„Doctor Strange In The Multiverse Of Madness” ist im Mai 2022 in die Kinos eingezogen und hat dort unter MCU-Fans und Kritiker*innen für gemischte Reaktionen gesorgt. Dabei stand die Produktion des Marvel-Blockbusters bereits von Anfang an unter einem nicht allzu guten Stern, was mit dem Ausstieg von Regisseur Scott Derrickson begann und sich zu massiven Nachdrehs bis kurz vor Kinostart zog. Hier sehen viele den Grund für ein nicht ganz rundes Endergebnis, das auch von „Spider-Man”-Regisseur Sam Raimi als Derrickson-Ersatz nicht mehr gerettet werden konnte (wir hingegen hatten Spaß mit „Doctor Strange 2“, auch wenn der Film gerne noch verrückter hätte sein können).
Scott Derrickson ließ bereits damals verlauten, dass kreative Differenzen mit Marvel dafür gesorgt hätten, dass er sich von dem Superhelden-Spektakel entfernte, obwohl er nach dem Erfolg von Teil 1 eigentlich erneut für den Regieposten gesetzt war. Im Podcast The Discourse sprach der Regisseur nun noch einmal darüber, was diese kreativen Differenzen genau für ihn bedeuteten. So konnte er nicht den Film realisieren, den er gerne gemacht hätte:
„Wir hatten ziemliche kreative Differenzen“, so Derrickson. „Der Film, den ich machen wollte und wie ich ihn machen wollte, war einfach komplett anders als [die Vorstellung von Marvel] – es wurde einfach immer offensichtlicher, dass wir uns in entgegengesetzte Richtungen bewegten. Und ich denke, so macht man letztendlich einen richtig schlechten Film. Wenn die Produzent*innen oder das Studio und der Filmemacher verschiedene Filme entwickeln, wird am Ende eine Monstrosität daraus, und deshalb musste ich da raus.”
Auch Autor Michael Waldron hatte bei "Doctor Strange 2" Differenzen mit Marvel
Der Regisseur war dabei nicht der Einzige, der unter Differenzen und Auseinandersetzungen mit Marvel zu leiden hatte. So verriet America-Chavez-Darstellerin Xochitl Gomez im April 2023 auf Twitter, dass ganze 33 Überarbeitungen des Drehbuchs gefordert wurden. Daher sei die Schuld für die gemischten Kritiken – die viele Fans auch bei Drehbuchautor Michael Waldron suchten – ebenfalls nicht alleinig dem Autor zuzuschreiben. Schauspieler Bruce Campell, der in „Doctor Strange 2” einen Cameo-Auftritt hatte, rieb zu diesem Thema vor Kinostart noch mehr Salz in die Wunde, wie Screen Rant berichtete.
„Die Marvel-Leute machen acht verschiedene Filme gleichzeitig, also überarbeiten sie ständig Storylines“, erklärte Campbell. „Daher musste mein Kumpel Sam [Raimi] ständig Szenen hinzufügen, die [Marvel] noch gedreht haben wollte, und andere Szenen rausschmeißen, die nicht mehr gültig sind. Und wenn der Mai dann endlich kommt, weiß Benedict Cumberbatch schon gar nicht mehr, ob er überhaupt noch im Film dabei ist oder nicht.”
Scott Derricksons "Doctor Strange 2" wäre ein knallharter Horrorfilm geworden
Derrickson verriet weiterhin, dass er aus „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness” einen waschechten Horrorfilm gemacht hätte – und das wäre in den Augen des Regisseurs ziemlich weit von Teil 1 entfernt gewesen. Tatsächlich würden viele behaupten, dass der Marvel-Streifen auch ohne Derrickson ein Horrorfilm geworden ist. So stellte auch FILMSTARTS-Autor Sidney Schering in einem Artikel die Frage, ob der Marvel-Blockbuster womöglich der (finanziell) erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten sei.
Wer sich darüber selbst eine Meinung bilden will, kann sich „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness” auf Disney+ anschauen, wo der Film zum Streaming verfügbar ist.
Spider-Man sollte in "Doctor Strange 2" mitmischen – doch dann kam Corona und sorgte auch noch für eine von Fans gehasste Notlösung*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.