„Spuk in Hill House“, „Spuk in Bly Manor“, „Midnight Mass“ und „Gänsehaut um Mitternacht“: Mit seinen vier Serien hat „Doctor Sleep“-Macher Mike Flanagan das Horror-Portfolio von Netflix in den vergangenen Jahren maßgeblich bereichert. Vor allem „Spuk in Hill House“ und „Midnight Mass“ gehören mit zum Besten, was das Genre im Speziellen und die Serienlandschaft generell in jüngerer Vergangenheit hervorgebracht haben.
Wie kaum ein zweiter gegenwärtiger Mainstream-Horror-Regisseur verbindet Flanagan auf smarte Weise tieftragisches Charakterdrama mit schaurigem Gänsehaut-Grusel, und das nahezu ohne plumpe Schockeffekte. Umso gespannter waren nicht nur wir auf Flanagans Netflix-Serie Nummer 5, die nun endlich in den Startlöchern steht: Ab dem heutigen 12. Oktober 2023 können alle acht Folgen von „Der Untergang des Hauses Usher“ exklusiv bei Netflix gestreamt werden.
Darum geht's in "Der Untergang des Hauses Usher"
Der Pharmakonzern-Chef Roderick Usher (Bruce Greenwood) muss sich wegen zahlreicher mutmaßlicher Vergehen vor Gericht verantworten – und das längst nicht zum ersten Mal. Der Unterschied diesmal: Die Staatsanwaltschaft um Chef-Ermittler C. Auguste Dupin (Carl Lumbly) hat offenbar einen Informanten in den Reihen der Familie Usher, der dafür sorgen könnte, dass die Dynastie jetzt tatsächlich zu Fall gebracht wird.
Das veranlasst Roderick zu einem gewagten Schritt: Er setzt ein Kopfgeld auf die besagte Person aus. Wer von seinem Nachwuchs den Spitzel ausfindig machen kann, soll 50 Millionen Dollar bekommen. Doch dauert es nicht lange, bis seine sechs Kinder nach und nach das Zeitliche segnen...
Netflix-Abschied für Mike Flanagan
„Der Untergang des Hauses Usher“ erscheint dabei wie eine logische Fortführung von Mike Flanagans bisherigem Schaffen. Nicht nur hat sich Flanagan als Vorlage diesmal die gesammelten Werke des Gothic-Horror-Großmeisters Edgar Allan Poe vorgenommen, die er auf gewohnte Weise zu etwas ganz Eigenem verwebt.
Auch werden die vielen Figuren, die über eine mehrere Jahrzehnte umspannende epische Erzählung alle ein Puzzlestück zum Usher-Mysterium beisteuern, von zahlreichen alten Flanagan-Weggefährt*innen zum Leben erweckt, die man aus den früheren Werken des Filme- und Serienmachers kennt (sie alle hier aufzulisten, würde definitiv den Rahmen sprengen). Und als i-Tüpfelchen wird dieser Flanagan-All-Star-Cast noch von „Star Wars“-Legende Mark Hamill ergänzt.
Mike Flanagan scheint sich passend zu seinem großen Netflix-Finale also mit einem echten Knall vom Streamingdienst zu verabschieden. Inzwischen hat der Regisseur und Autor nämlich einen neuen Exklusiv-Deal mit Amazon geschlossen und wird seine kommenden Serien somit nicht mehr für Netflix, sondern für Amazon Prime Video produzieren.
Dazu wird demnächst wohl auch eine Adaption von Stephen Kings gefeiertem Mammutwerk „Der dunkle Turm“ gehören. Für Flanagan wäre es nach „Das Spiel“ und „Doctor Sleeps Erwachen“ bereits die dritte King-Adaption. Daneben arbeitet Flanagan derzeit zudem noch an einer Verfilmung von Kings Kurzgeschichte „Chucks Leben“, in der Marvel-Star Tom Hiddleston und Mark Hamill die Hauptrollen übernehmen sollen.
Mike Flanagan adaptiert die nächste Stephen-King-Geschichte – mit Mark Hamill und einem ikonischen Marvel-Bösewicht!