Robert Rodriguez wurde berühmt mit blutig ausufernden Action- und Horror-Spektakeln wie „Desperado“, „From Dusk Till Dawn“ und „Sin City“. In der jüngeren Vergangenheit richten sich seine Filme wie („Alita: Battle Angel“, „We Can Be Heroes“) allerdings eher an ein jüngeres Publikum. Und als Regisseur von „The Mandalorian“ und „Das Buch von Boba Fett“ steht er sowieso im Dienste der größten Mainstream-Maschinerie Hollywoods. Wer hingegen vorzugsweise Filme des „guten, alten Rodriguez“ von früher schaut, wird derzeit noch bei Amazon Prime Video bedient – allerdings mit Abstrichen.
Noch bis zum 6. Oktober 2023 könnt ihr „Planet Terror“ mit eurem Prime-Abonnement ganz ohne Zusatzkosten bei Prime Video streamen. Damit fliegt einer der wohl originellsten, blutigsten und für den Autor dieses Artikels auch ganz klar einer der besten Hollywood-Splatter aller Zeiten von der Plattform. Wobei sich der Wermutstropfen im Rahmen hält …
… denn der Film liegt auf Amazons Streaming-Plattform nur in der stark gekürzten Fassung vor. Und bei der Zensur ging es in diesem Fall ähnlich gnadenlos zur Sache wie in „Planet Terror“ selbst, was bedeutet, dass gleich mehrere Minuten fehlen. Nicht nur einige der blutigsten Gewaltspitzen wurden für diese Fassung entfernt, sondern auch einige der schrägsten und unterhaltsamsten Ideen, die den Grindhouse-Zombie-Reißer überhaupt erst zum unvergesslichen Genre-Vergnügen machen.
Die geschnittene Fassung mag zwar auch noch einige eklig-grausige Momente enthalten, entspricht am Ende aber nun mal nicht der Vision von Robert Rodriguez – die nun mal haarsträubend blutig und matschig ausfällt. Wer diese in voller Länge erleben will, darf sich mittlerweile aber immerhin über gute Alternativen freuen. Denn der 2008 indizierte Action-Horror-Kracher ist seit der Aufhebung der Indizierung im Jahr 2011 komplett ungekürzt fürs Heimkino verfügbar:
Achtet beim Kauf aber darauf, auch tatsächlich die ungeschnittene Version mitsamt „Uncut“-Schriftzug auf dem Cover zu erwischen, die eine SPIO/JK-Freigabe trägt. Denn es gibt „Planet Terror“ auch als entschärfte FSK-18-Fassung*, die dasselbe Cover-Artwork trägt und der ungekürzten Veröffentlichung auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich sieht.
"Planet Terror": Die volle Ladung Grindhouse-Wahnsinn
Als in irgendeinem texanischen Kaff Giftgas entweicht, dauert es nicht lange, bis sich die Bevölkerung nach und nach in Zombie-ähnliche Infizierte verwandelt. Doch wir wären nicht in Texas, wenn es da nicht ein paar bis auf die Zähne bewaffnete Jungs und Mädels gäbe, die sich der drohenden Apokalypse mit aller Kraft (und einer Extraportion Coolness) entgegenstellen! An vorderster Front: die verführerische Stripperin Cherry (Rose McGowan), die den bestialischen Kreaturen schon bald mit einer Beinprothese aus der Hölle einheizt...
Umherfliegende Genitalien, Waffen als Gliedmaßenersatz, schmelzende Gesichter und unzählige Körper, die in Blut, Eiter, Schleim oder sonstwas zerplatzen: „Planet Terror“ bietet eben nicht bloß klassische Gore-Einlagen, die man von einem Splatter von der Stange ohnehin erwarten würde, sondern treibt den Irrsinn (und die Gewalt) immer wieder derart kreativ auf die Spitze, dass einem Hören und Sehen vergeht – in einem Tempo, dass einem kaum Zeit zum Durchatmen bleibt.
Die handgemachten Effekte sind ein wahrer Genuss für Gorehounds und die Basis für ein bahnbrechendes Splatter-Kreativ-Feuerwerk, wie man es seitdem kaum noch einmal im Kino gesehen hat. Kombiniert mit pechschwarzem Humor und einer visuellen Retro-Frischzellenkur ist „Planet Terror“ genau so irre, dreckig und unterhaltsam, wie es sich für klassisches Grindhouse-Kino gehört.
Und als würde der Film damit noch nicht genügend Schauwerte bieten, versammelte Robert Rodriguez auch noch ein gigantisches Ensemble vor der Kamera, zu dem neben seinen Stamm-Schauspielern wie Danny Trejo, Cheech Marin, Carlos Gallardo, Quentin Tarantino und Tom Savini auch Action-Ikone Bruce Willis, Marvel-Superschurke Josh Brolin, „Charmed“-Hexe Rose McGowan, „Terminator“-Star Michael Biehn, „Lost“-Publikumsliebling Naveen Andrews und Fergie von den Black Eyed Peas gehören.
Neu auf Netflix: "Alita"- und "Star Wars"-Regisseur Robert Rodriguez setzt Filmreihe nach über 10 (!) Jahren fort*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision. Dieser Artikel basiert auf einem bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikel.