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    Francis Ford Coppola bereut eines der größten Meisterwerke der Filmgeschichte: "Es hätte nur einen geben sollen"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Der Pate 2“ taucht auf so gut wie jeder Liste mit den besten Filmen aller Zeiten auf. Doch ausgerechnet Regisseur Francis Ford Coppola wünschte sich, er hätte den Film nie gedreht.

    Es passiert eher selten, dass das Sequel eines anerkannten Meisterwerks eine ähnliche oder gar genauso große filmgeschichtliche Bedeutung erlangt wie sein Vorgänger. Francis Ford Coppolas „Der Pate“-Saga ist einer dieser seltenen Fälle, wie auch unsere Liste der besten Fortsetzungen aller Zeiten belegt, die von „Der Pate 2“ angeführt wird. Zudem gewann der zweite „Der Pate“-Film ebenso wie Teil 1 den Oscar für den Besten Film (neben fünf weiteren Statuen) – noch nie zuvor oder danach in der Geschichte der Academy Awards ist das zwei Filmen gelungen, die derselben Reihe angehören.

    Mit dem späten dritten Teil, der 1990 – also 16 Jahre nach Teil 2 – ins Kino kam, konnte Coppola nicht mehr an diese Höhen anknüpfen. Doch der „Apocalypse Now“-Regisseur bereut nicht etwa nur den sowohl unter Fans als auch Kritiker*innen umstrittenen Trilogie-Abschluss, sondern auch den zweiten Teil, der in kaum einem „Die besten Filme aller Zeiten“-Ranking fehlt. Von einem TMZ-Reporter darauf angesprochen, ob er sich vorstellen könnte, auch noch einen vierten „Der Pate“-Film zu drehen, antwortete der 84-Jährige kurz und knapp: „Es hätte nur einen geben sollen.“

    Und auch im Rahmen eines Video-Interviews mit der GQ (das ihr euch hier ansehen könnt) hat Coppola eingeräumt, dass er den Film ursprünglich nicht einmal drehen wollte. Für ihn war die Geschichte zu Ende erzählt und bedurfte keiner Fortsetzung. Außerdem sehnte sich die Regielegende nach neuen Herausforderungen: Coppola hatte die Befürchtung, auf eine Art Film festgelegt zu werden, wenn er auch bei „Der Pate 2“ die Regie übernehmen würde.

    Was hat ihn aber letztendlich umgestimmt? Zunächst einmal: Geld! „Sie machten mir ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte“, zitiert Coppola augenzwinkernd einen der berühmtesten Sätze von Don Vito Corleone (Marlon Brando) aus dem ersten Teil. „Die lächerliche Summe, die ich [von dem Studio] verlangte, schien niemanden zu interessieren.“

    Darum bereut Francis Ford Coppola die Regie von "Der Pate 2"

    Der Filmemacher, der in diesem Jahr die Dreharbeiten zu seinem späten Passionsprojekt „Megalopolis“ fertiggestellt hat, ließ sich für die Regie von „Der Pate 2“ also gut bezahlen. Obendrein wurde ihm uneingeschränkte kreative Freiheit und die gesamte Kontrolle über das Projekt zugesichert. Dazu konnte er letztlich einfach nicht Nein sagen – auch wenn er rückblickend mit dem Film hadert.

    Einer der Hauptgründe, aus denen Coppola den Film bereut, hat übrigens nichts mit dessen Qualität zu tun: Fortsetzungen waren in den 70er Jahren längst nicht so selbstverständlich wie heute – und Coppola glaubt, dass der Erfolg von „Der Pate 2“ den Weg bereitet hat für eine Sequel-Kultur, die er eigentlich ablehnt. „Wenn ich gewusst hätte, dass das passiert, hätte ich ihn nicht gemacht“, so der Regisseur. Filmfans hingegen können sich glücklich schätzen, dass sich Coppola noch einmal umstimmen ließ.

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