könnten, da im Streik der Schauspieler*innen noch keine Einigung erzielt wurde, muss ein neues Autor*innen- und Regie-Team zunächst zusammenfinden und die kreative Wiedergeburt des von Charlie Cox verkörperten Superhelden in Gang bringen.
Marvel will zurück zur traditionellen Serienentwicklung
Wie The Hollywood Reporter vermutet, gehen diese Entscheidungen mit strukturellen Änderungen im Hause Marvel einher. So hat sich die Hit-Schmiede in den letzten Jahren ziemlich weit von der traditionellen Arbeitsweise der Serienentwicklung wegbewegt, wie sie sich in den USA vor allem im Fernsehbereich manifestiert hat. Statt zunächst Pilotfolgen zu drehen und daraufhin zu entscheiden, ob eine Serie Potential hat oder wie sie fortgesetzt werden könnte, wurden direkt gesamte Staffeln in Auftrag gegeben und Änderungswünsche eher mit Nachdrehs oder in der Postproduktion ausgebügelt. Dass die Qualität der Serien in den letzten Jahren darunter teilweise gelitten hat, wurde Marvel von Fans und Kritiker*innen gleichermaßen gespiegelt.
Weiterhin wurden sowohl die Marvel-Filme als auch die Marvel-Serien bisher unter dem gleichen Schirm entwickelt, statt gesonderte Teams für die Rubriken einzusetzen und diesen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Auch das soll sich nun ändern. Damit macht Marvel einen Schritt zurück zur traditionellen Serienentwicklung, mit Showrunnern und ausführenden Produzenten für einen eigenen TV-Bereich. Wir können gespannt sein, was das für „Daredevil: Born Again”, sowie weitere kommende Marvel-Produktionen bedeutet. Serien wie „Echo" und „Agatha: Darkhold Diaries" stehen für 2024 in der Pipeline.
*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.